Die beste Alternative zur Gasheizung

Die Herausforderungen des Klimawandels spiegeln sich nicht nur im Wetter wider, sondern auch an der politischen und gesellschaftlichen Diskussion über dieses Thema. Nachhaltiges Heizen mit erneuerbaren Energien soll am Ende aller Anstrengungen stehen, doch dies ist gerade für Privathaushalte häufig eine Herausforderung. Umweltfreundliche Alternativen zur Gasheizung gibt es einige – doch welche davon sind ausgereift und bezahlbar?

Inhaltsverzeichnis

  1. Ist das Ende der (reinen) Gasheizung in Sicht?
  2. Wie finden Sie die beste Alternative zur Gasheizung?
  3. Ist genügend Platz für die Alternative zur Gasheizung vorhanden?
  4. Die Wärmepumpe ist die beste Alternative zur Gasheizung
Alternative zur Gasheizung: Heizungsbauer und Kunde knien im GVarten vor der Außeneinheit einer CHA-Monoblock Wärmepumpe bei gutem Wetter.

Ist das Ende der (reinen) Gasheizung in Sicht?

Ähnlich wie Fossilien, die sich über Millionen von Jahren in Öl und Erdgas verwandelt haben, könnte auch die Gasheizung zu den aussterbenden Arten zählen. In Deutschland ist das Heizen mit Gas sehr verbreitet, doch es gibt einige gewichtige Gründe, sich nach einer Alternative umzusehen. Fakt ist, dass die klassische Gasheizung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zum Auslaufmodell wird - ökologisch, ökonomisch und politisch. Für die Ölheizung sieht es übrigens noch schlechter aus. Grundsätzlich gilt: Nach 30 Jahren Betrieb müssen Sie Ihre alte Gas- oder Ölheizung so oder so austauschen.

Die Gaspreise steigen tendenziell immer weiter

Der Gasmarkt hat in den vergangenen Jahren die Verbraucher mehrfach vor Herausforderungen gestellt. Der früher so preisstabile und relativ günstige Brennstoff kostet nun sehr viel mehr. Wie empfindlich die Märkte bei Rohstoffen wie Öl und Gas reagieren, verdeutlichen die Folgen von Kriegen und Wirtschaftskrisen immer wieder. Für die Verbraucher bedeutet dies steigende Kosten, weil die Preissteigerungen (im Vergleich zu Preissenkungen) meist ohne Verzögerung weitergegeben werden.

Doch auch ohne wirtschaftliche oder politische Krisen in der Welt wird der Gaspreis mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter ansteigen. Einerseits geht das Angebot am Weltmarkt durch die teure Erschließung der zunehmend erschöpften Gasfelder langsam zurück. Andererseits sorgt auch die Politik für eine gewollte Verteuerung durch den Emissionshandel. Die Festsetzung von immer höheren CO₂-Preisen soll Verbraucher dazu motivieren, eine umweltfreundlichere Alternative zur Gasheizung zu suchen.

Herkömmliche Gasheizungen beschleunigen den Klimawandel

Unter den fossilen Energieträgern gilt Gas noch als einer der klimafreundlichsten Brennstoffe. Das gilt jedoch nur im direkten Vergleich mit den Umweltsündern Kohle und Öl, denn auch das Verbrennen von Gas setzt große Mengen an Kohlendioxid (CO₂) frei. Bei der Förderung, der Weiterverarbeitung sowie dem Transport fossiler Brennstoffe fallen weitere Treibhausgase an. So ist der Transport von Flüssiggas und Öl mit Schiffen alles andere als umweltfreundlich. Unterm Strich ist eine moderne Gasheizung zwar immer noch deutlich effizienter und umweltfreundlicher als eine alte Ölheizung, aber insgesamt ist Erdgas keine nachhaltige Alternative.

Gas ist eine begrenzte Ressource, die oft noch künstlich verknappt wird

Dass die Vorkommen an fossilen Energieträgern grundsätzlich begrenzt sind, ist seit langer Zeit bekannt. Auch wenn immer wieder ungenutzte Gas- und Ölreserven entdeckt werden, wird deren Ausbeutung technisch immer schwieriger und teurer. Manche Vorkommen können beispielsweise nur durch das sogenannte Fracking erschlossen werden, was für die Umwelt alles andere als gut ist. Ein anderer Preistreiber sind politische Krisen und der Einsatz von Erdgas und Erdöl als wirtschaftliche Waffen. So können große Förderländer den Kunden von einem Tag auf den anderen buchstäblich den Hahn zudrehen. Diese Abhängigkeit besteht bei vielen Alternativen zur Gasheizung nicht.

