Nach der Energieeinsparverordnung (§10 EnEV) müssen Hausbesitzer, die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen heizen, ihre Heizungsanlage nach 30 Jahren austauschen. Obwohl es einige Ausnahmen gibt, sollten Hausbesitzer einen Heizungstausch bereits früher in Erwägung ziehen. Denn dieser kann einige Vorteile mit sich bringen. Worauf es beim Heizungsaustausch ankommt und wie Sie geschickt vorgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Projekt Heizungstausch: Der richtige Zeitpunkt, Pflichten und Tipps

Wen betrifft die Austauschpflicht konkret?
Sie sind nicht von der in §10 der EnEV festgelegten Austauschpflicht betroffen, wenn…
…in Ihrem Haus ein Niedertemperatur- oder Brennwertkessel arbeitet, da diese bereits recht effizient sind.
…ihre Heizungsanlage weniger als 4 kW oder mehr als 400 kW leistet.
…die Heizung das Warmwasser bereitet, den Aufstellraum beheizt, oder als Wärmequelle für einen Küchenherd dient.
…Sie ein Haus besitzen (Ein-/Zweifamilienhaus mit maximal zwei Wohnungen), in dem Sie seit dem 1. Februar 2002 wohnen.
Etwas anderes gilt, wenn Sie das Haus verkaufen, verschenken oder vererben. In dem Fall hat der neue Eigentümer zwei Jahre Zeit, den Heizungsaustausch vorzunehmen.
Wie alt ist meine Heizung?
Nicht immer kennen Hausbesitzer das Alter ihrer Heizung. Denn das muss nicht zwangsläufig mit dem Baujahr des Gebäudes übereinstimmen. Auf dem Typenschild der Heizung steht, ob der Vorbesitzer bereits eine Heizungsmodernisierung vorgenommen hat. Beachten Sie, dass die Wärmedämmung bei einigen Kesseln das Schild verdeckt.
Wenn sich das Alter Ihrer Heizung auf diese Weise nicht bestimmen lässt, nehmen Sie das Protokoll Ihres Schornsteinfegers zur Hand. Dort sind Alter und Zustand Ihrer Heizung vermerkt.
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Wann macht es Sinn, die Heizung auszutauschen?
Auf den ersten Blick freuen sich viele Hausbesitzer, wenn ihre Heizung nicht unter die Austauschpflicht fällt. Allerdings ist es in vielen Fällen sinnvoll, schon lange vor Ablauf der gesetzlichen Fristen über einen Heizungstausch nachzudenken. Wussten Sie beispielsweise, dass viele Heizungsräume viel zu warm sind und somit ein guter Teil der Heizenergie sinnlos im Aufstellraum verloren geht?
Hinzu kommt, dass bei alten Heizungen häufiger Defekte auftreten und hohe Kosten verursachen. Zudem ist es schwierig, Ersatzteile für einen älteren Heizkessel zu bekommen. Stehen besonders aufwändige Reparaturen bevor, sollten Sie auf jeden Fall die Kosten für einen Heizungsaustausch dem zu erwartenden Reparaturbedarf der kommenden Jahre gegenüberstellen. Dies gilt auch, wenn der Schornsteinfeger zu hohe Emissionswerte und/oder eine extreme Rußentwicklung beanstandet.
Besonders sinnvoll ist der Austausch der Heizungsanlage dann, wenn Sie ohnehin größere Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Haus planen und die Energieeffizienz (zum Beispiel durch bessere Wärmedämmung) erhöhen möchten. Informieren Sie sich zudem über staatliche Förderungen, um unter Umständen Investitionskosten zu sparen.
Tipp: Wenn Sie die Wahl haben und kein plötzlicher Defekt zum Heizungstausch zwingt, sollten Sie den Austausch für die Sommermonate planen. So fällt der Ausfall von Warmwasser während des Tauschs weniger ins Gewicht.