Elektrische Fußbodenheizung: Kosten, Funktion und Einsatzmöglichkeiten

Mit einer Fußbodenheizung können Sie komfortabel heizen, ohne dass die Räume überhitzen. Als Ergänzung zur bestehenden Heizungsanlage kommt mittlerweile für manche Einsatzzwecke die elektrische Fußbodenheizung infrage. Die Kosten, Funktionen und Kombinationsmöglichkeiten haben wir Ihnen in diesem Artikel übersichtlich aufgeschlüsselt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie funktioniert eine elektrische Fußbodenheizung?
  2. Für welche Bodenbeläge ist die elektrische Fußbodenheizung geeignet?
  3. Eignet sich eine elektrische Fußbodenheizung als alleiniges Heizsystem?
  4. Elektrische Fußbodenheizung – die Kosten im Überblick
  5. Elektrische Fußbodenheizung oder Warmwasser-Fußbodenheizung?
  6. Elektrische Fußbodenheizung als Ergänzung zur bestehenden Heizung
Elektrische Fußbodenheizung: Mutter und Tochter lesen auf dem Fußboden

Wie funktioniert eine elektrische Fußbodenheizung?

Wie alle Fußbodenheizungen ist auch die elektrische Fußbodenheizung eine Flächenheizung. Das bedeutet, dass diese nicht punktuell heizt, sondern überwiegend Strahlungswärme über den Boden in den Raum abgibt. Dadurch ist der Boden angenehm warm und die Raumluft dennoch nicht überhitzt. Elektrische Fußbodenheizungen gibt es in zwei verschiedenen Bauarten: Die Direktheizung und die Teilspeicherheizung.

Teilspeicherheizung

Bei dieser Form der Elektro-Fußbodenheizung dient der Estrich als Wärmespeicher. Üblicherweise wird dieser Speicher nachts mit günstigem Strom aufgeladen und gibt tagsüber die Wärme an den Raum ab. Nachtstromtarife sind heute jedoch kaum noch erhältlich. Trotzdem hat eine Teilspeicher-Fußbodenheizung beispielsweise das Potenzial, nachts überschüssige Windenergie zu speichern. Die Teilspeicherheizung ist – so wie auch Nachtspeicheröfen – jedoch eher ein Auslaufmodell. Trotzdem kann sie im Zuge der Energiewende ein Revival erleben.

Direktheizung

Die Direktheizung ist die heute gängige Form der elektrischen Fußbodenheizung. Der Bodenaufbau ist niedrig, da es keine Speichermasse zwischen dem Fußbodenbelag und den Heizmatten gibt. Benötigen Sie Wärme, schalten Sie die Heizung einfach an und sie gibt unmittelbar danach ihre Wärme über den Boden an den Raum ab.

Der Bodenaufbau einer Elektro-Fußbodenheizung als Direktheizung ist im Vergleich mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung deutlich einfacher. Die Heizmatten oder Heizfolien können Sie auf dem Estrich auslegen beziehungsweise aufkleben, sodass sie sich direkt unter dem zukünftigen Fußbodenbelag befinden. In den Matten bzw. Folien befinden sich Heizbänder oder Heizkabel aus Kupfer zwischen einer Kunststofffolie und einer Schicht aus Grafit. Fließt nun Strom durch diese Elemente, entsteht durch den elektrischen Widerstand in dem Kabel oder Band Wärme.

Für welche Bodenbeläge ist die elektrische Fußbodenheizung geeignet?

Elektrische Fußbodenheizungen lassen sich mit wenig Aufwand verlegen. Im Gegensatz zur Warmwasserheizung ist kein aufwändiges wasserführendes Verteilsystem erforderlich. Sie können sie auf den entsprechend vorbereiteten Untergrund direkt aufkleben. Die wichtigste Voraussetzung: Dieser soll eben, trocken und sauber sein. Der Fußbodenbelag selbst muss dem Wärmeeintrag standhalten. Abhängig von den Herstellerangaben können Sie eine elektrische Fußbodenheizung unter Laminat, Parkett, Holz- oder Steinbodenbelägen verlegen. Sie möchten einen effizienten Betrieb gewährleisten? Dann sollte Ihr Fußbodenbelag nicht nur wärmebeständig, sondern auch sehr gut wärmeleitend sein.

