Der CO2-Fußabdruck der Deutschen ist sechsmal so hoch wie erlaubt, wenn die Weltgemeinschaft ihre in den Pariser Verträgen festgelegten Klimaziele einhalten will. Dabei kann jeder Einzelne mit kleinen Maßnahmen heute schon etwas tun, um CO2 zu reduzieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In diesem Artikel finden Sie dafür eine Vielzahl von Tipps aus den verschiedenen Lebensbereichen.
CO2 reduzieren: Klimaschutz im Alltag

Deutschland kann noch mehr CO2 reduzieren
Jeder Bundesbürger verursacht im Schnitt einen CO2-Fußabdruck von zirka 10,8 Tonnen im Jahr. Laut Umweltbundesamt entfallen davon 2,7 Tonnen auf die Heizung und den Stromverbrauch. Rund 2,2 Tonnen gehen auf das Konto der Mobilität. Darunter befinden sich nicht nur die CO2-Emissionen der Autofahrten. Auch die Bus- oder Zugfahrt ist nicht CO2-neutral und besonders das Flugzeug stößt reichlich Emissionen aus.
Mit knapp 1,7 Tonnen macht die Ernährung ebenfalls einen großen Anteil am CO2-Fußabdruck jedes Einzelnen aus. Doch der größte Teil des CO2-Ausstoßes entfällt mit knapp 3,4 Tonnen auf den privaten Konsum. Der Rest von 0,8 Tonnen sind Emissionen für die Infrastruktur in Deutschland, die der Einzelne nicht beeinflussen kann.1
Im weltweiten Vergleich reiht sich Deutschland damit unter den 25 größten Klimasündern ein – auch wenn es Nationen wie die USA gibt, die mit mehr als 14 Tonnen pro Kopf deutlich mehr Kohlenstoffdioxid ausstoßen. Indien kommt dagegen mit zirka 1,7 Tonnen pro Kopf aus.2
Dass aber auch ein hochentwickeltes Land deutlich Treibhausgasemissionen einsparen kann, zeigt das Beispiel der Schweizer: Deren CO2-Fußabdruck ist mit 4,2 Tonnen pro Kopf im Vergleich zu Deutschland wesentlich geringer. Doch auch die Schweizer sind von den 2 Tonnen pro Kopf, die laut Weltklimarat jedem Menschen zur Verfügung stehen, noch ein gutes Stück entfernt.3
CO2 beim Heizen reduzieren
Mit kleinen Tricks können Sie beim Heizen Energie und so Treibhausgasemissionen einsparen.
Richtig heizen
Die Heizung ist im Haushalt der größte CO2-Verursacher. Darum spielt das richtige Heizverhalten eine große Rolle, um CO2 zu reduzieren. Wichtig für eine Reduktion ist die Räume nicht unnötig aufzuheizen. Wenn Sie die Raumtemperatur in einem durchschnittlich gedämmten Haus nur um 1°C erhöhen, steigt der CO2-Ausstoß um 360 Kilogramm im Jahr.
Die Lüftungsverluste eines solchen Hauses belaufen sich auf 10 bis 20%. Richtiges Lüften im Sommer und im Winter spart bis zu 60 Kilogramm CO2 und mehr im Jahr.
Am meisten CO2 spart der Einbau einer weitgehend klimafreundlichen, CO2-neutralen Heizung wie einer Wärmepumpe oder einer Solarheizung ein. Ein erster wichtiger Schritt kann auch der Wechsel von einer Heizwert- auf eine Brennwertheizung sein, wenn Sie nicht auf fossile Brennstoffe verzichten können oder wollen.
Neue Fenster einbauen
Der Austausch alter Isolierglasfenster gegen moderne, dreifachverglaste Fenster trägt dazu bei, Energie einzusparen und so die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Durchschnittlich hat eine Wohnung in Deutschland 25 Quadratmeter Fensterfläche. Hier sparen die neuen Fenster 1,3 Tonnen CO2 ein. Gegenüber einfach verglasten Fenstern sind es sogar 2,8 Tonnen.4
In Gebäudedämmung investieren
Dreifachverglaste Fenster sind bauphysikalisch nur in gedämmten Häusern sinnvoll. Aber auch das Dämmen an sich hilft, um CO2 zu reduzieren. Die Verbraucherzentrale hat berechnet, dass ein Haus mit 130 Quadratmetern Außenfläche 13.000 kWh Heizenergie durch Wärmedämmung einspart. Das ergibt bei einem Gas-Brennwertkessel eine CO2-Minderung von 3,2 Tonnen.5