Das könnte Sie auch interessieren

Heizsysteme

Heizsysteme: Aus diesen können Sie wählen

Welche Arten von Heizsystemen stehen zu Auswahl und welche Vorteile haben sie jeweils? Weiterlesen

Wie finden Sie die beste Alternative zur Gasheizung?

Nicht überall ist der Umstieg auf Alternativen zur Gasheizung ohne Weiteres möglich. Es gibt eine Reihe individueller Faktoren, die einen großen Einfluss auf die Entscheidung haben. Umrüstungskosten, Verfügbarkeit und Umweltfreundlichkeit sind nur einige Punkte, auf die Sie als Hausbesitzer achten sollten. Außerdem spielt bei Bestandsgebäuden immer auch der bauliche Zustand eine große Rolle - hier könnten auch Hybridsysteme eine Lösung sein.

Je nach Gemeindegröße muss laut GEG Ihre neue Heizung ab 2026 oder 2028 zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Ein Austausch auf eine reine Öl- oder Gasheizung ist somit allein aus politischen Gründen nicht zu empfehlen.

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe ist in vielen Fällen die ideale Alternative zur Gasheizung. Sie heizt das Gebäude und sorgt für die Warmwasserbereitung, indem sie kostenlose Wärme aus der Umwelt bezieht. Besonders moderne und umweltfreundliche Modelle wie die CHA-Monoblock von WOLF sind dabei effizient und umweltfreundlich. In Wohngebäuden kommen hauptsächlich drei Arten von Wärmepumpen zum Einsatz:

Um dem Heizsystem die Wärme zur Verfügung zu stellen, arbeitet die Wärmepumpe ganz ähnlich wie ein umgekehrter Kühlschrank. Auf der einen Seite wird dem jeweiligen Umweltmedium (Luft, Wasser oder Erdreich) Wärme entzogen und auf der anderen der Heizung zugeführt. Für den eigenen Betrieb benötigt die Wärmepumpe lediglich etwas Strom. Je nach Effizienz des Geräts können aus einer Kilowattstunde Strom bis zu sechs Kilowatt Wärmeenergie gewonnen werden. Luftwärmepumpen sind bei Anschaffung und Installation sowie beim Platzbedarf günstiger als Erdwärme- oder Grundwasserpumpen. Moderne Luft/Wasser-Wärmepumpen eignen sich inzwischen durchaus zum ganzjährigen Beheizen von Gebäuden.

Gas-Hybridheizung

Die Gas-Hybridheizung kombiniert eine Wärmepumpe mit einer Gasheizung und nutzt die Vorteile beider Systeme. Die Wärmepumpe deckt hauptsächlich die Grundversorgung mit Wärme und nutzt dabei Energie aus der Umwelt. Die Gasheizung springt bei niedrigen Temperaturen oder Spitzenlasten ein. Diese Kombination ermöglicht eine effiziente und umweltschonende Wärmeversorgung und kann Energiekosten senken. Die Umrüstung auf eine Gas-Hybridheizung kann besonders für Besitzer einer existierenden Gasheizung interessant sein, da die vorhandene Gasheizung oft weiter genutzt werden kann. Eine fachkundige Beratung ist empfehlenswert, um die optimale Lösung für individuelle Bedürfnisse zu finden.

Biomasseheizung

Mit der vergleichsweise alten Technologie des Holzvergasers arbeiten Biomasseheizungen in Privathäusern. Sowohl Scheitholz- als auch Pelletheizungen sind am Markt verfügbar. Eine solche Heizung lässt sich in nahezu allen Gebäuden einbauen, die genügend Platz für die Brennstofflagerung aufweisen. Eine Pelletheizung lässt sich ähnlich bequem betreiben wie eine herkömmliche Ölheizung. Bei Scheitholz ist hingegen mehr Arbeit erforderlich. Wie umweltfreundlich Biomasse ist, hängt von der Herkunft des Brennstoffs ab. Stammt es aus Holzresten, ist die Verwertung als Brennstoff sinnvoll, zumal die Verbrennung dann CO₂-neutral erfolgt. Um weite Transportwege zu vermeiden, sollten Sie überdies nur regionale Lieferanten wählen. Problematisch ist der Ausstoß von Feinstaub in der Nachbarschaft, der bei Holz betriebenen Heizungen extrem ausfallen kann.

Elektroheizung

Elektroheizungen gibt es in vielfältigen Ausführungen. Dazu zählen nicht nur moderne Infrarotheizungen für Wände und Decken, sondern auch Heizstäbe im Pufferspeicher des Heizungssystems. Sie lassen sich vergleichsweise einfach installieren, verbrauchen aber häufig sehr viel Strom. Je nach Energiequelle kann die Elektroheizung nachhaltig sein (z. B. bei Nutzung von Solarstrom); besonders effizient ist sie jedoch nicht.