Heizungsbauer finden

Möchten Sie eine elektrische Fußbodenheizung nutzen? Kontaktieren Sie am besten einen Fachbetrieb. Dieser kann Ihnen auch geeignete Bodenbeläge vorschlagen und achtet darauf, dass der Trittschallschutz gewährleistet ist.

Eignet sich eine elektrische Fußbodenheizung als alleiniges Heizsystem?

Wie alle Stromheizungen eignet sich auch die elektrische Fußbodenheizung in der Regel nur als Ergänzungsheizung zu einer bestehenden Heizungsanlage. Sie können diese zum Beispiel im Boden des Badezimmers verlegen: Hier sorgen Sie nur lokal und temporär für angenehme Fußbodenwärme. Ein ganzes Haus mit einer elektrischen Fußbodenheizung zu beheizen, ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Sie haben somit einen sehr hohen Stromverbrauch, der entsprechend hohe Stromkosten verursacht.

Einzige Ausnahmen: Sie produzieren eigenen Strom mit einer Photovoltaikanlage oder wohnen in einem Niedrigenergiehaus, in dem Sie zum Heizen nur wenig Wärmeenergie benötigen.

Elektrische Fußbodenheizung – die Kosten im Überblick

Entscheiden Sie sich für eine elektrische Fußbodenheizung, können folgende Kosten entstehen.

  1. Anschaffungskosten für die elektrische Fußbodenheizung

    Die reinen Anschaffungskosten für die elektrischen Heizelemente hängen von der Heizleistung in Watt pro Quadratmeter sowie von den verwendeten Materialien ab. Darüber hinaus bestimmt die mit der elektrischen Fußbodenheizung beheizte Fläche die Kosten. Sie können mit Preisen von 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter für die Heizelemente rechnen. In der Regel gilt: Je mehr Fläche Sie verlegen, desto günstiger wird der Quadratmeterpreis.

  2. Kosten für den Bodenbelag

    In einem zweiten Schritt ist es wichtig, einen geeigneten Bodenbelag auszuwählen. Parkett ist teurer als Laminat oder PVC. Auch hier spielt die Gesamtfläche eine Rolle. Pro Quadratmeter Parkett müssen Sie mit Kosten um die 30 Euro rechnen. Günstiges Laminat ist schon ab zehn Euro pro Quadratmeter erhältlich, ähnlich verhält es sich mit Bodenfliesen. Die Preise für einen PVC-Bodenbelag beginnen bei etwa sieben Euro.

  3. Montagekosten für die elektrische Fußbodenheizung

    Welche Kosten bei der elektrischen Fußbodenheizung für die Montage auf Sie zukommen? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Muss beispielsweise zuerst alter Fußbodenbelag wie zum Beispiel Fliesen oder Teppichboden entfernt werden, steigt der Preis. Darüber hinaus hängt der Montagepreis für die elektrische Fußbodenheizung davon ab, wie viel Fläche mit Heizelementen versehen werden soll. Letztlich entscheidet die Wahl des Bodenbelags über den finanziellen Aufwand.

  4. Wartungskosten für die elektrische Fußbodenheizung

    Aufgrund ihres einfachen Aufbaus ist die elektrische Fußbodenheizung sehr wartungsarm. In der Regel ist keine jährliche Wartung notwendig.

