Die Luft, die wir einatmen, soll sauber und selbstverständlich frei von Schadstoffen und Krankheitserregern sein. Sie soll aber auch einen optimalen Wasseranteil enthalten, damit weder Ihre Schleimhäute austrocknen noch Schimmel in Ihren Wohnräumen entsteht. Dafür sollten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen messen und kontrollieren. Lesen Sie hier, wie Sie korrekt messen, um die Feuchtigkeit auf ein Optimum zu bringen.
Luftfeuchtigkeit korrekt messen und ausgleichen

Luftfeuchtigkeit: Absolut oder relativ?
Experten unterscheiden zwischen zwei Definitionen für die Luftfeuchtigkeit: Der absoluten und der relativen Luftfeuchtigkeit.
Die absolute Luftfeuchtigkeit ist die Menge an Wasserdampf, die sich in 1m³ Luft befindet. Im Sommer sind das in Deutschland typischerweise um die 13g. Im Winter enthält 1m3 Außenluft nur 3g Wasserdampf.
Die relative Luftfeuchtigkeit gibt im Unterschied zur absoluten keine feste Menge an Wasserdampf an. Sie definiert den Anteil des Wasserdampfes in der Luft im Verhältnis zu der maximal möglichen Menge. Denn Luft kann nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen. Wasserdampf, der über das Maximum hinausgeht, wird zu flüssigem Wasser in Form von Tröpfchen. Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent statt Gramm angegeben.
Warme Luft kann mehr Wasser speichern
Die maximale Menge an Wasserdampf in der Luft hängt stark von deren Temperatur ab.
Bei 10°C kann 1m³ Luft höchstens 9,4g Wasserdampf enthalten. Die absolute Luftfeuchtigkeit von 9,4g entspricht dann einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100%. Würde die Luft bei dieser Temperatur nur die Hälfte, also 4,7g Wasserdampf enthalten, läge die relative Luftfeuchtigkeit bei 50%.
Bei einer Temperatur von 30°C kann 1m³ Luft hingegen mit maximal 30,4g Wasserdampf gesättigt sein. Ein Wert von 15,2g würde dann wiederum einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% entsprechen.
Wegen dieser Abhängigkeit von der Temperatur befindet sich im warmen Sommer deutlich mehr Wasserdampf in der Luft als im kalten Winter.
Beim Messen der Luftfeuchtigkeit die Jahreszeit beachten
Wenn Sie die Luftfeuchtigkeit im Sommer messen, darf diese ruhig einmal etwas höher als 60% sein. Denn wenn es draußen warm ist, entstehen keine kalten Bereiche in den Raumecken und an Wärmebrücken in der Außenhülle alter Gebäude. Die Schimmelgefahr ist dann geringer als im Winter.