Radiator, Konvektor und Flächenheizung im Überblick
Radiatoren sorgen in Wohnräumen und Arbeitsbereichen für Wärme. Ob klassischer Heizstrahler oder moderner Heizkörper – Radiatoren gibt es in vielfältigen Ausführungen, die unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen erfüllen. Dieser Ratgeber bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über verschiedene Radiatoren, ihre Funktionsweise und die Unterschiede zu Konvektoren – und ob Sie auch moderne Heizsysteme wie die Wärmepumpe mit ihnen betreiben können.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Radiator?
Im klassischen Sinne sind Radiatoren Körper, die eine Heizleistung in Form von Wärmestrahlung abgeben. Ein Beispiel für solch einen klassischen Radiator ist eine Infrarotlampe.
Wird heute jedoch vom Radiator gesprochen, ist damit in aller Regel ein Heizkörper gemeint. Manche dieser Radiatoren sind in das zentrale Heizsystem eingebunden, manche arbeiten separat als einzelne Geräte. Anders als klassische Radiatoren strahlen Heizkörper Wärme nicht nur ab. Vielmehr übertragen sie die Wärme an die angrenzende Luftschicht, die die Wärme dann wiederum im Raum verteilt.
Verschiedene Arten von Radiatoren
Bei den Arten von Radiatoren kann grob zwischen zwei Hauptvarianten unterschieden werden: dem Öl-Radiator und dem Wasser-Radiator.
Öl-Radiator
Der Öl-Radiator verdankt seinen Namen einem speziellen Öl, das in seinen Heizrippen elektrisch erwärmt wird. Um Wärme zu erzeugen, wird in einem Öl-Radiator also kein Öl verbrannt. Die Geräte sind aus diesem Grund auch als Elektro-Radiatoren bekannt. Die einzige Voraussetzung für das Heizen mit einem Öl-Radiator ist ein Stromanschluss.
Hier sehen Sie die Vor-und Nachteile des Öl-Radiators:
Pro
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Flexible Einsatzmöglichkeiten, unabhängig vom zentralen Heizsystem
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Schnelle Bereitstellung von Raumwärme
Contra
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Sehr hoher Stromverbrauch
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Oft sehr schwere Geräte
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Für die Beheizung einer Wohnung oder eines Hauses braucht es viele Geräte
Wasser-Radiator
Wasser-Radiatoren stellen die gängigere und weiter verbreitete Variante von Radiatoren dar. Normalerweise ist diese Technologie in ein Heizsystem eingebunden und kann nicht wie ein Öl-Radiator einzeln und flexibel bewegt werden.
Der Grund: Wasser-Radiatoren benötigen einen Wasservorlauf und -rücklauf mit Anschluss an den zentralen Wärmeerzeuger des Hauses – zum Beispiel eine Wärmepumpe, eine Gasheizung oder eine Ölheizung. Über diese Zugänge fließt warmes Wasser in die Wasser-Radiatoren und gibt Wärme an die umliegenden Luftschichten ab.
Hier die Vor- und Nachteile des Wasser-Radiators:
Pro
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Deutlich kostensparender als Öl-Radiatoren
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Effizienter als Öl-Radiatoren
Contra
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Vom zentralen Wärmeerzeuger abhängig
Weitere Radiator-Arten
Neben diesen beiden Grundformen gibt es noch spezifischere Radiatoren. Diese werden typischerweise zu den Heizkörpern und damit zu den Wasser-Radiatoren gezählt. Dazu gehören:
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Plattenheizkörper: Wie der Name schon vermuten lässt, heizen diese Geräte mittels Heizplatten. Dazu werden diese mit warmem Wasser durchströmt. Aufgrund des Wassers und angrenzender Lamellen strahlt die Wärme in den Raum.
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Gliederheizkörper: Auch hier ist der Name Programm. Bei diesen Geräten durchfließt das warme Heizwasser verschiedene Glieder. Diese Glieder übertragen die so abstrahlende Wärme auf die Luft des Raumes.
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Röhrenheizkörper: Ein klassisches Beispiel für einen Röhrenheizkörper ist in vielen Haushalten im Bad zu finden. Dort finden sich diese Geräte oft an der Wand und dienen zum Trocknen von Handtüchern.
Besonders effiziente Sonderform: Flächenheizungen
Bei Flächenheizungen gibt es, anders als bei den bisher aufgezählten Radiatoren, keinen Heizkörper. Da bei Flächenheizungen die wärmenden Rohre direkt in den Boden oder die Wände integriert werden, werden der Boden oder die Wände selbst zum Wärmespeicher.
Dadurch sind Flächenheizungen im Alltag nicht nur unsichtbar, sondern geben durch die große Fläche ihre Wärme auch besonders effizient ab. In der Folge benötigen Sie mit einer Flächenheizung eine geringere Vorlauftemperatur als mit Heizkörpern. Das spart Energie und zahlt sich durch die niedrigeren laufenden Kosten auf Dauer aus.
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Wann ist ein mobiles Gerät sinnvoll?
