10 einfache Maßnahmen, um das Raumklima zu verbessern

Die Luftqualität in den Räumen spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden sowie für das körperliche und geistige Leistungsvermögen des Menschen. Wir verbringen bis zu zwei Drittel des Tages in geschlossenen Räumen. Das zeigt, wie wichtig gutes Raumklima wirklich ist. Die Frage, die sich daraus stellt: Welche Maßnahmen können Sie unternehmen, um zuhause oder im Büro das Raumklima zu verbessern?

Inhaltsverzeichnis

  1. Was macht ein gesundes Raumklima aus?
  2. Raumklima verbessern: Für richtige Luftfeuchtigkeit sorgen
  3. Richtiges Heizen und angenehme Temperaturen
  4. Sinnvoll einrichten
  5. Raumatmosphäre verbessern: Licht, Farben und Düfte
  6. Heizungsbauer helfen, das Raumklima zu verbessern
Raumklima verbessern: Blick in Wohnung

Was macht ein gesundes Raumklima aus?

Das optimale Raumklima ist so individuell wie der Mensch selbst. Der eine mag es auch im Winter etwas kühler und schläft bei offenem Fenster, während andere selbst an spätsommerlichen Abenden frieren und am liebsten die Heizung wieder einschalten würden.

So individuell die Vorlieben und Empfindlichkeiten auch sind, hängt das Raumklima objektiv betrachtet dennoch von drei Hauptfaktoren ab:

Objektive Kriterien für gutes Raumklima

  • Temperatur

  • Luftfeuchtigkeit

  • Luftqualität

Alle drei Faktoren können Sie beeinflussen, indem Sie die Raum- beziehungsweise Lufttemperatur über die Heizung anpassen oder richtig lüften. Das eigene Wohlbefinden durch die Verbesserung des Raumklimas zu steigern, liegt also in Ihrer Hand.

Raumklima verbessern: Für richtige Luftfeuchtigkeit sorgen

Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen beträgt 40 bis 60%. Kurzfristige Abweichungen davon sind nicht weiter relevant. Problematisch wird es, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird. Das begünstigt Schimmelbildung. Ein zu trockenes Raumklima hingegen trocknet die Atemwege aus und macht krankheitsanfällig – hier kann wiederum eine angemessene Luftbefeuchtung helfen.

Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dann besorgen Sie sich im Elektrofachhandel ein Hygrometer. Mit diesem kleinen Gerät lässt sich die Luftfeuchtigkeit in Räumen überwachen. Die Luftfeuchtigkeit steuern und somit auch das Raumklima verbessern, können Sie durch Lüften und durch Zimmerpflanzen.

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Die enorme Wichtigkeit eines gesunden Raumklimas wird Ihnen auf den ersten Seiten des umfassenden und kostenfreien E-Books „Raumklima und Gesundes Wohnen“ erläutert.

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Schimmel vermeiden

Damit Schimmel überhaupt erst entstehen kann, benötigt dieser eine lokale relative Luftfeuchte von über 80%. Daher gilt der Grundsatz: Die Feinde des Schimmels sind Wärme und Trockenheit. Um dies zu erreichen, kommen Sie um richtiges Heizen und Lüften nicht herum.

Weitere kleine Maßnahmen, mit denen Sie in Zukunft Schimmel in der Wohnung vermeiden:

  • Alle Wohnräume sollten eine Mindesttemperatur von 16°C aufweisen. (Idealfall: 19 bis 21°C)
  • Trocknen der Wäsche in der Wohnung vermeiden.
  • Zimmerpflanzen nicht zu häufig und zu viel gießen.
  • Größere Möbelstücke 5 bis 10 Zentimeter von den Außenfassaden platzieren.
  • Regelmäßiges Stoßlüften. Lesen Sie hierzu eine genaue Beschreibung im nächsten Absatz.


Richtiges Lüften verbessert nicht nur das Raumklima, sondern hilft auch, Schimmel vorzubeugen. Die interaktive Grafik zeigt Ihnen, was Sie dabei beachten müssen.

Mehr über effektives Vorbeugen von Schimmel erfahren Sie in unserem Ratgeberartikel „Schimmel vorbeugen: Mit optimalem Raumklima zum Ziel“.

Richtig lüften

Grundvoraussetzung, um das Raumklima zu verbessern und Schimmel vorzubeugen, ist regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften. Falsch ist es, die Fenster für wenige Minuten auf Kipp zu stellen oder den ganzen Tag gekippt zu lassen.

Durch diese Vorgehensweise tauschen Sie nur wenig Raumluft aus und tragen gerade im Winter viel Wärme nach draußen. Dadurch steigen die Heizkosten deutlich an.

