Vorteile und Nachteile der Pelletheizung im Überblick

Das richtige Heizsystem ist entscheidend: sowohl für die laufenden Energiekosten als auch für die Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile die Pelletheizung hat und welche Alternativen es gibt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorteile der Pelletheizung
  2. Nachteile der Pelletheizung
  3. Vor- und Nachteile der Pelletheizung im Überblick
  4. Alternativen zur Pelletheizung
  5. Kosten: Pelletheizung und Wärmepumpe im Vergleich
  6. Fazit: Vor- und Nachteile der Pelletheizungen zusammengefasst

Eine Pelletheizung nutzt kleine Holzpresslinge als Brennstoff. Die Beschickung der Pellets läuft automatisch. In dem Heizsystem verbrennen sie kontrolliert, um Wärme und Warmwasser zu erzeugen.

Vorteile der Pelletheizung

Die Pelletheizung ist eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen – so heißt es oft. Die Logik ist scheinbar einfach: Das Holz setzt bei der Verbrennung nur so viel CO₂ frei, wie der Baum vorher gebunden hat. Sind Holzpellets dadurch umweltfreundlich? Und lohnt sich die Pelletheizung für Gebäude? Zunächst die Vorteile dieser Heizung im Überblick:

Nachwachsender Brennstoff

Pellets bestehen aus gepresstem Holz, meist aus Sägespänen oder Resthölzern der Holzindustrie. Damit basiert die Energiegewinnung auf einem – wenn auch langsam – nachwachsenden Rohstoff. Anders als fossile Energieträger steht Holz also potenziell langfristig zur Verfügung.

Regionale Verfügbarkeit

In vielen Regionen Deutschlands ist das Holzvorkommen hoch. Die Produktion von Holzpellets ist also oft regional möglich. Das kann die lokale Wirtschaft stärken und die Versorgungssicherheit erhöhen – zumindest theoretisch. Lange Transportwege entfallen und dadurch auch die Energie, die für den Transport nötig ist, zum Beispiel in Form von Benzin oder Strom.

Finanzielle Zuschüsse

Möglicherweise können Sie für die Investition in eine Holzpelletheizung staatliche Förderung beantragen. Die Bedingungen dafür ändern sich allerdings häufig, sodass Sie sich am besten bei Ihrem Heizungsbauer informieren.

Nachteile der Pelletheizung

Dem nachwachsenden Brennstoff und der regionalen Verfügbarkeit stehen bei der Pelletheizung zahlreiche Nachteile gegenüber. Diese stellen letztlich die genannten Vorteile infrage.

Schlechte CO₂-Bilanz der Herstellung

Zwar bestehen Pellets aus einem nachwachsenden Rohstoff, doch ihre Herstellung verursacht erhebliche CO₂-Emissionen. Denn für die Lieferung, das Trocknen, Pressen und Kühlen ist viel Energie notwendig.

Feinstaubbelastung

Die Verbrennung von Pellets verursacht Feinstaub. Feinstaub kann gesundheitsschädlich sein und ist problematisch für die Umwelt. Obwohl moderne Filtertechnologien diese Emissionen reduzieren, bleiben sie ein signifikanter Nachteil im Vergleich der Pelletheizung mit anderen Heizsystemen.

Komplexe Wartung

Pelletheizungen müssen regelmäßig gewartet werden, um effizient zu arbeiten. Dazu zählen die Reinigung des Brennraums, die Entleerung der Asche, die Kontrolle der Fördersysteme und Austausch der Verschleißteile. Diese Komplexität und Aufwand erzeugen hohe wiederkehrende Wartungskosten.

Platzbedarf für Lagerung

Pellets benötigen ein eigenes Pelletlager, das trocken und gut belüftet sein muss. Gerade in kleineren Gebäuden, wenn der Stauraum knapp ist, ist das ein Problem. Und im Neubau müsste mehr Platz eingeplant werden, was höhere Baukosten verursacht.