  5. Betriebskosten für die elektrische Fußbodenheizung

    Die Kosten für den Betrieb einer elektrischen Fußbodenheizung hängen von Ihrem Wärmebedarf, der Fläche sowie der Leistung der Anlage und der täglichen Betriebsdauer ab. Nutzen Sie für den Betrieb ausschließlich Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage? Dann entstehen fast keine direkten Energiekosten. Damit eine elektrische Fußbodenheizung ausreichend Wärme liefert, sollte sie mindestens eine Leistung von 140 Watt pro Quadratmeter haben.

    Sie interessieren sich für eine elektrische Fußbodenheizung? Dann lassen Sie sich am besten ein Angebot von Ihrem Heizungsbauer machen. Dieser kann Ihnen unterschiedliche Fußbodenaufbau- und Heizungsvarianten zeigen. So finden Sie die optimale Lösung.

Elektrische Fußbodenheizung oder Warmwasser-Fußbodenheizung?

Es liegt auf der Hand, dass eine elektrische Fußbodenheizung in der Anschaffung und Montage kostengünstiger ist als eine Warmwasser-Fußbodenheizung. Schließlich müssen für eine klassische Fußbodenheizung im Boden wasserführende Leitungen verlegt werden. Die unterschiedlichen Verlegearten sind in dem Artikel „Was ist besser: Fußbodenheizung oder Heizkörper?" illustriert. Bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung ist ein deutlich höherer Bodenaufbau notwendig als bei einer elektrischen Fußbodenheizung. Daher gestaltet sich die Installation der elektrischen Variante auch bei einer Sanierung sehr unkompliziert.

Zudem ist mit einer elektrischen Fußbodenheizung Wärme schneller verfügbar. Es muss nicht erst Wasser durch das Leitungssystem strömen, um den Boden langsam zu erwärmen. Die Heizmatten erzeugen sofort nach dem Einschalten angenehme Strahlungswärme. Darüber hinaus ist ihre einfache Konstruktion im Vergleich zur Warmwasser-Fußbodenheizung sehr wartungsarm.

Sie suchen jedoch nach einem Heizsystem für die ganze Wohnung, ein Stockwerk oder Gebäude? Dann sollten Sie sich eher für die klassische Fußbodenheizung mit Warmwasser entscheiden. Diese ist im Betrieb deutlich günstiger als die Stromheizung. Die klassische Fußbodenheizung sollte bei großen Flächen und langer Heizdauer zum Einsatz kommen – auch, wenndie Anschaffungs- und Installationskosten deutlich höher sind als bei der elektrischen Fußbodenheizung.

Vor- und Nachteile der elektrischen Fußbodenheizung

Pro

  • Geringer Montageaufwand

  • Geringer Wartungsaufwand

  • Für fast alle Bodenbeläge geeignet

  • Kein Abgassystem erforderlich

Contra

  • Hohe Stromkosten bei häufiger Nutzung

  • Verhältnismäßig hohe CO2-Belastung, wenn kein Grünstrom zur Verfügung steht

Elektrische Fußbodenheizung als Ergänzung zur bestehenden Heizung

Eine elektrische Fußbodenheizung kann zusätzlichen Heiz- und Wohnkomfort ermöglichen. Als alleiniges Heizsystem eignet sie sich jedoch nur bedingt. Dies gilt umso mehr, wenn Sie die Anlage mit herkömmlichem Strom betreiben. Sie kann die bestehende Heizung jedoch ergänzen und so den Wohnkomfort erhöhen. Dank geringer Anschaffungs- und Montagekosten ist die elektrische Fußbodenheizung eine interessante Heizoption. Betreiben Sie das Heizsystem mit Photovoltaik-Strom inklusive Stromspeicher? Dann ist sogar ein besonders kostengünstiger und CO2-neutraler Betrieb möglich.

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Phil R.,
M.A.

Über den Autor

Phil R. hat mehrere Jahre in der Marketing-Abteilung eines Unternehmens für Heiz- und Kamintechnik gearbeitet. Dort hat er tiefe Einblicke in die Technik und Branche bekommen und gelernt, komplexe Heizungsthemen für Laien verständlich aufzubereiten.

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