Immer saubere Luft atmen – dank der Lüftungsanlage in der Wohnung

Herkömmliches Lüften beschränkt sich auf das Öffnen und Schließen von Fenstern. Das kostet und verschwendet Heizwärme. Zudem ist das Durchlüften bei bestimmten Wetterlagen kaum möglich. Eine moderne Lüftungsanlage für Wohnungen löst all diese Probleme und sorgt dafür, dass Sie stets frische und saubere Luft atmen. Worauf Sie bei der Planung und Installation einer Wohnraumlüftung achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie funktioniert eine Wohnraumlüftung?
  2. Welche Arten von Lüftungsanlagen gibt es für die Wohnung?
  3. Dezentrale Lüftungsanlagen
  4. Zentrale Lüftungsanlagen
  5. Für welche Personen lohnt sich eine Lüftungsanlage in der Wohnung?
  6. Ist eine Lüftungsanlage im Neubau Pflicht?
  7. Worauf ist bei der Planung einer Lüftungsanlage für die Wohnung zu achten?
  8. Vorteile und Nachteile von Lüftungsanlagen in der Wohnung
  9. Lüftungen mit Wärmerückgewinnung erhöhen Wohnqualität und Energieeffizienz von Wohnungen
Lueftungsanlage Wohnung: Junge Familie sitzt glücklich in einem warmen Raum, im Hintergrund läuft eine Lüftungsanlage.

Wie funktioniert eine Wohnraumlüftung?

Die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir in Innenräumen. In der eigenen Wohnung ist die Luftqualität entsprechend besonders wichtig. Obwohl eine Wohnraumlüftung dazu beitragen kann, die Raumluft zu verbessern und Energie zu sparen, verfügen viele Häuser über keine geeignete Lüftungsanlage. Dabei können Hausbesitzer durch eine meist simple Nachrüstung den Wert ihrer Immobilie zusätzlich steigern.

Eine Lüftungsanlage für Wohnungen besteht aus mehreren Komponenten, in denen ein Lüftungsgerät und eine Abluftanlage den Luftaustausch entweder in einzelnen Räumen oder im gesamten Haus regeln und sicherstellen. Mit leistungsfähigen Filtern lässt sich die Außenluft von Viren, Pollen, Allergenen und Feinstaub reinigen, sodass die nun wirklich saubere und frische Luft von draußen in der Wohnung ankommt. Gleichzeitig wird die verbrauchte Abluft hinausbefördert, sodass Sie Ihre Fenster theoretisch, zumindest zu Lüftungszwecken, nicht mehr öffnen müssen. Dies senkt die Heizkosten bei gleichzeitiger Steigerung des Wohnkomforts. Verfügt die Abluftanlage über eine Funktion zur Wärmerückgewinnung, reduziert sich der Heizbedarf erheblich.

Welche Arten von Lüftungsanlagen gibt es für die Wohnung?

Prinzipiell wird zwischen zwei Hauptarten von Lüftungsanlagen für Wohnungen unterschieden, nämlich der zentralen und der dezentralen Wohnraumlüftung. Welche Art von Lüftungsanlage sich für Ihr Haus eignet, hängt von einigen individuellen Voraussetzungen wie der Art des Heizsystems, den Platzverhältnissen und des gesamten energetischen Zustands des Gebäudes ab.

Dezentrale Lüftungsanlagen

Eine dezentrale Lüftungsanlage versorgt immer nur einzelne Räume mit frischer Luft. Dabei wird die Technik direkt in den betreffenden Räumen installiert und nicht, wie es bei zentralen Anlagen der Fall ist, im Keller oder an einem anderen zentralen Ort. Da für dezentrale Lüftungsanlagen in Wohnungen und Häusern keine komplexen Rohrleitungssysteme verlegt werden müssen, eignet sich diese Variante am besten für die Nachrüstung einer Wohnraumlüftung in Bestandsgebäuden – entsprechend sind auch die Kosten deutlich niedriger. Zudem verbraucht eine dezentrale Anlage weniger Wohnfläche als eine zentral installierte Variante.

