Immer noch stehen in vielen deutschen Wohnungen und Häusern Fossile der Heiztechnik herum: Nachtspeicherheizungen – oder auch Nachtspeicheröfen – wurden in den 1950er und 1960er-Jahren als vermeintlich saubere Alternative zum Kohleofen installiert. Allerdings entsprechen Nachtspeicher nicht mehr dem Stand der Technik. Wenn Sie daher Ihre Nachtspeicherheizung entsorgen möchten, gibt es gerade mit Blick auf die Schadstoffbelastung einiges zu beachten.
Nachtspeicherheizung entsorgen: Vorsicht vor Schadstoffen

Was ist eine Nachtspeicherheizung?
Nachtspeicherheizungen funktionieren ähnlich wie ein Holz- oder Kohleofen. Im Inneren befinden sich Speichersteine mit hohem Magnesiumgehalt, die sich durch Strom auf bis zu 650°C aufheizen lassen. Die nachts gespeicherte Wärme heizt dann über den Tag verteilt den Raum.
Nachtspeicheröfen heute nicht mehr zeitgemäß
Wie eingangs erwähnt, sollten Nachtspeicher damals als Alternative zum Kohleofen dienen und vor allem das Stromnetz stabilisieren. Denn Kohlekraft- und Atomkraftwerke kann man nicht drosseln. Daher gab es nachts immer mehr Strom als das Land brauchte. Diesen Überschussstrom sollten die Nachtspeicheröfen abnehmen.
Heute haben wir in Deutschland aber keine Stromproduktion wie in den 1960er-Jahren mehr. Nicht die schwerfälligen Atom- und Kohlekraftwerke bestimmen allein die Stromversorgung, sondern das Stromnetz muss mit dem schwankenden Angebot an „grünem“ Strom aus Wind- und Sonnenenergie fertig werden.
Ob Nachtspeicheröfen flexibel genug sind, um hierzu einen Beitrag leisten zu können, ist unter Experten hoch umstritten. Sicher gilt aber: Heizen mit Strom ist problematisch, weil sich dabei hochwertige elektrische Energie in minderwertige Wärme umwandelt. Außerdem gibt es längst eine energieeffiziente Alternative: Wärmepumpen generieren aus einem Teil Strom vier bis fünf Teil Wärme. Das ist viel effizienter.
In manchen Fällen können auch Infrarotheizungen oder elektrische Flächenheizungen sinnvoll sein. Mehr Informationen zu den Vor- und Nachteilen einer Elektroheizung finden Sie in unserem Artikel „Elektroheizung Verbrauch“.
Vorsicht vor Asbest beim Nachtspeicherofen
Fast alle vor dem Jahr 1977 hergestellten Nachtspeicherheizungen enthalten Bauteile, bei denen Asbest in schwach gebundener Form vorliegt. Daher setzen diese Bauteile die gefährlichen Asbestfasern relativ leicht wieder frei.
Alternativen zu Asbest sind nicht besser
In jüngeren Öfen sind als Ersatz für Asbest künstliche Mineralfasern enthalten. Auch diese Fasern können oft krebserregend sein. Bis in das Jahr 2000 hinein haben Hersteller von Nachtspeicherheizungen diese gefährlichen künstlichen Mineralfasern eingebaut.