Ist es nicht herrlich, wenn Ihnen an einem eiskalten Wintertag die Sonne ins Gesicht scheint und wohlige Wärme verbreitet? Wie draußen in der Natur sorgt auch drinnen im Haus die Strahlung für eine besonders behagliche Form von Wärme. Darum übertragen moderne Heizsysteme einen hohen Anteil der Energie durch Strahlungswärme. Vorteile bietet diese Art der Wärmeverteilung auch in puncto Effizienz – und daher auch bei den Heizkosten und der Umweltfreundlichkeit.
Strahlungswärme: Nichts wärmer als das

Strahlungswärme als Teil der Wärmeübertragung
Wie die Wärme vom Heizkessel im Keller die Bewohner des Hauses erreicht, unterscheidet sich je nach Heizsystem. Im Prinzip gibt es drei verschiedene Arten, wie Wärme von einem Ort zum anderen gelangt:
durch Wärmeleitung
durch Wärmestrahlung
durch Wärmeströmung (auch Konvektionswärme genannt)
Auf mikroskopischer Ebene bedeutet Wärme, dass die Atome und Moleküle von Gegenständen schneller schwingen und rotieren, wenn sie sich erwärmen. Auch bei den Bestandteilen der Luft ist das so.
So funktionieren die verschiedenen Arten der Wärmeübertragung
Bei Heizsystemen sind immer alle drei Formen der Wärmeübertragung im Spiel:
Eine Wärmeströmung ist stets mit einer Wärmeleitung verbunden.
Auch eine Fläche, die Strahlung abgibt, leitet zugleich immer Wärme an die Umgebung ab.
Doch die Anteile der Übertragungsformen unterscheiden sich gravierend. Besonders hoch ist der Anteil an Strahlungswärme bei Öfen, Flächenheizungen und Infrarotheizungen. Je wärmer ein Kachel- oder Kaminofen ist, desto mehr Strahlungswärme gibt er ab. Das betrifft sogar relativ kühle Flächen bei der Infrarotstrahlung. Darum können Flächenheizungen – wie Fußbodenheizungen, Wandheizungen oder Deckenstrahler – 60 bis 70% der Wärme durch die Strahlung übertragen.
Menschen sind für Strahlungswärme gemacht
Warum ist nun gerade die Wärmestrahlung für Menschen angenehm? Im Laufe der Evolution hat sich der Körper darauf eingestellt, den unsichtbaren, langwelligen Anteil des Sonnenlichts optimal aufzunehmen. Denn Menschen brauchen Wärme. Die sogenannte Infrarotstrahlung dringt mehrere Millimeter tief in die Haut ein und wärmt den Menschen quasi von innen. Das soll zudem eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.
Übrigens: Infrarotstrahlung geht nicht nur von Infrarotheizungen aus. Die Benennung kann etwas irreführend sein. Auch die Strahlungswärme, die von einer Fußbodenheizung oder einem Kachelofen ausgeht, ist Infrarotstrahlung.
In höheren Dosen setzt die Medizin Infrarotstrahlung ein, um Muskeln, Gelenke und die Haut zu entspannen. Experten unterscheiden die Infrarotstrahlung nach Wellenlängen in den Kategorien IR-A, IR-B und IR-C.