Die bessere Variante heißt Stoßlüften oder Durchzugslüften. Sie funktioniert wie folgt:

Regeln fürs Stoßlüften

  • Öffnen Sie alle Innentüren und sorgen Sie dafür, dass diese nicht zuschlagen können.

  • Drehen Sie die Heizkörper während des Lüftens zu.

  • Machen Sie die Fenster weit auf, am besten an den gegenüberliegenden Fassaden, und lüften Sie Ihre Wohnung für 5 bis 10 Minuten.

  • Wiederholen Sie den Vorgang zwei- bis viermal am Tag. Spätestens aber dann, wenn Sie die Luftqualität im Raum als „schlecht“ empfinden und/oder sich Kondenswasser am Fenster bildet.

Nur beim Stoßlüften tauschen Sie die Luft durch eine gute und effiziente Luftzirkulation vollständig aus und verbessern das Raumklima deutlich.

Als Alternative zum händischen Lüften eignet sich die kontrollierte Wohnraumlüftung. Dabei handelt es sich um ein Belüftungssystem, das den ganzen Tag über und auch nachts für frische Luftzufuhr sorgt, ohne dass Sie die Fenster öffnen müssen.

Eine Wohnraumlüftung ist im Neubau bereits Stand der Technik. Sie können sie im Altbau aber auch nachrüsten. Weitere Tipps für richtiges Lüften vor allem im Sommer erhalten Sie im Artikel „Richtig lüften im Sommer – Abkühlen statt auskühlen“.

Richtiges Heizen und angenehme Temperaturen

Ganze 70% des Energieverbrauchs eines Haushalts fallen auf das Heizen zurück.1 Daher stellt sich erst recht die Frage, was überhaupt die ideale Temperatur für ein angenehmes Raumklima ist. Die Empfehlung des Umweltbundesamts lautet:

  • Wohnbereich: 20 bis 22°C
  • Küche: 18°C
  • Schlafzimmer: 17 bis 18°C
  • Badezimmer: 22°C

In der Nacht darf die Temperatur ruhig heruntergedreht werden, denn jedes Grad weniger spart Heizkosten. Wie Sie im Winter noch mehr Energie sparen und Schimmel effizient vorbeugen, erfahren Sie im weiterführenden Ratgeberartikel „Richtig lüften im Winter – Energie sparen, Schimmel vermeiden“.

Lüften im Winter

Richtig lüften im Winter: Praktische Tipps

Richtiges Lüften im Winter hilft gegen Schimmel und schlechte Luft. Hier gibt es Tipps für Sie! Weiterlesen

Sinnvoll einrichten

Mit einer gut gewählten und sinnvoll positionierten Einrichtung verbessern Sie ebenso Ihr Raumklima. Auf die folgenden Faktoren kommt es dabei an.

Positionierung von Möbeln

Positionieren Sie Möbel, die an den Außenwänden stehen, immer mit einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern zur Wand. So stellen Sie eine ausreichende Luftzirkulation sicher und verhindern Schimmel. Achten Sie zudem darauf, dass Heizkörper weder von Vorhängen noch von Möbelstücken zugestellt werden. Ansonsten stauen sich Luft und Wärme, wodurch sich die Wohnräume nicht richtig aufheizen und das Raumklima gestört wird.

Pflanzen verbessern das Raumklima

Zimmerpflanzen dienen nicht nur als Dekoration, sondern eignen sich hervorragend, um das Raumklima auf natürliche Art und Weise zu verbessern. Grünpflanzen filtern die Luft, binden Schadstoffe aus Möbeln, Farben und elektrischen Geräten und dienen als natürliche Luftbefeuchter. Als ideale Pflanzen für die Raumklima-Verbesserung eignen sich Efeu, Bogenhanf, Grünlilie, Drachenbaum, Einblatt und die Kentia-Palme. Alternativ können Sie auch Luftreiniger einsetzen.

Schadstoffe vermeiden

Wussten Sie, dass fast alle neuen Möbelstücke, Teppiche oder Wandfarben sowie Lacke Gift- und Schadstoffe ausdünsten und an die Raumluft abgeben? Die in den neu gekauften Möbelstücken enthaltenen Chemikalien können zu Unwohlsein, Kopfschmerzen, Niesanfällen oder tränenden Augen führen. Wie schützen Sie also sich und Ihre Familie vor der Vielzahl an gesundheitsgefährdenden Substanzen?

Einen 100%igen Schutz gibt es leider nicht – selbst bei Vollholzmöbeln. Achten Sie daher beim Kauf unbedingt auf Gütesiegel, wie die folgenden.

Gütesiegel

  • „Blauer Engel“

  • „Goldenes M“

  • „LGA-schadstoffgeprüft"

  • „ÖkoControl"

Wenn Sie neue Möbel in Ihrem Zuhause aufstellen, sorgen Sie für eine intensive Lüftung der einzelnen Räume, um Schadstoffe, die an die Raumluft abgegeben werden, nach draußen zu befördern und somit das Raumklima zu verbessern.

