Jede zweite Wohnung in Deutschland wird mit Erdgas beheizt. Das ist Grund genug, um sich etwas genauer mit dem Brennstoff Erdgas zu befassen.1 Im Alltag steht eines im Vordergrund: die optimale Nutzung des im Erdgas gespeicherten Energievorrats. Die vorhandene Energie bestmöglich einzusetzen ist schließlich wirtschaftlich sowie ökologisch sinnvoll. Doch wie bemisst sich überhaupt der Energiegehalt von Erdgas, welche Rolle spielt er bei der Gasrechnung und wie schneidet Erdgas im Vergleich mit anderen Energieträgern ab?
Brennwert von Erdgas: So effizient ist der Rohstoff

Der Brennwert als Maßeinheit für den Energiegehalt
Was die Maßeinheit für den thermischen Energiegehalt angeht, bildet Erdgas keine Ausnahme von den übrigen Brennstoffen: Der Brennwert ist heutzutage die gängige Größe. Doch das war nicht immer so. Erst als Konsequenz einer technischen Neuerung bei den Wärmeerzeugern hat der Brennwert die davor maßgebliche Angabe, den Heizwert, ersetzt.
Ältere Gasheizungen können nur den Anteil der Energie aus dem Erdgas nutzen, der bei der direkten Verbrennung frei wird. Solche Geräte wurden über lange Zeit genutzt, da die Preise für fossile Brennstoffe sehr gering waren und Umweltfreundlichkeit noch kein großes Thema war.
Doch die bei der Verbrennung entstehenden Abgase enthalten heißen Wasserdampf. Dessen gezielte Kondensation im Wärmeerzeuger setzt weitere Energie frei, die als Wärme in Ihren Wohnraum gelangen kann. Experten bezeichnen diesen Effizienzgewinn als den Brennwerteffekt.
Die Maßeinheit Brennwert führt beide Energiemengen zusammen: Den Heizwert aus der direkten Verbrennung und die zusätzlich aus der Kondensation gewonnene Energie. Der Brennwert eines Brennstoffes ist also immer höher als dessen Heizwert.
Konkreter Brennwerteffekt von Erdgas und Heizöl
Der Brennwerteffekt lässt sich auf alle Brennstoffe übertragen, fällt aber nicht immer gleich hoch aus. Bei Erdgas übersteigt der Brennwert den Heizwert um den Faktor 1,11. Bezogen auf den Heizwert als Basis, liegt die Effizienz bei Brennwertnutzung von Erdgas also bei 111%.
Bei Heizöl fällt der Effekt mit 1,06 etwas geringer aus. Bezogen auf den Heizwert, liegt die Effizienz bei Brennwertnutzung von Heizöl folglich bei 106%.
Setzen Sie bei der Heizung auf Erdgas, dann gibt der Brennwert also die maximale Energiemenge an, die Sie mit einer modernen Gasbrennwerttherme nutzen können. Mehr Details über die technischen Lösungen hinter der Brennwerttechnik erfahren Sie in unserem Beitrag zur „Definition des Brennwerts“ und zu „Heizwert versus Brennwert“.