Energieausweise müssen unaufgefordert beim Besichtigungstermin vorgelegt und die entsprechenden Werte in Immobilienanzeigen angegeben werden, doch der Teufel steckt im Detail: So sind die Energieausweise verschiedener Immobilien nicht ohne Hintergrundwissen miteinander vergleichbar. Die Unklarheit darüber, was die Werte im Energieausweis überhaupt genau aussagen, ist groß. Wer den Energieausweis also richtig lesen und die Informationen gewinnbringend einsetzen will, der sollte diesen Artikel genau lesen.
Energieausweis: Werte richtig lesen und vergleichen

Die Werte im Energieausweis geben Eigentümern, Kauf- und Mietinteressenten einen Überblick über den energetischen Stand einer Immobilie und helfen, zukünftige Heizkosten abzuschätzen. Neben Verkaufenden und Vermietenden müssen auch Immobilienmakler den Energieausweis vorlegen.
Ein Blick auf den Heizspiegel des Deutschen Mieterbundes verdeutlicht, wie wichtig solche Informationen sind. Denn 2020 lagen die jährlichen Heizkosten für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem beträchtlichen Bereich von 475 bis 965 Euro.1
Was ist eigentlich ein Energieausweis?
Bei der Entscheidung für eine Wohnung oder ein Haus gibt es viele subjektive Faktoren. Außer dem Miet- oder Kaufpreis stehen dem nur wenige belastbare Zahlen gegenüber. Der Energieausweis ändert dies, indem er den energetischen Stand von Gebäuden vergleichbarer macht.
Die Angabe der Ausweisdaten ist verpflichtend
Wer eine Wohnung oder ein Haus zur Vermietung oder zum Verkauf anbieten will, der unterliegt einer Energieausweis-Pflicht, er muss sich ein solches Dokument ausstellen lassen. Obligatorischer Bestandteil in der Annonce im Internet oder in der Zeitung sind die folgenden Angaben aus dem Energieausweis:
Art des Ausweises: Energiebedarfs- oder Energieverbrauchsausweis
Art der Heizungsanlage
das im Energieausweis genannte Baujahr
Energieeffizienzklasse bei Ausstellung ab dem 1. Mai 2014
Energieträger der Heizung
Endenergiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²*a)
Wer sein Angebot ohne diese Werte platziert, begeht eine Ordnungswidrigkeit mit allen ihren möglichen unangenehmen Folgen.
Endenergie- und Primärenergiekennwerte
Wie energiehungrig ein Gebäude ist, das drückt der Energieausweis stets in zwei Kennzahlen aus:
Endenergiekennwert: Wie viel Wärmeenergie benötigen Sie für die Versorgung des Gebäudes mit Heizungswärme und Warmwasser?
Primärenergiekennwert: Wie viel Primärenergie muss aufgewendet werden, um diese benötigte Wärmeenergie im Gebäude bereitzustellen?
Gültige Primärenergiefaktoren für die relevantesten Energieträger:
Sie sollten kein genaues Ergebnis erwarten, dennoch können solche überschlagsweise ermittelten Zahlen Ihnen bei der Einschätzung des energetischen Stands eines Gebäudes helfen.