Abhängigkeit von Pelletpreisen und -verfügbarkeit

Die Preise der Holzpellets schwanken stark und hängen vom Rohstoffangebot und der Nachfrage ab. Besonders in Zeiten von Energiekrisen oder Holzknappheit steigen die Kosten rapide. Im Kapitel weiter unten finden Sie einen Vergleich der Betriebskosten verschiedener Heizarten.

Geruchsbelästigung

Das Lagern und Verbrennen von Pellets kann unangenehme Gerüche verursachen, besonders in schlecht belüfteten Lagerbereichen.

Vor- und Nachteile der Pelletheizung im Überblick

Vorteile der Pelletheizung

Nachteile der Pelletheizung

Nachwachsender Brennstoff

Schlechte CO₂-Bilanz der Herstellung von Holzpellets

Regional verfügbar (in manchen Gebieten)

Feinstaubbelastung

Eventuell staatliche Förderung verfügbar

Komplexe Wartung und hohe Wartungskosten

 

Viel Platz für die Lagerung notwendig

 

Abhängigkeit von Pelletpreisen und -verfügbarkeit

 

Geruchsbelästigung

Alternativen zur Pelletheizung

Die Nachteile der Pelletheizung verdeutlichen, dass dieses Heizsystem in den meisten Fällen weder umweltfreundlich noch wirtschaftlich oder praktisch ist. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Politik an Heizungen. Welche Alternativen gibt es?

Fossile Brennstoffe: Keine zukunftsfähige Lösung

Öl- und Gasheizungen gehörten lange Zeit zu den beliebtesten Heizsystemen. Ihre Technologie ist ausgereift, die Systeme sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, und sie bieten eine zuverlässige Heizleistung. Dennoch zeigen sich heute deutliche Schwächen.

Ein zentraler Nachteil ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Diese Ressourcen sind begrenzt und unterliegen erheblichen Preisschwankungen, beeinflusst durch geopolitische Krisen oder wirtschaftliche Entwicklungen. Hinzu kommt die schlechte Umweltbilanz: Gas und Öl verursachen erhebliche Mengen an CO₂-Emissionen.

Aus diesen Gründen sind Gas und Öl keine sinnvolle Lösung. Der Fokus muss auf nachhaltigen Heizungen liegen, die sowohl die Umwelt schützen als auch langfristige Kosteneinsparungen ermöglichen.

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Die Wärmepumpe: Die Zukunft der Heiztechnologie

Wärmepumpen gelten als das Heizsystem der Zukunft. Ihr Prinzip basiert darauf, Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser zu nutzen. Diese Wärme wird mithilfe eines Wärmetauschers und eines elektrisch betriebenen Verdichters in Heizenergie umgewandelt. Das macht die Wärmepumpe zu einer besonders effizienten und umweltfreundlichen Lösung. Die Vorteile der Wärmepumpe im Überblick:

Umweltfreundlichkeit

Wärmepumpen heizen nahezu emissionsfrei, da sie keine Brennstoffe verbrennen. Dadurch leisten Wärmepumpen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Unabhängiger Energieträger

Mit einer Wärmepumpe reduzieren Sie Ihre Abhängigkeit von globalen Energiemärkten und politischen Krisen. Sie nutzen die Energie, die direkt vor Ihrer Haustür verfügbar ist und sind damit deutlich unabhängiger als mit Pellet-, Gas- oder Ölheizungen.

Kombination mit Photovoltaik (PV)

Die Wärmepumpe ist ideal für die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Durch die eigene Stromerzeugung können Sie die Betriebskosten Ihrer Wärmepumpe erheblich senken.

Staatliche Förderung

Da die Wärmepumpe erheblich dazu beiträgt, die Klimaziele zu erreichen, bekommen Sie in der Regel eine finanzielle Förderung für Ihre Investition. Wie hoch diese ist und welche Bedingungen Sie dafür erfüllen müssen, ändert sich jedoch häufig. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Heizungsbauer nach den aktuellen Fördermöglichkeiten.

