Was tun, wenn Wasser aus dem Heizkörper tropft?
Sie kommen nach Hause, möchten in Ruhe Ihren Feierabend genießen und genau in dem Moment machen Sie eine unangenehme Entdeckung: Unter Ihrem Heizkörper hat sich eine Wasserlache gebildet – Wasser tropft aus dem Heizkörper. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt! Damit Sie das Problem möglichst rasch beheben können, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: Austrittsstelle des Wassers lokalisieren
Es gibt verschiedene Stellen, an denen eine Heizungsanlage Wasser verlieren kann. Der erste Schritt sollte deswegen immer darin bestehen, die genaue Wasseraustrittsstelle zu lokalisieren. Anhand dessen können Sie die Ursache etwas eingrenzen und entweder selbst tätig werden oder Ihren Heizungsbauer telefonisch informieren. Die häufigsten Austrittsstellen finden Sie im Folgenden.
Poröse Dichtungen
Wenn es aus dem Heizkörper tropft, besteht die Ursache sehr oft in einer porösen Dichtung. Über die Jahre verlieren die kleinen Gummiringe ihre Elastizität und werden hart, was die Dichtwirkung beeinträchtigt. Wasser kann austreten und sich unterhalb der porösen Dichtung sammeln.
Defektes Rohr
Eine seltenere Ursache für einen tropfenden Heizkörper ist ein defektes Rohr. Trotzdem: Auch hier können sich über die Jahre Verschleißerscheinungen in Form von Rissen oder sogar kleinen Löchern einstellen. Aber auch äußere Einwirkungen oder Materialfehler, die sich erst langsam bemerkbar machen, können verantwortlich sein.
Undichter Heizkörper
Wasser kann aber auch aus dem Heizkörper selbst austreten, dann nämlich, wenn eine Naht oder Falz des Heizkörpers undicht geworden ist.
Heizkessel
Auch der Wärmeerzeuger selbst kann Wasser verlieren; in diesem Fall tritt das Wasser also nicht in Ihren Wohnräumen aus, sondern im Heizungsraum, in dem sich der Heizkessel befindet.
Unser Tipp:
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Um wirklich verlässlich festzustellen, wo das Wasser austritt, gibt es einen Trick. Wischen Sie dazu zuerst das bereits ausgetretene Wasser gründlich auf.
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Legen Sie anschließend eine oder mehrere Bahnen Küchenrolle in dem betroffenen Bereich aus.
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Achten Sie dann genau darauf, wo sich auf dem Papier die ersten Tropfen zeigen.
Schritt 2: Maßnahmen ergreifen
Sie wissen also nun, wo und warum Wasser aus dem Heizkörper tropft. Jetzt können Sie in Abhängigkeit von der Ursache entscheiden, was weiter zu tun ist. Unsere Tipps sollen Ihnen dabei eine Hilfe sein:
Dichtung anziehen
Bei einer defekten Dichtung können Sie unter Umständen selbst tätig werden. Etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt, können Sie die Mutter oder Schraube an der betroffenen Dichtung leicht mit einer Rohrzange anziehen. So stoppen Sie normalerweise erst einmal den Wasseraustritt. Seien Sie aber vorsichtig und überdrehen Sie die Windung nicht. Spätestens beim Austausch der Dichtung sollte der Fachmann ran. Wer hier selbst herumdoktert, vergrößert den Schaden oft nur.
Heizungsbauer informieren
Sind Rohre, Heizkörper oder Heizkessel defekt oder tritt eine größere Wassermenge aus, heißt es: schnell handeln! Platzieren Sie, wenn möglich, eine Auffangschüssel unterhalb des Risses oder des Lochs und informieren umgehend einen Heizungsprofi. Einen geeigneten Installateur finden Sie mithilfe unserer PLZ-Suche. Oft kann der Schaden durch Austausch eines Teilstücks schnell behoben werden.
Ist allerdings der Heizkörper selbst betroffen, muss er meist komplett ausgetauscht werden. Eine von innen angebrachte Dichtmasse behebt das Problem nur vorübergehend – in ein bis zwei Jahren tropft der Heizkörper dann wieder. Häufig rechtfertigt der Aufwand einer solchen Reparatur nicht die Kosten und Sie sind besser beraten, die Heizung austauschen zu lassen.
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Sonderfall: Der "unsichtbare" Wasserschaden
Manchmal verliert eine Heizung an einer nicht sichtbaren Stelle Wasser. Dass die Heizung leckt, bemerken Sie dann nur, wenn der Wasserdruck im Heizsystem schneller als sonst nachlässt.
Wie oft wird Heizungswasser normalerweise nachgefüllt?
Bei einer intakten Heizung reicht es, das Heizungswasser zweimal pro Jahr im Rahmen der Heizungswartung nachfüllen zu lassen. Verkürzen sich diese Abstände, sollten Sie dem nachgehen. Eventuell tritt an einer Stelle des Systems unbemerkt Wasser aus und läuft zum Beispiel in das Mauerwerk. Ihr Heizungsbauer hat hier die entsprechenden Mittel zur Ursachenforschung zur Hand und kann Ihnen eine große Hilfe sein.
Ursachenforschung
Mithilfe einer Wärmebildkamera kann der Heizungsbauer feuchte Stellen im Mauerwerk identifizieren. Weiterhin kann der Fachmann mit speziellen Messinstrumenten die Stabilität des Wasserdrucks auf bestimmten Abschnitten der Heizung überprüfen.
Finden sich feuchte Stellen, gibt es mehrere mögliche Erklärungen:
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Oft sind undichte Rohre der Heizung schuld.
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Aber auch ein defektes Ausdehnungsgefäß kommt in Betracht. Dadurch, dass Wasser bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedliche Volumina einnimmt, verändert sich sein Platzbedarf. Das Ausdehnungsgefäß federt diese Veränderungen ab und entlastet das Sicherheitsventil. Ist es defekt, entweicht der gestiegene Druck am Überdruckventil und die Heizung beginnt zu tropfen.
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Verdächtigt der Heizungsbauer das Ausdehnungsgefäß, kann er durch einen probeweise vorgenommenen Austausch Klarheit schaffen.
Ein dritter Grund für feuchte Stellen kann ein defektes Manometer sein. Zeigt das Messgerät fehlerhafte Wasserstände an, wird gegebenenfalls zu viel Wasser nachgefüllt, der Druck steigt und eine Stelle des Systems gibt nach. Die Folge: Wasser tropft aus der Heizung.
Wer zahlt, wenn der Heizkörper tropft?
Grundsätzlich gilt: Eigentümer sind für die Instandhaltung der Mietsache verantwortlich – dazu gehört auch die Heizungsanlage. Als Mieter sollten Sie sich also unverzüglich an Ihren Vermieter beziehungsweise die Hausverwaltung wenden, wenn Sie bemerken, dass Wasser aus dem Heizkörper tropft; auch den Hausmeister sollten Sie informieren.
Können Sie keine der genannten Stellen erreichen, sind Sie berechtigt, selbstständig einen Heizungsbauer zu beauftragen, um eine weitergehende Schädigung der Mietsache zu verhindern. Auch hier muss der Vermieter die Kosten tragen – aber nur für die wirklich notwendigen Arbeiten. Lassen Sie beispielsweise den ganzen Heizkörper austauschen, obwohl nur ein Rohrteilstück defekt war, bleiben Sie selbst auf den Kosten sitzen.
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