Ein mobiler Radiator ist besonders sinnvoll, wenn eine flexible und temporäre Heizlösung benötigt wird. Er eignet sich ideal für die kurzzeitige Beheizung von Räumen ohne feste Heizungsanbindung: Zum Beispiel für Garagen, Gartenhäuser oder selten genutzte Gästezimmer.
Auch in Übergangszeiten, in denen das zentrale Heizungssystem noch nicht in Betrieb ist, kann ein mobiler Radiator schnell und unkompliziert für Wärme sorgen. Zudem ist er praktisch, wenn einzelne Räume individuell beheizt werden sollen oder wenn die Hauptheizung ausfällt und Sie eine schnelle Ersatzheizung benötigen.
Anschaffungskosten für Radiatoren
Die Anschaffungskosten für einen Radiator hängen von verschiedenen Faktoren ab. Darunter die Art des Radiators, seine Größe, das Material und der Hersteller. Einfache mobile Öl-Radiatoren oder elektrische Heizkörper erhalten Sie bereits für weniger als 100 Euro und bieten eine günstige Lösung für temporäre Heizbedürfnisse. Fest installierte Wasser-Radiatoren, die in das zentrale Heizsystem integriert werden, kosten je nach Design, Leistung und Qualität mehrere hundert Euro.
Praxistipp
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Beim Kauf sollten Sie nicht nur den Anschaffungspreis berücksichtigen, um eine wirtschaftliche und nachhaltige Heizlösung zu wählen. Sondern auch die Energieeffizienz und die langfristigen Betriebskosten
Unterschied Radiator und Konvektor
Neben Radiatoren gibt es auch Konvektorheizkörper. Diese Geräte erhalten Sie in mobiler Form oder als fest verbaute Dauerlösung. Die Funktionsweise ist dabei immer dieselbe und macht sich ein simples physikalisches Gesetz zunutze: Warme Luft steigt nach oben.
Bei den elektrischen Geräten läuft das so ab: Im Inneren des Konvektors wird die Luft mit Strom erhitzt und dringt aus dem Gerät. Unterdessen saugt der Konvektor stetig kühlere Luft in Bodennähe an. Dadurch zirkuliert die Luft durch den Raum.
Durch diese Funktion ergeben sich einige Vor- aber auch einige Nachteile von Konvektoren:
Pro
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Flexible Lösung
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Relativ geringe Anschaffungskosten
Contra
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Auf Dauer sehr kostenintensiv
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Luftzug entsteht
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Schmutz und Staub werden aufgewirbelt
Neben elektrischen Modellen gibt es auch Konvektorheizkörper, die direkt ins Heizsystem eingebunden sind. Sie erhitzen die Raumluft mittels der Wärme des Heizwassers. Diese Heizkörper sind deutlich kostensparender.
Wärmepumpe und Radiatoren: Geht das?
Die Kurzfassung: Ja! Egal ob Sie sich für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe oder eine Erdwärmepumpe interessieren, klassische Heizkörper stehen diesem Vorhaben in der Regel nicht im Weg. Wärmepumpen jeder Art heizen Ihr Haus bis zu einer Vorlauftemperatur von bis zu 55°C sehr effizient und zuverlässig.
Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen werden oft in einem Atemzug genannt, da diese Wärmeverteilung die Vorlauftemperatur weiter senkt und die Effizienz damit erhöht. Notwendig sind sie für den einwandfreien Betrieb einer Wärmepumpe allerdings nicht.
Selbst wenn der Heizungsinstallateur bei einer ersten Analyse Ihres Hauses feststellt, dass die Bedingungen für eine Wärmepumpe aktuell nicht gegeben sind, ist eine Wand- oder Fußbodenheizung nicht notwendig. Sehr oft reicht dann der Einbau von größer dimensionierten und effizienteren Heizkörpern oder kleine Dämmmaßnahmen. Dazu zählen beispielsweise neue Fenster, Türen oder die Dämmung der oberen Geschossdecke.
Heizverteilsysteme im Überblick
Radiatoren und ihre Alternativen sind essenzielle Komponenten für die Beheizung von Wohn- und Arbeitsräumen und kommen in vielfältigen Ausführungen, um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.
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Öl-Radiatoren bieten zwar Flexibilität und eine schnelle Wärmebereitstellung, sind jedoch aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs und Gewichts weniger praktisch.
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Wasser-Radiatoren sind die gängigere und kosteneffizientere Variante, benötigen jedoch eine feste Anbindung an die Heizung des Gebäudes.
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Flächenheizungen stellen eine besonders effiziente Sonderform dar. Durch die Integration der Heizrohre in Böden oder Wände geben sie Wärme großflächig ab und erfordern daher niedrigere Systemtemperaturen. Dies führt zu Energieeinsparungen und reduziert langfristig die laufenden Kosten.
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Entgegen weitläufiger Meinungen ist die Kombination von Wärmepumpe mit Radiatoren kein Problem. Eine Fußbodenheizung ist nicht nötig für eine effiziente Beheizung.
Die Wahl des passenden Heizverteilsystems in Verbindung mit modernen Heiztechnologien ist essenziell. Sowohl für ein komfortables Raumklima als auch für Ihre Energie- und Kosteneinsparungen.