In den letzten Jahren stellen die Gasnetzbetreiber die Erdgasversorgung in einigen Teilen Deutschlands schrittweise um. Der Hintergrund der Marktraumumstellung: Etwa ein Viertel der deutschen Gaskunden bezieht bislang das sogenannte L-Gas. Da diese Gasart knapp wird, müssen sich jene Kunden auf das sogenannte H-Gas einstellen. Doch keine Sorge: Mit der Umstellung von L-Gas auf H-Gas ändert sich für Sie nicht viel.
Marktraumumstellung in Deutschland: H-Gas ersetzt L-Gas

Gas ist nicht gleich Gas: Merkmale von L-Gas und H-Gas
Erdgas aus natürlichen Vorkommen ist nie ein chemisch reiner, einheitlicher Stoff. Es handelt sich immer um ein Gemisch verschiedener Komponenten und dieses fällt von Lagerstätte zu Lagerstätte unterschiedlich aus.
L-Gas hat geringeren Brennwert
Erdgas aus Lagerstätten in Deutschland und den Niederlanden bezeichnen Experten als L-Gas, weil es einen vergleichsweise geringen Brennwert hat. Laut der „Brennwert-Definition" bezeichnet der Begriff die Menge an chemisch gebundener Energie, die die Verbrennung eines Stoffes freisetzen kann.
L-Gas ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für „Low calorific gas“.
L-Gas enthält zu rund 80% den Kohlenwasserstoff Methan. Hinzu kommen weitere brennbare Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Ethen, Propan oder Butan.
Etwa 10% des L-Gases besteht aus nicht brennbaren Bestandteilen wie Kohlendioxid, Stickstoff und Spuren von Edelgasen.
H-Gas enthält mehr Energie als L-Gas
Stammt das Erdgas hingegen aus Lagerstätten in Norwegen, Großbritannien oder Russland, sind der Methangehalt und der Brennwert höher. Die Fachwelt spricht von H-Gas.
Auch H-Gas ist eine Abkürzung aus dem Englischen und bedeutet „High calorific gas“.
H-Gas enthält zwischen 90 und 95% Methan und einige Prozente weiterer brennbarer Kohlenwasserstoffe.
Die nicht brennbaren Anteile machen beim H-Gas je nach Lagerstätte nur etwa 3% aus.
Daher erzielt H-Gas einen Brennwert von 11,1 kWh pro m3, während der Energiegehalt des L-Gases bei nur etwa 8,2 kWh pro m3 liegt.