Einspeisevergütung & Photovoltaik: Das müssen Sie wissen

Die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit von Solarstromprojekten. Sie bietet Betreibern finanzielle Anreize und unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Vorteile der Einspeisevergütung für Photovoltaik (PV) und wie Sie diese erhalten können. Außerdem beleuchten wir die Kombination von Photovoltaik mit Wärmepumpen, um die Effizienz weiter zu steigern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist die Einspeisevergütung für PV-Strom?
  2. Höhe & Berechnung der Einspeisevergütung für Photovoltaik
  3. Vorteile der Einspeisevergütung für Photovoltaik
  4. Einspeisevergütung und ihr Zusammenhang mit der EEG-Umlage
  5. Eigenverbrauch vs. Einspeisung: Was lohnt sich?
  6. Ihr Weg zur Photovoltaik-Einspeisevergütung
  7. Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe: Mehr Unabhängigkeit und Effizienz
Einspeisevergütung Photovoltaik: Ein Haus samt Dach mit einer Photovoltaik-Anlage, im Hintergrund sind Himmel, Sonne und Vögel zu sehen.

Was ist die Einspeisevergütung für PV-Strom?

Die Einspeisevergütung ist eine finanzielle Vergütung für den Strom, den Sie mit Ihrer Photovoltaikanlage erzeugen und in das öffentliche Netz einspeisen. Sie bietet den Betreibern eine verlässliche Einnahmequelle und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien.

Volleinspeisung versus Überschusseinspeisung

  • Bei der Einspeisevergütung für Photovoltaik wird zwischen Volleinspeisung und Überschusseinspeisung unterschieden.

  • Bei der Volleinspeisung speisen Sie den gesamten erzeugten PV-Strom in das öffentliche Netz ein und erhalten die volle Einspeisevergütung.

  • Bei der Überschusseinspeisung nutzen Sie einen Teil des erzeugten Stroms selbst und speisen nur den überschüssigen Strom ins Netz ein.

  • So profitieren Sie bei der Überschusseinspeisung sowohl von der Stromkostenersparnis als auch von der Einspeisevergütung.

Höhe & Berechnung der Einspeisevergütung für Photovoltaik

Die Höhe der Einspeisevergütung für Photovoltaik hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Größe der PV-Anlage: Im Vergleich zu größeren Anlagen sind die Vergütungssätze pro Kilowattstunde bei kleineren Anlagen oft höher. Die Größe wird häufig in Kilowatt Peak (kWp) angegeben und beschreibt die maximale Leistung der PV-Anlage unter optimalen Bedingungen.
  • Zeitpunkt der Inbetriebnahme: Frühere Inbetriebnahmen können von höheren Vergütungssätzen profitieren, da die Sätze im Laufe der Zeit sinken.
  • Anlagentyp: Dachanlagen und Freiflächenanlagen erhalten unterschiedliche Vergütungssätze.
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beeinflussen die aktuellen Vergütungssätze.

Die Einspeisevergütung berechnet sich wie folgt:

Einspeisevergütung (Euro) = erzeugte Energie (kWh) × Vergütungssatz (Euro/kWh)

Diese Formel hilft Ihnen, die möglichen Einnahmen Ihrer PV-Anlage abzuschätzen. Beispielsweise kann eine Anlage mit einer Leistung von 10 kWp und einem Vergütungssatz von 10 Cent pro kWh erhebliche jährliche Einnahmen erzielen.

Wie lange wird die Einspeisevergütung gezahlt?

  • Die Einspeisevergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inbetriebnahme der PV-Anlage gezahlt.

  • Die Höhe der Vergütung bleibt in diesem Zeitraum konstant und bietet somit Planungssicherheit.

  • Die Höhe der Vergütungssätze können Sie der aktuellen EEG-Verordnung entnehmen.

  • Nach Ablauf der 20 Jahre können Sie den erzeugten Strom weiterhin selbst nutzen oder zu den dann geltenden Marktkonditionen einspeisen.