Allerdings hat die dezentrale Variante den Nachteil, dass für die Belüftung mehrerer Räume auch entsprechend viele Lüftungsgeräte benötigt werden. Zudem wird die Belüftung für jeden Raum einzeln geregelt. Die meisten dezentralen Lüftungsanlagen werden daher in Räumen eingebaut, in denen die Versorgung mit frischer Luft über Fenster nicht möglich oder nicht ausreichend ist. Beispiele hierfür sind Kellerräume sowie Badezimmer und Küchen ohne Tageslicht. Neben der Frischluftzufuhr steht bei dieser Variante auch der Abtransport von Feuchtigkeit im Fokus, die häufig für die Entstehung von Schimmel verantwortlich ist.

Jedoch sind dezentrale Lüftungsanlagen nicht nur in speziellen Räumen, sondern generell in der gesamten Wohnung sinnvoll, um eine konstante Versorgung mit frischer, sauberer Luft sicherzustellen. Insbesondere in dicht bebauten städtischen Gebieten, wo Außenluft oft mit Verunreinigungen belastet ist, oder in Wohnungen, in denen Personen mit Allergien oder Atemwegserkrankungen leben, kann eine Lüftungsanlage dazu beitragen, die Raumluftqualität erheblich zu verbessern und damit das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Wärmerückgewinnung mit dezentraler Lüftungsanlage

Bei dezentralen Lüftungsgeräten wird zwischen den folgenden Hauptvarianten unterschieden:

  • Lüfter mit Gegenstrom-Prinzip
  • Push-Pull-Lüfter
  • Lüfter ohne Wärmerückgewinnung

Beim Gegenstrom-Prinzip saugen mehrere Ventilatoren gleichzeitig die Außenluft von draußen sowie die Innenluft aus den Räumen an. Im Lüfter selbst bewegen sich die gegenläufigen Luftströmungen in getrennten Rohren an einem Wärmetauscher vorbei. Dadurch erfolgt eine Wärmeübertragung der wärmeren Abluft auf die kühlere Zuluft. Dieses Verfahren der Wärmerückgewinnung spart Heizkosten, da beim Lüften weniger Energie verloren geht.

Wohnraumlüftung Grafik
Bei der zentralen (links) Wohnraumlüftung laufen sämtliche Luftströme über ein zentrales Gerät. Bei der dezentralen (rechts) Wohnraumlüftung arbeiten einzelne Geräte unabhängig voneinander.

Anders als beim Gegenstrom-Lüfter gibt es bei einem Push-Pull-Lüfter nur einen Ventilator, der in zwei verschiedenen Betriebsarten läuft. Er wechselt zwischen Push- und Pull-Betrieb, drückt also einmal die Abluft aus dem Haus heraus und saugt im nächsten Arbeitsgang frische Zuluft aus dem Freien an. Üblicherweise erfolgt der Wechsel in regelmäßigen Zeitabständen von etwa einer Stunde. Bei modernen Geräten wie der FWL-PushPull von WOLF strömt die Luft an einem Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung vorbei. Dieser speichert die Restwärme der Abluft, bis er sie der Frischluft zuführen kann. Durch die Vernetzung mehrerer intelligenter Push-Pull-Lüfter ist die Anlage auch zur kontrollierten Wohnraumlüftung erweiterbar.

Lüfter ohne Wärmerückgewinnung kommen bei modernen dezentralen Lüftungsanlagen nur noch selten zum Einsatz, sind kaum noch zu empfehlen und finden sich in erster Linie in älteren Gebäuden.

Zentrale Lüftungsanlagen

Bei einer zentralen Lüftungsanlage wird, im Gegensatz zur dezentralen Wohnraumlüftung, nur eine gemeinsame Lüftungsanlage für die gesamte Wohnung oder das gesamte Haus genutzt. Da sie etwas mehr Platz benötigt, ist die Aufstellung im Keller oftmals die bevorzugte Lösung. Doch moderne Systeme wie die CWL-2 von WOLF ermöglichen auch alternative Installationsorte, beispielsweise in alltäglichen Haushaltsräumen oder in einer Speisekammer, möglicherweise diskret in einem Schrank untergebracht, wenn kein Keller verfügbar ist.

