Heizung im Keller: Notwendig oder optional?
Oft stellen sich Bauherren die Frage: Brauche ich überhaupt eine Heizung im Keller? Schließlich dient der Keller häufig nur als Werkstatt, Abstell- oder Hobbyraum. Da darf es ruhig etwas kälter sein. Doch Vorsicht: Bedenken Sie, dass Sie den Keller später vielleicht doch einmal zum Gästezimmer oder Büro ausbauen und dann beheizen wollen. Und auch in einer Werkstatt sollte es im Winter nicht allzu kalt sein.
Inhaltsverzeichnis
Wärme hilft gegen Feuchtigkeit
Der spätere Ausbau ist nur ein Aspekt, der für eine Heizung im Keller spricht. Wichtig ist sie auch dann, wenn Sie Wäsche im Keller aufhängen wollen. Das Trocknen erhöht die Luftfeuchtigkeit, die in kalten Kellerräumen schnell zu muffiger Luft oder gar Schimmel führen kann. Nur das korrekte Lüften im Keller reicht dann nicht aus. Sie müssen die Luft im Winter auch erwärmen, um die Feuchtigkeit in den Griff zu bekommen.
Neubau: Besser mit Heizung im Keller
Wenn Sie einen Neubau planen, sollten Sie immer eine Heizmöglichkeit für den Keller vorsehen. Damit entfällt dann die Dämmung der Kellerdecke. Diese wäre nötig, wenn der Keller ein unbeheizter Bereich bliebe.
Fußbodenheizung im Keller?
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Stand der Technik ist heute die Fußbodenheizung.
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Dank ihrer niedrigen Vorlauftemperatur kann sie die Räume besonders effizient heizen.
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Für moderne Heizungen wie eine Wärmepumpe oder Heizsysteme mit Solarwärme sind sie optimal geeignet.
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Es spricht nichts dagegen, auch im Keller eine Fußbodenheizung zu verlegen.
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Im Gegenteil: Neben der Effizienz bietet die Fußbodenheizung auch ein Heizen ohne unangenehmen Zug und trockene Heizungsluft.
Bestandsgebäude: Nachrüstung der Heizung im Keller oft sinnvoll
In Bestandsgebäuden sind häufig keine Heizungen im Keller zu finden. Hier kann die Nachrüstung bei Feuchtigkeitsproblemen sinnvoll sein. Doch aufgepasst: Wenn die Feuchtigkeit in den Kellerräumen aufgrund von Baumängeln von außen eintritt, reicht der nachträgliche Einbau der Heizung allein nicht aus.
Kellerausbau sorgfältig planen
Die Nachrüstung der Kellerheizung wird immer dann notwendig, wenn Sie Ihren Keller ausbauen wollen. Hierbei sollten Sie eine Reihe von Dingen beachten:
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Dämmung
Meist ist keine Dämmung vorhanden. Sie müssten daher beim Nachrüsten einer Kellerheizung mit einem deutlichen Anstieg der Heizkosten rechnen. Eine nachträgliche Dämmung ist daher sicher sinnvoll.
Idealerweise führt sie der Fachmann von außen aus. Allerdings ist das mit entsprechenden Kosten verbunden. Eine Innendämmung im Kellerbereich muss der Profi gut planen und sauber ausführen, sonst ist Feuchtigkeit hinter der Dämmung kaum zu vermeiden. Der Schimmel ist dann bereits vorprogrammiert.
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Licht
Tageslicht wirkt sich günstig auf das Wohlbefinden aus. Daher sollten Sie in den Kellerräumen prüfen, ob Lichtschächte oder sogar Lichtgräben und entsprechend große Fenster möglich sind.
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Steckdosen
Denken Sie für den Strom auch an ausreichend Steckdosen, denn im Keller werden Sie auf jeden Fall eine gute Beleuchtung und mehr Lampen brauchen als in den oberirdischen Stockwerken des Hauses.
Bei der Heizung im Keller muss die Heizleistung passen
Bei der Planung der Heizung im Keller sollten Sie auf eine ausreichende Heizleistung achten. Nur dann kann das Heizgerät für angenehme Temperaturen sorgen. Experten erachten in ungedämmten Kellern 90 bis 140 Watt Heizleistung pro Quadratmeter Wohnfläche als genug. In gedämmten Kellern reichen 60 bis 80 Watt Heizleistung pro Quadratmeter Wohnfläche aus.
Vorsicht bei Geräten mit Verbrennung
Gasheizungen mit Gasflaschen und Raumluft betriebene Holzöfen sind für den Keller nicht geeignet. Das gilt sowohl für offene als auch geschlossene Geräte. Der Grund: Diese Heizungen verbrauchen Sauerstoff und produzieren Kohlendioxid. Da die Belüftung im Keller eingeschränkt ist, besteht die Gefahr, dass die Bewohner durch die erhöhte Konzentration von Kohlendioxid in der Raumluft schlimmstenfalls sogar ersticken.
