Heizungsnotdienst: Wann Sie ihn brauchen und wie Sie Kosten sparen

Gefühlt ist es immer das Gleiche: Ausgerechnet dann, wenn die Außentemperatur neue Minusrekorde aufstellt, macht die Heizung schlapp. Zu allem Überfluss ist dann wahrscheinlich gerade noch Wochenende und nur Notdienste können helfen. Ein überstürzter Anruf beim erstbesten Heizungsnotdienst kann schnell teuer werden. Stattdessen sollten Sie erst einmal Ihre Möglichkeiten abwägen. Wir verraten Ihnen, wie Sie die Störung abschätzen können und was es zu beachten gilt, wenn der Installateur kommt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Erste Hilfe: Was Sie selbst prüfen können
  2. Heizungsnotdienst beauftragen: Nehmen Sie sich Zeit
  3. Kostenfallen beim Heizungsnotdienst vermeiden
  4. Ihre Rechte als Mieter
  5. Den Heizungsnotdienst vermeiden: Regelmäßige Wartung ist gefragt
Heizungsnotdienst: Decke wärmen Hände

Erste Hilfe: Was Sie selbst prüfen können

Beginnen Sie mit der Spurensuche bei den Heizkörpern selbst. Wird es in manchen Räumen warm, während andere Kühlschrank-Feeling vermitteln, liegt ein Verdacht nahe: In den kalten Heizkörpern könnte sich Luft angesammelt haben, die den Wärmeaustausch stört. Weitere Anzeichen für diese Störung und wie Sie diese beheben können, haben wir in einem gesonderten Beitrag über das Entlüften der Heizkörper zusammengestellt.

Wenn die Heizkörper warm werden, aber aus der Dusche nur kaltes Wasser fließt, kann die zuständige Umwälzpumpe gestört sein. Auch im umgekehrten Fall liegt dieser Verdacht nahe. Überprüfen Sie zusätzlich mit Hilfe der Bedienungsanleitung die Einstellungen der Heizanlage – eventuell ist die Heizung falsch programmiert.

Bringt Sie das alles nicht ans Ziel, sollten Sie einen Heizungsbauer finden, der sich Ihre Anlage genauer ansieht. Achtung: In der Nacht und am Wochenende werden in der Regel Zuschläge für Wochenend- oder Spätarbeit berechnet – überlegen Sie sich daher kurz, bevor Sie zum Hörer greifen, wie dramatisch die Situation ist und ob Sie nicht noch eine Weile ausharren können.

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Heizungsnotdienst beauftragen: Nehmen Sie sich Zeit

Zugegeben, das klingt einfacher als es ist, denn bei einer Störung der Heizung steigt der Leidensdruck schnell. Doch zumindest ist Ihr kühler Kopf für etwas gut: Er kann Ihnen helfen, die unangenehme Situation optimal aufzulösen. Denn nun ist ein Heizungsnotdienst gefragt, der Ihnen nicht nur schnell hilft, sondern auch transparent und fair mit Ihnen abrechnet.

Über die Installateur-Suche auf unserem Portal sehen Sie auf einen Blick, welche Firmen in Ihrer Nähe sind. An Wochenenden und außerhalb der regulären Arbeitszeiten des jeweiligen Betriebs müssen Sie eventuell mit einer Bandansage als Gesprächspartner vorliebnehmen. Der für den Notdienst eingeteilte Ansprechpartner wird dann schnellstmöglich mit Ihnen Kontakt aufnehmen, um erste Details über den möglichen Schaden abzufragen und seinen Besuch anzukündigen. Stutzig werden sollten Sie hingegen, wenn sich bei Ihrem Anruf direkt ein Callcenter-Mitarbeiter meldet. Warum das so ist, erklären wir im folgenden Abschnitt.

Kostenfallen beim Heizungsnotdienst vermeiden

Sie haben die Notdienstnummer einer prominent beworbenen Firma aus dem Internet recherchiert, angerufen und direkt mit einem Mitarbeiter gesprochen, der einen Monteur vorbeischickt? Dann sollten Sie ab jetzt aufpassen, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie gleich in mehrere Kostenfallen getappt sind.

Grundlegendes klären

Damit das nicht geschieht, sollten Sie beim ersten Kontakt die folgenden Punkte klären:

Fragen an den Heizungsnotdienst

  • Handelt es sich um Pauschalpreise?

  • Gibt es Zuschläge für Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsarbeit?

  • Wie wird der Anfahrtsweg berechnet?

  • Wie hoch ist der Stundensatz?

An Samstagen ist ein Zuschlag von 50% und an Sonntagen von 100% auf die Arbeitskosten üblich. Klären Sie das, bevor sich ein Mitarbeiter auf den Weg zu Ihnen macht. Erkundigen Sie sich auch, woher der Installateur kommt. Manche Vermittlungsdienste sind in mehreren Städten aktiv und haben deshalb längere Anfahrtswege als Dienste in Ihrer Umgebung. Manche Anbieter rechnen mit Pauschalpreisen ab, sodass bei längeren Arbeitszeiten keine „böse“ Überraschung auf Sie zukommt. Dennoch: Fragen Sie sicherheitshalber nach, was nicht im Preis inbegriffen ist.