Vorteile der Einspeisevergütung für Photovoltaik

Die Einspeisevergütung für PV-Anlagen bietet zahlreiche Vorteile, die weit über den finanziellen Anreiz hinausgehen. Sie trägt dazu bei, die Energiewende voranzutreiben und die Nutzung von Solarenergie attraktiver zu machen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

Planungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität

Durch die über 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung erhalten Betreiber eine stabile und planbare Einnahmequelle. Dies erleichtert die Finanzierung und Amortisation der PV-Anlage und schafft finanzielle Sicherheit.

Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz

Die Einspeisevergütung reduziert den CO2-Ausstoß und fördert den Ausbau erneuerbarer Energien. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet und die globale Klimaschutzstrategie unterstützt.

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland seit 1990 Grafik
Bis zum Jahr 2045 will Deutschland volle Treibhausgas-Neutralität erreicht haben. Die Treibhausgasemissionen sind zwar seit 1990 gesunken, aber teilweise viel zu langsam.

Zusätzliche Einnahmequelle

Betreiber von Photovoltaikanlagen können durch die Einspeisung des nicht selbst verbrauchten Stroms zusätzliche Einnahmen erzielen. Dies macht die Investition in Photovoltaik noch attraktiver.

Förderung von technologischen Innovationen

Die Einspeisevergütung fördert die Weiterentwicklung und Verbreitung neuer Solartechnologien. Das führt zu besseren und effizienteren Anlagen, die langfristig noch mehr Energie liefern können.

Stärkung der lokalen Wirtschaft

Der Ausbau der Photovoltaik schafft Arbeitsplätze und stärkt die regionale Wirtschaft. Lokale Installations- und Wartungsunternehmen profitieren von der erhöhten Nachfrage nach ihren Dienstleistungen.

Einspeisevergütung und ihr Zusammenhang mit der EEG-Umlage

Die Einspeisevergütung für Photovoltaik ist eng mit der EEG-Umlage verknüpft. Diese ist ein zentraler Mechanismus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Umlage finanziert die Einspeisevergütung, die Betreiber von PV-Anlagen erhalten.

Was ist die EEG-Umlage?

Die EEG-Umlage ist ein Aufschlag auf den Strompreis, den alle Stromverbraucher in Deutschland zahlen. Sie finanziert die Einspeisevergütung und weitere Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien. So erhalten Betreiber von Photovoltaikanlagen eine feste Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom.

Wie läuft die Finanzierung ab?

Die Netzbetreiber zahlen die Einspeisevergütung an die Betreiber von PV-Anlagen und refinanzieren sich über die EEG-Umlage. Diese Umlage wird jedes Jahr angepasst. Sie richtet sich nach dem aktuellen Bedarf und den prognostizierten Kosten zur Förderung erneuerbarer Energien.

Auswirkungen auf Verbraucher und Anlagenbetreiber

Für den Verbraucher bedeutet die EEG-Umlage höhere Strompreise. Sie leistet jedoch einen wichtigen Beitrag zur Förderung der erneuerbaren Energien. Betreiber von Photovoltaikanlagen profitieren von der Einspeisevergütung und erhalten eine verlässliche Einnahmequelle.

 

Eigenverbrauch vs. Einspeisung: Was lohnt sich?

Ob sich der Eigenverbrauch oder die Einspeisung des erzeugten Stroms mehr lohnt, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Beim Eigenverbrauch nutzen Sie den selbst erzeugten Strom direkt und senken so Ihre Stromkosten. Bei der Einspeisung in das öffentliche Netz erhalten Sie dagegen die Einspeisevergütung.