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Geringer Wartungsaufwand

Was bei der Pelletheizung ein besonderer Nachteil ist, ist bei der Wärmepumpe genau das Gegenteil. Denn im Vergleich zu Holzpelletheizungen sind Wärmepumpen besonders wartungsarm. Es entfallen regelmäßige Arbeiten wie das Entleeren von Aschebehältern und das Reinigen des Brennraums. Dadurch sparen Sie Zeit und langfristig auch Geld.

Energieeffizienz

Wärmepumpen sind deutlich effizienter als andere Heizsysteme. Möchten Sie mehr zum Wirkungsgrad der Wärmepumpe erfahren, lesen Sie unseren passenden Artikel

Kosten: Pelletheizung und Wärmepumpe im Vergleich

Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe sind genau wie die der Pelletheizung relativ teuer. Doch die hohe Effizienz und der geringe Wartungsaufwand gleichen das bei der Wärmepumpe in der Regel aus. In Kombination mit einer PV-Anlage und staatlicher Förderung ist die Wärmepumpe im Gegensatz zur Pelletheizung die attraktivere Heiztechnologie. Ein Rechenbeispiel verdeutlicht das:

Anschaffung und Installation

  • Pelletheizung inklusive Installation: 25.000 bis 40.000 Euro
  • Luft/Wasser-Wärmepumpe inklusive Installation: 20.000 bis 45.000 Euro

Auch wenn die Anschaffungskosten auf den ersten Blick sehr hoch aussehen: Gerade bei der Wärmepumpe sorgt die staatliche Förderung in der Regel für Erleichterung.

  • Durchschnittliche Brennstoffkosten der Pelletheizung pro Jahr: 1.000 bis 1.700 Euro2
  • Durchschnittliche Betriebskosten der Luft/Wasser-Wärmepumpe pro Jahr: 620 bis 12003

Die Rechnungen gehen beispielhaft von 120m² und einem Vier-Personen-Haushalt aus. Sie zeigen: Bei den Betriebskosten ist die Pelletheizung im Nachteil. Beachten Sie dabei, dass die Preise für Holzpellets schwanken, was die Betriebskosten weiter in die Höhe treiben kann. Betreiben Sie Wärmepumpen mit eigenem PV-Strom, bekommen Sie die Wärme praktisch kostenlos.

Wartungskosten

Während Pelletheizungen regelmäßige Wartungen erfordern, müssen Sie Wärmepumpen oft gar nicht warten lassen. Das spart Zeit und Geld.

  • Jährliche Wartungskosten der Pelletheizung: 300 bis 600 Euro
  • Wartungskosten der Wärmepumpe: bis zu 250 Euro

Sie sehen: Die Wärmepumpe ist der Pelletheizung aus wirtschaftlicher Sicht überlegen. Vor allem auf lange Sicht profitieren Sie von den geringeren laufenden Kosten.

Fazit: Vor- und Nachteile der Pelletheizungen zusammengefasst

Holzpelletheizungen haben zwar den Ruf umweltfreundlich zu heizen, unter Berücksichtigung von Transport und Herstellung ist das aber kaum haltbar. Auch weitere Nachteile der Pelletheizung wie der hohe Platzbedarf, die Wartung und die Abhängigkeit von Preisen und Verfügbarkeit machen deutlich, dass die Anschaffung gut überlegt sein sollte.

Prüfen Sie deshalb, ob für Sie eine Wärmepumpe als Alternative in Frage kommt. Denn in der Regel reduzieren Sie mit diesem Heizsystem langfristig nicht nur Ihre Betriebskosten, sondern auch Ihren ökologischen Fußabdruck.

 

1 Details zur Berechnung im Artikel: Pelletsverbrauch

2 Details zur Berechnung im Artikel: Wärmepumpe Kosten

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