Leistungen mit dem Heizungsnotdienst absprechen

Klären sollten Sie auch, dass im Rahmen des Notdiensteinsatzes lediglich solche Maßnahmen ergriffen werden, die für die Funktionsfähigkeit der Heizung erforderlich sind. Wartungsmaßnahmen wie der Tausch von Verschleißteilen gehören nicht unbedingt dazu und können im Rahmen eines separaten Termins abgewickelt werden. Sprechen Sie sicherheitshalber den Monteur noch einmal darauf an, wenn er bei Ihnen angekommen ist.

Die Rechnung prüfen

Wenn Sie sich nach der erfolgreichen Reparatur noch erklären lassen, welche Leistungen der Handwerker erbracht hat und Sie die Rechnung für plausibel halten, haben Sie alles dafür getan, überzogene Rechnungsbeträge zu vermeiden. Wenn der Installateur den Schaden nicht beheben kann, sollten Sie auf eine Nachbesserung bestehen1. Auch wenn das leichter gesagt als getan ist: Lassen Sie sich durch Diskussionen nicht aus der Ruhe bringen und bestehen Sie auf Ihr Recht.

Ihre Rechte als Mieter

Wenn Ihre Heizung nicht auf Touren kommt, sollten Sie zuerst den Vermieter oder die Hausverwaltung informieren. Nur wenn Sie den Vermieter nicht erreichen, können Sie am Wochenende selbst aktiv werden und einen Heizungsnotdienst rufen. Der große Vorteil für Sie als Mieter: Die Forderungen des Heizungsbauers müssen dann nicht Sie, sondern der Vermieter begleichen.

Wann ein Wohnungsmangel vorliegt

Je nach Schwere der Störung kann eine angemessene Frist für die Reparatur zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen rangieren. Dafür muss die Heizung nicht vollständig ausfallen. Auch wenn die gängigen Mindesttemperaturen für Warmwasser und Heizung unterschritten werden, muss der Vermieter handeln. Die Werte2 aus der folgenden Tabelle finden während der Heizperiode Anwendung, also der Zeit vom 1. Oktober bis zum 30. April des Folgejahres.

Mindesttemperaturen für Warmwasser und Heizung

Warmwasser/ Heizung

Mindesttemperatur
Warmwasser
40 bis 50°C
Raum von 6 bis 24 Uhr 
20 bis 22°C
Raum von 24 bis 6 Uhr 
18°C

Für die Zeit, in der diese Mindestwerte unterschritten werden, liegt rechtlich ein Wohnungsmangel vor. Als Mieter dürfen Sie daher die Miete kürzen: Erreicht die Wohnungstemperatur am Tag nur noch 18°C, sind 20% Mietminderung rechtens. Bei Minusgraden im Winter und völligem Heizungsausfall sind sogar 100% Mietminderung möglich. Weitere Informationen zur Mietminderung bei Heizungsausfall finden Sie in unserem dazu passenden Artikel.

Selbst handeln, ohne auf den Kosten sitzen zu bleiben

Kommt der Vermieter trotz Aufforderung seiner Pflicht nicht nach, dann können Sie selbst tätig werden und einen Notdienst beauftragen. Auch wenn Ihnen die Kosten erstattet werden: Stellen Sie unbedingt vorher mit dem Heizungsnotdienst klar, dass nur funktionsnotwendige Reparaturen durchgeführt werden sollen. Auf überhöhten Forderungen des Heizungsnotdienstes bleiben Sie als Mieter nämlich im Zweifelsfall sitzen.

Lassen Sie sich von einer defekten Heizung also nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn es ungemütlich wird. Sie können sich viel Geld, Energie und Ärger sparen, indem Sie sich einen vertrauenswürdigen Heizungsnotdienst suchen und diesen klar instruieren.

Den Heizungsnotdienst vermeiden: Regelmäßige Wartung ist gefragt

Am besten lassen Sie es einfach gar nicht so weit kommen, dass Sie einen Heizungsnotdienst benötigen. Wir raten Ihnen deshalb: Lassen Sie Ihre Heizungsanlage vom Profi in Betrieb nehmen und beauftragen Sie diesen mit einer regelmäßigen Wartung, zum Beispiel über einen Wartungsvertrag. Tauschen Sie außerdem alte Geräte rechtzeitig aus, bevor sich die Fehlfunktionen häufen. Stellen Sie diese Punkte sicher, haben Sie alles für eine langfristig günstige und zuverlässige Heizanlage getan.

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1 Münchner Landgericht (Urteil vom 1.2.1990, Az. 7 O 13463/89)

2 Deutscher Mieterbund: Heizung

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