Sorgen Sie außerdem für ein grünes Zuhause. Zimmerpflanzen reinigen wie bereits erwähnt die Raumluft und filtern Schadstoffe aus dieser heraus. So filtert die echte Aloe Vera zum Beispiel Formaldehyd aus der Raumluft. Efeu baut Benzol ab und ist somit die perfekte Pflanze in Raucherhaushalten. Der Drachenbaum absorbiert hingegen unter anderem Trichlorethylen.

Raumatmosphäre verbessern: Licht, Farben und Düfte

Objektive Fakten wie hohe Sauerstoffwerte, gesunde Luft ohne Schadstoffe und eine gute Wärmezirkulation im Raum sind ein Teil des Ganzen. Für ein optimales Wohlfühlklima sind aber auch subjektive Aspekte relevant, die zum Beispiel die Sinne „Sehen“ und „Riechen“ ansprechen. Dazu gehören in etwa eine natürliche Beleuchtung, passende Farben und angenehme Düfte.

Beleuchtung

Tageslicht in Räumen spielt eine besondere Rolle, wenn es um das Wohlbefinden geht. Doch nicht jeder verfügt über eine große Fensterfront und eine günstige Lage, sodass den ganzen Tag die Sonne herein scheint. Alternativen müssen her und diese heißen natürliche Beleuchtung. Mittlerweile bietet der Handel spezielle Tageslichtlampen an, die das Sonnenlicht nachahmen und so eine möglichst natürliche und gesundheitsfördernde Beleuchtung darstellen.

Raumdüfte

Unangenehme Gerüche wie Zigarettenrauch, Mief aus Mülleimern oder vom Kochen belasten die Raumluft und damit auch den Gemütszustand eines Menschen. Die erste Maßnahme dabei sollte immer das regelmäßige Lüften sein. Zusätzlich lohnt sich der Einsatz von Raumdüften, um die Luft zu neutralisieren. Hierfür stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Raumklima verbessern durch Gerüche

  • Die einfachste Variante stellt dabei ein Schälchen mit Essigwasser oder eine mit Nelken gespickte Orange dar.

  • Weitere Möglichkeiten für einen angenehmen und wohltuenden Duft sind Lufterfrischer, Duftkerzen oder Duftlampen, aber auch Räucherstäbchen.

Farben

Es gibt wohl keinen schnelleren und einfacheren Weg, um das Raumklima nachhaltig zu verbessern und das Wohngefühl zu steigern, als den eigenen vier Wänden einen neuen Anstrich zu verpassen. Alles sieht aus wie neu und sorgt für eine gute Stimmung. Aber auch die Auswahl der Farben hat eine entscheidende Auswirkung auf den Gemütszustand, wie wir aus der Lehre der Farbenpsychologie wissen.

  • Rot steht für Leidenschaft und Aktivität und eignet sich daher für Arbeitsräume.
  • Gelb steht für die Sonne und somit Wärme und sorgt für Aufheiterung. Diese Farbe ist besonders für Wohn- und Essräume geeignet.
  • Grün ist die Farbe der Hoffnung und des Friedens. Grün wird als ausgleichend und regenerierend wahrgenommen, passt damit hervorragend ins Schlafzimmer, Kinderzimmer oder in die Küche.

Achten Sie bei der Auswahl der Wandfarben darauf, dass diese frei von Chemikalien und anderen Inhaltsstoffen sind, die sich unangenehm auf den menschlichen Organismus auswirken.

E-Book: Raumklima und gesundes Wohnen

Über das spannende Thema der Farbpsychologie finden sie weitere tolle Tipps im Abschnitt „Behaglichkeit und Aufenthaltsqualität“ im kostenlosen E-Book „Raumklima und Gesundes Wohnen“.

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Heizungsbauer helfen, das Raumklima zu verbessern

Das Raumklima zu verbessern, ist kein Hexenwerk. Mit den einfachsten Methoden und geringen Investitionskosten können Sie Ihre Wohn- und Büroräume schnell und unkompliziert in Wohlfühloasen verwandeln.

Die zwei wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten, sind richtiges und regelmäßiges Lüften sowie eine optimal eingestellte Heizung. Achten Sie darauf, dass Ihre Heizung regelmäßig vom Fachmann geprüft und gewartet wird. Mit der richtigen Beratung eines Spezialisten beugen Sie nicht nur Schäden vor, sondern vermeiden auch hohe Heizkosten.

Heizungsbauer finden

Einen kompetenten Profi finden Sie einfach und direkt in Ihrer Nähe mit dem Suchportal dein-heizungsbauer.de.

 

1 Umweltbundesamt: Richtig heizen

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