Bei einer Wärmepumpenheizung spielt die effiziente Auslegung eine zentrale Rolle. Ist die Wärmepumpe zu klein, reicht ihre Leistung an sehr kalten Tagen nicht aus, um das Haus angenehm warm zu bekommen. Ist sie zu groß, kommen unnötige Mehrkosten für den Strom auf Sie zu. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie viel kW Leistung die Wärmepumpe pro m2 Wohnfläche haben sollte und auf welche Faktoren Sie achten sollten.
Wie viel kW pro m² braucht die Wärmepumpe?

Große Spannbreite für die Leistung der Wärmepumpe
Wie viel Kilowatt (kW) eine Wärmepumpe zum Heizen pro Quadratmeter (m2) benötigt, bestimmt, welches Gerät infrage kommt. Die Spannbreite für die richtige Leistung einer Wärmepumpe, die sogenannte Heizlast, ist groß und hängt vom Wärmebedarf ab. Dieser gibt in Kilowattstunden (kW/h) an, wie viel Strom ein Haushalt im Laufe eines Jahres verbraucht, um das Temperaturniveau in den Wohnräumen zu halten. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe hängt dabei in erster Linie von der Wohnfläche ab. Je mehr Räume beheizt werden müssen, desto mehr Leistung ist erforderlich.
Diese Faktoren sind unabhängig von der Quadratmeteranzahl entscheidend:
Dämmung
Regionales Klima
Individuelles Heizverhalten
Vorlauftemperatur
Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe
Bei einigen Gebäuden können bereits 0,015 kW/m2 reichen, um die Wärmezufuhr des Hauses abzudecken. Andere benötigen mit 0,15 kW/m2 das Zehnfache an Leistung.
Die wichtigste Einflussgröße stellt die Dämmung des Gebäudes dar. Je besser die Dämmung ausfällt, desto weniger Kilowattstunden (kWh) Wärme werden zum Heizen benötigt. Bei einem gut gedämmten Haus reicht daher eine Wärmepumpe mit weniger Heizleistung aus. Diese verbraucht demzufolge weniger Wärmepumpenstrom.
Ein Passivhaus kommt schon mit 0,015 kW/m2 aus. Bei einem KfW-Effizienzhaus 55 können Sie mit knapp der dreifachen Leistung, 0,04 kW/m2, rechnen. In einem sanierten Bestandsgebäude steigt die benötigte Leistung im Vergleich eher auf das doppelte, also 0,08 kW/m2, an. Ein Bestandsbau aus den 1980er-Jahren verbraucht mit 0,12 kW/m2 wiederum ein Vielfaches von Gebäuden mit moderner Dämmung. Ältere, ungedämmte Altbauten liegen in ihrem Leistungsbedarf meist noch darüber.
Leistung der Wärmepumpe nicht zu groß wählen
In vielen Fällen reicht bei der Modernisierung im Bestandsgebäude eine geringere Leistung für die Wärmepumpe aus. Die Heizlast der veralteten Öl- oder Gasheizung ist kein geeigneter Anhaltspunkt. Denn früher war es üblich, die Heizung mit einem Sicherheitszuschlag zu versehen und die Heizleistung großzügiger als nötig zu dimensionieren. Der Grund: Öl- oder Gasheizungen verlieren weniger schnell an Effizienz als Wärmepumpen.
Außerdem variiert die Vorlauftemperatur mit einer Wärmpumpe von der eines Heizsystems mit altem Kessel. Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich der Heizung oder der Austausch alter Heizkörper senken die Vorlauftemperatur und damit den Stromverbrauch. Darum kann die Leistung der Wärmepumpe deutlich kleiner ausfallen als bei Heizungen mit fossilen Energieträgern.