 

Lassen Sie sich von Experten beraten

Welche Alternative zur Gasheizung für Ihr Gebäude am besten geeignet ist, erfahren Sie von einem erfahrenen Heizungsinstallateur aus Ihrer Region. Nutzen Sie einfach die Postleitzahlsuche und finden Sie einen Fachbetrieb ganz in Ihrer Nähe.

Jetzt Experten Finden

 

Vergleich von Kosten und Umweltverträglichkeit

Viele Alternativen zur Gasheizung werben mit deutlich geringeren Kosten. Heizungssysteme, die sehr günstig in der Anschaffung sind, können allerdings hohe Betriebskosten nach sich ziehen und umgekehrt. Wichtig ist es daher, die Betriebskosten von den Anschaffungs- und Installationskosten sorgfältig zu trennen.

  • Wärmepumpen erfordern zunächst vergleichsweise hohe Anfangsinvestitionen, verbrauchen aber relativ wenig Strom. Da keine Brennstoffkosten anfallen und Wartungskosten gering ausfallen, rechnet sich die Anschaffung früher oder später. Wärmepumpen stoßen kein CO₂ aus und verursachen auch keine anderen Emissionen.
  • Biomasseheizungen wie die Pelletheizung kosten etwas weniger als Wärmepumpen und nutzen nachhaltige Brennstoffe. Je höher die Nachfrage bei Pelletheizungen, desto teurer wird tendenziell das Holz. 
  • Elektroheizungen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, haben aufgrund hoher Strompreise aber oft die höchsten Betriebskosten.
  • Hybridheizungen (z. B. Kombination von Photovoltaik und anderen Heizungssystemen) verursachen zunächst hohe Investitionskosten, liefern dann aber günstige oder sogar kostenlose Wärmeenergie. Da sich in unseren Breiten im Winter allein mit Solarenergie allein nicht ausreichend heizen lässt, ist die Kombination mit einer Wärmepumpe besonders attraktiv. Aber auch als Ergänzung zur vorhandenen Gasheizung können Hybridheizungen im Einzelfall sinnvoll sein.

Zu den Folgekosten zählen neben den Brennstoffkosten auch andere Betriebskosten wie Wartung, Reparatur und Reinigung. Wärmepumpen arbeiten sehr verschleißarm, zumal auch kein Schornsteinfeger mehr benötigt wird. Eine Biomasseheizung hat hingegen einen deutlich größeren Wartungsbedarf.

Ist genügend Platz für die Alternative zur Gasheizung vorhanden?

Die baulichen Voraussetzungen können sich individuell sehr unterscheiden und den Ausschlag für eine bestimmte Alternative zur Gasheizung geben. So sollten Wärmepumpen in der Regel mit Flächenheizungen kombiniert werden, um möglichst effizient arbeiten zu können. Auch die Gebäudedämmung sollte auf dem neuesten Stand sein. Am wichtigsten ist natürlich, dass die neue Heizung überhaupt ins Gebäude passt. So fehlt in Häusern, die bislang ans Gasnetz angeschlossen waren, häufig der Raum für die Lagerung von Brennstoff, was eine Pelletheizung ausschließen würde. Der Platzbedarf von Wärmepumpen variiert je nach Funktionsweise. Während Sole/Wasser-Wärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen viel Platz benötigen, lassen sich Luft/Wasser-Wärmepumpen wie der WOLF Monoblock auch auf engeren Grundstücken aufstellen.

Die Wärmepumpe ist die beste Alternative zur Gasheizung

In den meisten Fällen bietet sich die Wärmepumpe als beste Alternative zur Gasheizung an. Die Nutzung kostenloser Umweltwärme ist nicht nur klimafreundlich und umweltschonend, sondern senkt auch die Heizkosten beträchtlich, weil Sie Brennstoffe weder zukaufen noch lagern müssen. Die Frage der Versorgungssicherheit spricht ebenfalls für den Einsatz der Wärmepumpe. Ob sie auch zu Ihrem individuellen Bedarf passt, erfahren Sie im Rahmen einer Fachberatung durch einen erfahrenen Heizungsbetrieb. Mit unserer PLZ-Suche finden Sie im Handumdrehen einen kompetenten Fachberater in Ihrer Nähe.

 

Verwandte Artikel

Beste Wärmepumpe finden: Wichtige Kriterien

Was Sie bei der Auswahl von Wärmepumpen-Art und -Modell bedenken sollten.
Weiterlesen

Gas-Hybridheizung: Weniger Heizkosten und gut fürs Klima

Erfahren Sie, für welche Häuser sie sich eignet und welche Kombinationsmöglichkeiten es gibt.
Weiterlesen

Wärmepumpe im Altbau: Update für Bestandsgebäude

Lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau? Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten es gibt.
Weiterlesen