Bei begrenzten Platzverhältnissen im Innenbereich könnte auch eine Installation in einem Nebengebäude, wie einer Garage oder einem Anbau, in Erwägung gezogen werden. Des Weiteren ist auch eine Außenaufstellung möglich. Hierbei ist es essenziell, dass bei der Planung und Installation darauf geachtet wird, dass die Anlage und insbesondere ihre Elektronik angemessen vor Witterungseinflüssen geschützt sind, um eine langlebige und störungsfreie Funktion zu gewährleisten.

Zentrale Lüftungsanlagen ermöglichen zudem eine gleichmäßige und konsistente Luftqualität in der gesamten Wohnung und sind insgesamt energieeffizienter als mehrere einzelne dezentrale Einheiten. Über Rohrleitungssysteme, die im ganzen Haus verlegt sind und in jedes zu belüftende Zimmer führen, wird Frischluft zugeführt und Abluft nach draußen transportiert. Hierfür ist eine Verbindungsöffnung erforderlich, die aus dem Keller (oder von einem anderen Installationsort) nach draußen führt. Aufgrund des baulichen Aufwandes eignet sich diese Variante besonders für Neubauten.

Für welche Personen lohnt sich eine Lüftungsanlage in der Wohnung?

Grundsätzlich eignet sich eine kontrollierte Wohnraumlüftung durch den (nachträglichen) Einbau einer dezentralen oder zentralen Lüftungsanlage immer dann, wenn es ums Energiesparen und die Verbesserung der Wohnqualität geht. Besonders Personengruppen wie Allergiker und Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma profitieren von der höheren Luftqualität. Auch die Gefahr der Schimmelbildung durch Feuchtigkeit lässt sich in schwer zu belüftenden Gebäuden reduzieren.

Darüber hinaus bietet eine Lüftungsanlage in der Wohnung nicht nur energetische Vorteile durch die Senkung der Heizkosten mittels Wärmerückgewinnung, sondern stellt auch während heißer Sommermonate einen kontinuierlichen Luftaustausch sicher, ohne die Notwendigkeit, Fenster zu öffnen und damit Wärme und möglicherweise Insekten ins Haus zu lassen. Ein oft übersehener, aber bedeutender Vorteil ist die Lärmreduktion: Mit geschlossenen Fenstern bleibt Straßen- und Umgebungslärm draußen, was insbesondere in städtischen Gebieten oder in der Nähe von stark befahrenen Straßen ein Segen ist. Dies nicht nur steigert den Wohnkomfort, sondern kann in lärmbelasteten Gebieten auch den Immobilienwert merklich erhöhen.

Ist eine Lüftungsanlage im Neubau Pflicht?

In der Tat ist bei Neubauten, insbesondere bei solchen, die nach modernen, energieeffizienten Standards gebaut wurden, die Implementierung einer Lüftungsanlage oft quasi ein Muss. Moderne Gebäude sind dazu konzipiert, so 'dicht' wie möglich zu sein, um Energieverluste zu minimieren und die Effizienz zu maximieren. Während diese Bauweise erhebliche Vorteile in Bezug auf Energieeinsparung und Wärmeeffizienz bietet, verhindert sie gleichzeitig den natürlichen Luftaustausch, der in älteren, weniger dicht gebauten Gebäuden stattfindet.

Daher ist eine mechanische Lüftungsanlage erforderlich, um eine kontinuierliche Zufuhr von frischer Luft sicherzustellen, die Luftqualität aufrechtzuerhalten und Probleme wie Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden. Daher sollte bei der Planung eines Neubaus von Anfang an die Integration einer passenden Lüftungsanlage in Betracht gezogen werden, um sowohl die Energieeffizienz als auch eine hohe Innenraumluftqualität sicherzustellen.

Worauf ist bei der Planung einer Lüftungsanlage für die Wohnung zu achten?

