Wenn der Winter naht und die Anzeige im Thermometer sinkt, beginnt die Heizsaison. Der Schreck kommt häufig beim ersten Aufdrehen des Thermostats nach dem Sommer: Die Heizung wird nicht richtig warm. Die Heizung gluckert lustlos vor sich hin, der Heizkörper wird bestenfalls lauwarm und die Wohnräume bleiben unangenehm kalt. Was sich dramatisch anhört, liegt in vielen Fällen an Luft im Heizkörper und kann leicht behoben werden. Doch woran erkenne ich, ob eine Heizung nur entlüftet werden muss oder ob ein schwerwiegenderes Problem vorliegt? Wir klären auf.
Heizung wird nicht richtig warm: Daran liegt's

In der Regel können Sie Ihre Heizung selbst innerhalb weniger Minuten von Luft befreien, Kosten sparen und die Funktionstüchtigkeit der Heizung wiederherstellen. Doch in welchen Fällen sollten Sie das tun?
Wann sollte lieber der Heizungstechniker verständigt werden? Und warum ist das regelmäßige Heizungswarten sinnvoll? In unserem Ratgeber gehen wir auf diese und weitere Fragen ein und geben Ihnen zahlreiche Tipps zum Thema.
Die Heizung wird nicht richtig warm: Mögliche Ursachen
Wenn der Heizkörper trotz aufgedrehten Thermostats kalt bleibt oder nur mäßig warm wird, können unterschiedliche Gründe vorliegen. Eine erste Ursachenanalyse können Sie als Betroffener selbst durchführen. Wenn das Problem allerdings in der Steuerung, der Umwälzpumpe oder dem Systemdruck liegt, dann ist ein Fachmann gefragt. Als Laie können Sie an dieser Stelle im Zweifel mehr Schaden anrichten, als der Heizung zur alten Leistungsfähigkeit zu verhelfen.
Um Ihnen einen ersten Überblick zu verschaffen, haben wir die häufigsten Ursachen für eine kalte Heizung im Folgenden zusammengefasst:
Einstellungen: Moderne Heizungsanlagen arbeiten für optimale Energieeffizienz mit einer Vielzahl an Einstellungen, die der Heizungstechniker bei der Inbetriebnahme vorgibt. Schon „kleinere“ falsche Einstellungen wie eine fehlerhafte Uhrzeit oder ein Betrieb im Sommer-Modus können dazu führen, dass die Heizung nicht richtig warm wird.
Umwälzpumpe: Die Umwälzpumpe sorgt dafür, dass warmes Wasser im Heizkreislauf zirkuliert und die Heizkörper aufwärmt. Wenn die Pumpe defekt ist oder versehentlich ausgeschaltet wurde, strömt kein Wasser durch die Leitungen und der Heizkörper bleibt kalt.
Druck im Heizkessel: Der Heizkessel mit dem Brenner ist in der Regel das Herzstück jeder Heizungsanlage (ausgenommen Wärmepumpen und Heizanlagen mit Feststoffbrennkessel). Damit die Heizkörper mit warmem Wasser versorgt werden, muss der Wasserdruck im Heizkessel zwischen 1,5 bis 2,0 bar liegen. Der Wasserdruck wird über ein Manometer am Heizkessel gekennzeichnet und sollte sich in dem grün markierten Bereich bewegen. Bei Abweichungen kann der Heizungstechniker entweder Heizungswasser nachfüllen oder ablassen und dadurch den Druck regulieren.
Fehlercode am Heizkessel: Moderne Brennwertkessel schalten sich – beispielsweise bei extremen Temperaturschwankungen – aus Sicherheitsgründen ab. Auch hier sollten Sie den Profi zu Rate ziehen. Dieser kann den Fehlercode interpretieren und das Problem fachmännisch beheben.
Luft im Heizkörper: Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und hat im Heizkörper daher nichts zu suchen. Durch natürliche Leckagen kommt es dennoch recht häufig dazu, dass sich Blasen in der Heizung sammeln und das typische "Gluckern" verursachen. Wenn der Heizkörper nur langsam warm wird und vor allem im oberen Bereich kalt bleibt, ist das häufig die Ursache.
Thermostatventil: Das Thermostat der Heizung reguliert die Durchflussmenge im Heizkörper in Abhängigkeit von der gewünschten Raumtemperatur. Wenn das Ventil jedoch zu weit in den Heizkörper rutscht, kann es verklemmen und den Durchfluss von Heizwasser verhindern. Die Folge: Die Heizung wird nicht richtig warm.