Kurzfristige Lösung für den Keller: Elektroheizung
Für das Nachrüsten einer Heizung im Keller gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine sehr schnelle Lösung gibt es mit einem elektrischen Heizlüfter oder einem Elektroradiator. Diese Geräte können Sie einfach in die Steckdose stecken. Umbaumaßnahmen sind dafür nicht erforderlich.
Doch bedenken Sie, dass das direkte Heizen mit Hausstrom (zum Beispiel mit einer Heizfolie) sehr hohe Betriebskosten mit sich bringt. Deutlich besser ist da eine Wärmepumpe. Sie ist sehr günstig im Betrieb und äußerst umweltfreundlich.
Infrarotheizungen stellen ebenfalls eine schnelle und gleichzeitig etwas effizientere Alternative als Heizlüfter oder Elektroradiatoren dar. Diese Geräte nutzen die Strahlungswärme des Infrarotlichts. Strahlungswärme empfinden Menschen als besonders behaglich. Darum reichen bei diesen Heizungen einige Grad Celsius weniger, um sich wohlzufühlen.
Heizungsbauer finden
Ein Heizungsbauer kann mit Ihnen gemeinsam die beste Lösung für Ihre Kellerheizung finden. Hier können Sie nach einem Fachmann in Ihrer Region suchen.
Anschluss der Kellerheizung an die Zentralheizung ist nachhaltig
Doch letztlich verbrauchen auch Infrarotheizungen teuren elektrischen Strom – es sei denn, Sie haben eine Photovoltaikanlage mit Speicher. Wenn Sie Ihre Kellerräume nicht nur kurzzeitig, sondern dauerhaft als Wohnbereich nutzen wollen, sollten Sie die Heizung des Kellers darum auf jeden Fall an die Zentralheizung des Hauses anschließen lassen.
Wie im Neubau bietet die Fußbodenheizung auch in der Nachrüstung Vorteile. Doch sollte der Kellerboden bei dieser Heizungsart auf jeden Fall gedämmt sein. Ansonsten heizen Sie den Untergrund gleich mit.
Die Dämmung und die Höhe der Fußbodenheizung selbst können jedoch unter Umständen zu einem Aufbau führen, durch den Sie zu viel Raumhöhe verlieren. Die Alternative ist dann der klassische Heizkörper. Diese Radiatoren kann der Heizungsinstallateur meist ohne viel Aufwand nachrüsten. Das geht immer dann besonders leicht, wenn die Zentralheizung sowieso im Keller steht.
Etwas mehr Planungsaufwand erfordert die Nachrüstung der Heizung im Keller, wenn sich die Zentralheizung auf dem Dachboden befindet. Aber auch in diesem Fall gibt es in der Regel die Möglichkeit, eine Stelle im Heizkreis zu finden, von der mit überschaubarem Aufwand die Rohre zum neuen Heizkörper führen können.
Kosten für die Nachrüstung einer Kellerheizung
Für die Nachrüstung der Heizung im Keller müssen Sie bei einer Fußbodenheizung mit 50 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Hinzu kommt der Anschluss an die Zentralheizung. Wenn im übrigen Haus ebenfalls eine Fußbodenheizung verlegt ist, halten sich diese Zusatzkosten im Rahmen von wenigen Hundert Euro.
Befinden sich aber Radiatoren im Haus, benötigen Sie einen neuen gemischten Heizkreis. Allein die Heizkreisstation kostet dann 500 Euro, sodass sich in Summe 1.000 Euro und mehr ergeben, die Sie zu dem Quadratmeter-Grundpreis hinzurechnen müssen.
Der Einbau eines zusätzlichen Heizkörpers ist für den Heizungsbauer keine große Sache. Dies sollte für 500 Euro zu machen sein, wenn der Anschluss an einen bestehenden Heizkreis in der unmittelbaren Nähe des Aufstellungsortes möglich ist.
Etwas teurer wird es natürlich, wenn der Anschluss weiter weg oder gar im Erdgeschoss erfolgt und Durchbrüche durch die Geschossdecke nötig sind. Dann kommen weitere Kosten für Material und Arbeitszeit hinzu. Je mehr neue Heizkörper der Profi im Keller installiert, desto geringer schlagen diese Mehrkosten aber in der Gesamtsumme zu Buche.
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Der Heizungsexperte hilft
In jedem Keller sollte eine Heizmöglichkeit vorhanden sein. Je nach Nutzung können Sie als Bewohner dann entscheiden, wie viel Heizenergie Sie im Keller aufbringen wollen. Sie müssen zudem nicht alle Heizkörper voll aufdrehen. Lesen Sie hier, wie Sie das Heizungsthermostat ideal einstellen.
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