Für Neubauten ist heutzutage ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 vorgeschrieben. Ein solches Konzept soll den ausreichenden Luftwechsel gewährleisten, um Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu reduzieren. Bei der Planung einer Lüftungsanlage sollte man unterschiedliche Raumbedarfe und -nutzungen in Betracht ziehen, denn jeder Raum stellt aufgrund seiner spezifischen Nutzung verschiedene Anforderungen an die Lüftung. Insbesondere in Räumen wie Küchen und Bädern, in denen erhöhte Feuchtigkeit und Gerüche auftreten können, ist eine adäquate Lüftung essenziell. Die Bedienbarkeit des Systems ist ebenso ein wichtiger Faktor, um sicherzustellen, dass alle Bewohner die Einstellungen nach Bedarf leicht anpassen können, um Komfort und Effizienz zu maximieren. Zudem sollten Überlegungen zur Innenraumluftqualität, insbesondere zur Minimierung und Beseitigung von Schadstoffquellen, nicht außer Acht gelassen werden.

Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, ob Bewohner Allergien oder gesundheitliche Bedenken haben, die eine besonders saubere Innenluft erforderlich machen. Die Zukunftssicherheit des Systems, d.h. die Möglichkeit von Upgrades oder Anpassungen, um mit technologischen Fortschritten oder sich ändernden Nutzungsbedingungen Schritt zu halten, sollte ebenfalls von Anfang an in die Planung miteinbezogen werden.

Generell sollte ein erfahrener Fachplaner für Lüftungsanlagen hinzugezogen werden. So stellen Sie sicher, dass Ihr Lüftungskonzept perfekt auf die individuellen Wünsche und Voraussetzungen abgestimmt ist und alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Auch Fragen nach Größe und Leistung der Lüftung sollten vorab geklärt sein.

Heizungsbauer finden

Ihr Schritt zur Lüftungsanlage in der Wohnung

Die richtige Lüftung sorgt nicht nur für frische Luft, sondern auch für Energieeinsparungen und ein gesundes Raumklima. Ist es für Sie schwierig, die geeignete Technik oder das passende System zu finden? Ein qualifizierter Fachbetrieb aus Ihrer Nähe unterstützt Sie bei allen Fragen und hilft bei der Planung und Installation.

Vorteile und Nachteile von Lüftungsanlagen in der Wohnung

Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Einbau von Lüftungssystemen in ihren Wohnräumen. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile, aber wie jede technische Lösung hat sie auch ihre Nachteile:

Vor- & Nachteile im Überblick

Pro

  • Manuelles Lüften entfällt komplett

  • Ausreichende Belüftung des Gebäudes auch in Abwesenheit der Bewohner

  • Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel werden vermieden

  • Pollen, Insekten und Staub werden durch Filter aus der Raumluft entfernt

  • Reduzierung der Heizkosten durch Wärmerückgewinnung

  • Verbesserter Schallschutz für die Wohnung

  • Wertsteigerung Ihrer Immobilie

Contra

  • Höhere Investitionskosten

  • Nachrüstung im Bestand oft nur mit dezentraler Lüftung sinnvoll

  • Wartungsaufwand für Reinigung bzw. Erneuerung von Filtern

  • Belüftung kann Geräuschbelästigung darstellen

  • Höhere Stromkosten

Lüftungen mit Wärmerückgewinnung erhöhen Wohnqualität und Energieeffizienz von Wohnungen

Generell verbessern Wohnraumlüftungen die Luftqualität und den Wohnkomfort erheblich. Durch die kontrollierte Belüftung wird Feuchtigkeit besser abtransportiert und die Gefahr von Schimmelschäden reduziert. Die Heizkosten sinken, da weniger Wärmeverluste entstehen als beim Stoßlüften über die Fenster. Das gilt umso mehr, wenn Sie eine Wärmerückgewinnung verbauen lassen. Wenn es darum geht, eine Wohnung und kein komplettes Haus nachträglich mit einer Wohnraumlüftung auszustatten, ist eine Nachrüstung mit dezentralen Lüftungsanlagen empfehlenswert. Der Kostenaufwand für ein Einfamilienhaus ist jedoch aufgrund der höheren Anzahl an Räumen, die belüftet werden müssen, um einiges höher. In Neubauten sind zentrale Wohnraumlüftungen einfacher umzusetzen.

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