Riecht es in Ihrem Keller muffig? Also Kellerfenster auf Kipp, damit frische Luft hereinkommt! Doch Vorsicht: Falsches Lüften führt gerade in Kellerräumen schnell dazu, dass sich die Feuchtigkeitsprobleme verschärfen. Der unangenehme Geruch kann auch auf ernste Gefahren durch Schimmel hinweisen. Daher sollten Sie der Ursache in Ihren Kellerräumen auf den Grund gehen.
Keller lüften: Auf den Zeitpunkt kommt es an

Luftzirkulation: Wichtig gegen Schimmelbildung im Keller
Kalte Bereiche sind fast immer der Grund für Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Daher sollten Sie Schränke, Regale und andere Möbel immer mit einem guten Abstand zu den Kellerwänden aufstellen. Nur dann kann die Luft ausreichend zirkulieren und es bilden sich keine kalten Luftpolster hinter den Möbeln.
Schimmelsporen befinden sich in kleinen, ungefährlichen Mengen überall in der Luft. Sie entstehen bei einer Temperatur von 0 bis 60°C und benötigen einen organischen Nährboden, wie Tapeten, Vorhänge oder Teppiche. Zudem brauchen Schimmelsporen Wasser – und das müssen Sie ihnen entziehen.
Liegt die relative Luftfeuchtigkeit im Keller dauerhaft unter 65%, ist es unwahrscheinlich, dass sich Schimmel bildet. Die meisten Schimmelarten treten erst bei 80% Luftfeuchtigkeit auf, einige schon bei rund 70%.
Bei einem massiven Befall steigt die Konzentration von Schimmelsporen in der Raumluft, die die Bewohner wiederum einatmen. Diese Sporen können Reizungen, allergische Reaktionen und schlimmstenfalls schwere Atemwegsinfekte verursachen. Das sollten vor allem gesundheitlich vorbelastete Personen beachten. Das richtige Lüften im Keller ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum gesunden Raumklima.
Taupunkt im Keller niemals unterschreiten
Warum sind nun die kalten Bereiche im Keller besondere Problemstellen? Feuchtigkeit bildet sich überall dort, wo der sogenannte Taupunkt unterschritten wird. Das ist die Temperatur, bei der Wasserdampf aus der Luft zu flüssigem Wasser kondensiert.
Je nach den Bedingungen in der Umwelt fällt der Taupunkt unterschiedlich aus. Das können Sie sich am besten am Beispiel einer Getränkeflasche verdeutlichen, die Sie aus dem Kühlschrank holen:
Stellen Sie im Sommer (hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit) die etwa 8°C kalte Flasche auf den Küchentisch, setzt sich auf ihr sofort kondensiertes Wasser ab. Hintergrund ist, dass die warme Luft um die kühle Flasche herum abgekühlt wird und dadurch Feuchtigkeit abgeben muss. Der Taupunkt ist unterschritten.
Wenn Sie dieselbe Flasche im Herbst bei 8°C Außentemperatur auf den Gartentisch stellen, passiert nichts. In diesem Fall ist der Taupunkt nicht unterschritten.
Was bedeutet das für den Kellerraum? Herrschen im Keller zum Beispiel eine Temperatur von 18°C und eine Luftfeuchtigkeit von 65%, dann liegt der Taupunkt bei 11,3°C. Wird diese Temperatur im Keller an irgendeiner Stelle unterschritten, bildet sich Feuchtigkeit. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto höher der Taupunkt. Demzufolge steigt die Gefahr, dass an den kühlen Stellen Wasser auftritt.
Generell sollten Sie immer auf die Feuchtigkeit achten, wenn Sie einen Kellerraum als Waschküche nutzen.