Heizwert und Brennwert: Beide Größen kennzeichnen den Energiegehalt von Brennstoffen. Per Definition fällt der Brennwert eines Stoffes stets höher aus als dessen Heizwert. Aber nicht alle Heizgeräte können den höheren Wert erschließen und damit die Effizienz der Brennstoffnutzung maximieren. Obwohl die leistungsfähigere Brennwerttechnik bei neu installierten Öl- und Gasheizungen längst zum Standard gehört, begegnen Ihnen in der Praxis nach wie vor beide Kennzahlen.
Brennwert: Diese Definition sollten Sie kennen

In den folgenden Abschnitten klären wir die Fragen, wie eine Brennwertheizung den Energiegehalt von Öl, Gas und weiteren Brennstoffen besser nutzen kann und wie groß dieser Effekt bei unterschiedlichen Brennstoffen ist. Speziell Wohnungseigentümer und Vermieter werden sich dafür interessieren, welche Bedingungen die Brennwerttechnik voraussetzt.
Hintergründe zur Definition des Brennwerts
Im Verbrennungsprozess geben Energieträger den Großteil ihres Energieinhalts direkt als Wärme ab. Wenn ein herkömmlicher Heizkessel ohne Brennwerttechnik genutzt wird, liegt das im Abgas befindliche Wasser als Dampf vor und entweicht mit hoher Temperatur ungenutzt in die Umgebung. Die nutzbare Energiemenge wird in diesem Fall als Heizwert bezeichnet.
Heizgeräte nach den mittlerweile überholten Konstant- oder Niedertemperaturstandards können lediglich diesen Teil der Energie verarbeiten und als Heizungswärme und Warmwasser bereitstellen.
Unterschied zwischen Brennwert- und Heizwertgeräten
Brennwertgeräte machen sich im Gegensatz zu Heizwertgeräten zusätzlich die Wärme der Abgase zunutze.
Sie kühlen das Abgas auf eine deutlich geringere Temperatur ab.
So können Brennwertgeräte die dabei entstehende sogenannte Kondensationswärme nutzen.
Den Verlust der Differenz zwischen Brennwert und Heizwert mussten Bewohner in der Vergangenheit in Kauf nehmen. Denn das entstehende Kondensat hätte feuchtigkeitsbedingte Schäden an Heizungs- und Abgasanlage verursacht. Brennwertheizungen haben dagegen kein Problem mit der entstehenden Feuchtigkeit, benötigen aber entsprechend feuchteresistente Schornsteine und einen Ablauf. Mehr über Brennwert und Heizwert lesen Sie in unserem Artikel.
Per Definition: Der Brennwert schlägt den Heizwert
Der Effizienzvorteil durch die Nutzung der Kondensationswärme lässt sich nicht nur beziffern, sondern hat auch einen Namen: Brennwerteffekt.
Definition: Brennwert und Brennwerteffekt
Laut Definition entspricht der Brennwert eines Energieträgers der Summe aus dessen Heizwert und der Kondensationswärme des Wasserdampfes.
Der Brennwerteffekt gibt genau an, in welchem Verhältnis Brennwert und Heizwert eines Brennstoffes zueinander stehen.
Wie sich der Brennwerteffekt errechnet, verdeutlicht die Tabelle. Sie zeigt auch, dass der Brennwerteffekt nicht bei allen Energieträgern gleichermaßen ausgeprägt ist. Wie groß der Anteil der Kondensationswärme am gesamten Energieinhalt ist, hängt vom Wasserstoffgehalt des jeweiligen Energieträgers ab.
Das heißt in der Praxis: Heizen Sie mit Erdgas, erreichen Sie eine größere Effizienzsteigerung (11%) beim Umstieg von der Heizwert- auf die moderne Brennwerttechnik als bei der Erneuerung einer alten Ölheizung (6%). Das liegt daran, dass der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert beim Energieträger Öl deutlich geringer ausfällt als bei Erdgas.