Vor- & Nachteile des Eigenverbrauchs

Pro

  • Senkung der Stromkosten durch Nutzung des selbst erzeugten Stroms

  • Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen im öffentlichen Netz

  • Potenziell höhere Wirtschaftlichkeit bei hohen Eigenverbrauchsquoten

Contra

  • Höhere Anfangsinvestitionen bei Speichersystemen

  • Mögliche technische Herausforderungen bei der Einbindung

  • Mögliche Anpassungen des Stromnetzes

Vor- & Nachteile der Einspeisevergütung

Pro

  • Feste Einspeisevergütung über einen langen Zeitraum

  • Einnahmequelle durch Einspeisung des nicht selbst verbrauchten Stroms

  • Beitrag zur Energiewende und Unterstützung des Ausbaus erneuerbarer Energien

Contra

  • Abhängigkeit von gesetzlich festgelegten Vergütungssätzen

  • Über die Jahre sinkende Vergütungssätze

  • Geringere Eigenverbrauchsquote

Ihr Weg zur Photovoltaik-Einspeisevergütung

Um die Einspeisevergütung für Ihre Photovoltaikanlage zu erhalten, müssen Sie mehrere Schritte durchlaufen. Diese Schritte stellen sicher, dass Ihre PV-Anlage ordnungsgemäß registriert wird und Sie die Vergütung erhalten.

  1. PV-Anlage planen und installieren

    Finden Sie einen geeigneten Standort und beauftragen Sie einen Fachbetrieb mit der Installation Ihrer Anlage.

  2. Anlage beim Netzbetreiber anmelden

    Melden Sie Ihre Anlage beim zuständigen Netzbetreiber an. Dieser bindet Ihre Anlage in das Netz ein.

  3. Einspeisezähler installieren

    Lassen Sie einen Zweirichtungszähler installieren, der sowohl den eingespeisten als auch den verbrauchten Strom misst. Damit sorgen Sie für eine genaue Abrechnung.

  4. Vergütungsvertrag abschließen

    Einspeisevergütung festgelegt sind.

  5. Regelmäßige Abrechnung und Auszahlung

    Der Netzbetreiber zahlt Ihnen die Einspeisevergütung regelmäßig auf Basis der gemessenen Einspeisewerte aus.

Heizungsbauer finden

Heizungswartung, Installation oder Reparatur – geben Sie Ihre Postleitzahl ein und finden Sie Heizungsbauer in Ihrer Nähe!

Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe: Mehr Unabhängigkeit und Effizienz

Sie wollen noch unabhängiger von schwankenden Einspeisetarifen werden und die Sonnenenergie optimal nutzen? Dann kombinieren Sie Ihre Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe. Der von der PV-Anlage erzeugte Strom treibt direkt die Wärmepumpe an. So können Sie Ihren Eigenverbrauch maximieren und müssen weniger Strom ins Netz einspeisen.

Vorteile der Kombination

  • Erhöhter Eigenverbrauch: Nutzen Sie noch mehr von Ihrem selbst erzeugten Strom und steigern Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer PV-Anlage.
  • Unabhängigkeit vom Strompreis: Die Wärmepumpe nutzt den erzeugten Solarstrom zur Wärmeerzeugung. Das macht Sie unabhängiger von externen Strompreisen.
  • Effizientere Energienutzung: Die Kombination verbessert die Gesamtenergiebilanz Ihres Haushalts, da die Wärmepumpe mit eigenem Strom betrieben wird.
  • Energiespeicherung: Speichern Sie überschüssigen Strom, um ihn bei Bedarf zu nutzen und die Effizienz weiter zu steigern.

Luft/Wasser- und Sole/Wasser-Wärmepumpen lassen sich besonders gut mit Photovoltaik kombinieren. Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle, was in gut gedämmten Häusern besonders effizient  ist. Sole/Wasser-Wärmepumpen beziehen die Wärme aus dem Erdreich. Sie arbeiten dadurch konstanter, da sie nicht von den Temperaturschwankungen der Luft abhängig sind. Beide Wärmepumpen-Arten maximieren die Nutzung der erzeugten Solarenergie und verbessern die Energieautarkie Ihres Hauses.

Fazit: Nutzen Sie die Einspeisevergütung für Ihre Photovoltaikanlage

Die Einspeisevergütung für Photovoltaik bietet viele Vorteile und sorgt für finanzielle Sicherheit. Melden Sie Ihre Anlage korrekt an und installieren Sie einen Zweirichtungszähler, um sich die Vergütung über 20 Jahre zu sichern. Die Kombination mit einer Wärmepumpe erhöht Ihre Unabhängigkeit und Effizienz. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und profitieren Sie von nachhaltiger und wirtschaftlicher Energie.

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