Wärmepumpe mit Lüftungsanlage kombinieren

Moderne Gebäude senken mit effizienten und klimaschonenden Technologien den Energieverbrauch. In vielen Neubauten kommen Lüftungsanlagen in Kombination mit Wärmepumpen zum Einsatz, die ganzjährig das Raumklima verbessern. Während Lüftungstechniken für eine hohe Luftqualität sorgen, übernehmen Wärmepumpen in Gebäuden die Heizung, die Warmwasserbereitung und zum Teil die Kühlung. In diesem Fachartikel erfahren Sie, warum das Zusammenspiel der beiden Technologien vorteilhaft ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was spricht für die Kombination von Wärmepumpe und Lüftungsanlage?
  2. Welche Wärmepumpe sollten Sie mit einer Lüftungsanlage kombinieren?
  3. Welche Kosten fallen für die Kombination aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung an?
  4. Fazit: Vorteile von Wärmepumpe und Lüftungsanlage nutzen
Wärmepumpe Lüftungsanlage: Frau reguliert die Tmeperatur in einem Raum.

Was spricht für die Kombination von Wärmepumpe und Lüftungsanlage?

Wärmepumpe und Lüftungsanlage stellen das Energiemanagement eines Gebäudes in den Vordergrund. Das Ziel ist, den Energieverbrauch des Hauses ganzheitlich zu senken. Dies wirkt sich sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch positiv aus. Denn eine Wärmepumpe bezieht anders als eine fossile Öl- oder Gasheizung die thermische Energie aus bereits vorhandener Wärme aus der Umwelt. Schwankende Kosten für Gas oder Öl fallen weg. Die Lüftungsanlage übernimmt den effizienten Luftaustausch und speichert die Wärme in den Räumen, ohne dass es stickig wird. Folgende Punkte sprechen für ein kontrolliertes Raumklima.

Effektives Lüften in Neubau und Bestand mit einer Lüftungsanlage

Neubauten erfordern eine kontrollierte und automatisierte Lüftung. In Bestandsgebäuden ist eine dezentrale Lüftung empfehlenswert. Denn ein gezieltes, ausreichendes Lüften ist durch die Fensterlüftung in der Regel nicht umsetzbar. Zweimal tägliches Querlüften bringt nicht genug Frischluft in die Wohnräume.

In Neubauten mit dichter Gebäudehülle ist laut Energieeinsparverordnung ein natürlicher Luftaustausch als alleinige Lösung unzureichend. Reicht der Luftwechsel nicht aus, können Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid, Feinstaub oder unangenehme Gerüche nicht vollständig entfliehen. Dank integrierter Filter reinigt eine Lüftungsanlage die Luft von Schadstoffen und beugt Schimmel vor.

Das Umweltbundesamt spricht im Extremfall vom „Sick-Building-Syndrom“ . In alten Gebäuden festgesetzte Schadstoffe führen bei Betroffenen zu Symptomen wie Hautreizungen, Erschöpfung, Übelkeit und Kopfschmerzen.

Mit Wärmerückgewinnung der Wärmepumpe und der Lüftungsanlage Kosten sparen

Eine kontrollierte Lüftung senkt dank Wärmerückgewinnung langfristig die Betriebskosten. Während manuelles Lüften die warme Luft mit kalter Außenluft tauscht, hält eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung die Wärme im Raum. Sie überträgt die thermische Energie der Abluft auf die einströmende Frischluft.

In Kombination mit einer Lüftungsanlage entnimmt die Wärmepumpe einen Teil der Wärme aus der Abluft.  In ihrem Kältemittelkreislauf bringt sie diese auf ein höheres Temperaturniveau. So lässt sich die Wärme der verbrauchten Luft zusätzlich zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung nutzen. Wärmerückgewinnung ist demnach essenziell, um die Wärmeerzeugung und damit die Energiekosten auf ein Minimum zu reduzieren.

Wohnraumlüftung Grafik
Bei der zentralen (links) Wohnraumlüftung laufen sämtliche Luftströme über ein zentrales Gerät. Bei der dezentralen (rechts) Wohnraumlüftung arbeiten einzelne Geräte unabhängig voneinander.

Ökonomische Vorteile und Aufwertung der Immobilie

Für die energetische Bewertung ihres Gebäudes und dessen Wertsteigerung erweist es sich als vorteilhaft, in eine Wärmepumpe und eine Lüftungsanlage zu investieren. Mit der Wärmepumpe wählen Sie ein effizientes Heizsystem, das langfristig unabhängig arbeitet. Auf diese Weise können Sie einen besseren Baustandard erreichen. Und auch im Betrieb bilden die beiden Systeme ein gutes Duo. Die Lüftungsanlage schützt zusätzlich die Bausubstanz eines Gebäudes.

Der Ausbau oder Bau eines Gebäudes zum Energieeffizienzhaus steigert den Wert und verbessert die Fördermöglichkeiten. Zur Erinnerung: Energieeffizienzhäuser verbrauchen gemäß gesetzlichen Vorgaben nur einen Bruchteil der Energie eines Referenzgebäudes. Das Effizienzhaus 55 zum Beispiel nur 55%.

Welche Wärmepumpe sollten Sie mit einer Lüftungsanlage kombinieren?

Energetische Verluste, die durch manuelles Lüften entstehen, lassen sich dank der Kombination aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage minimieren. Die Abstimmung der beiden Geräte führt zu einem ausgeglichenen Betrieb. Spitzen durch Tief- und Hochtemperaturen können die Geräte dadurch besser abfangen. So ist die Kombination gleichermaßen sparsam, komfortabel und nachhaltig im Betrieb.

Unterschiede gibt es jedoch zwischen den Arten der Wärmepumpen. In folgenden wird erläutert, welche Arten von Wärmepumpen sich besonders gut für die Kombination mit einer Lüftungsanlage eignen.

Luft/Wasser-Wärmepumpe

Die Luft/Wasser-Wärmepumpe empfiehlt sich sowohl für Neubauten als auch Bestandsgebäude. Die einfache Installation macht es möglich. Als Monoblock sind Luft/Wasser-Wärmepumpen besonders kompakt und effizient. Moderne Luft/Wasser-Wärmepumpen können neben dem Heizen auch Kühlen. So sorgen sie ganzjährig für eine angenehme Raumluft. Die Funktionsweise einer Luft/Wasser-Wärmepumpe ist einfach erklärt.

Wärmepumpe Funktion

Beliebte Wärmepumpe: Die Funktion im Detail

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Als Wärmequelle saugt ein Ventilator Außenluft an. Diese ist stets warm genug, um das Kältemittel in der Wärmepumpe zum Verdampfen und anschließend Verdichten zu bringen. Über einen Wärmetauscher wird die Umweltenergie für den Heizkreislauf nutzbar.

In Kombination mit einer Lüftungsanlage können Sie je nach Dämmung des Gebäudes bis zu 90% der Wärme zurückgewinnen. Es gibt sowohl Kombigeräte als auch Lösungen, die Lüftungsanlage und Luft/Wasser-Wärmepumpe getrennt betreiben. Eine gemeinsame Steuerung ist trotz getrennten Betriebs möglich. Kombigeräte sind jedoch nur dann empfehlenswert, wenn der Energiebedarf wie in Niedrigenergie- oder Passivhäusern besonders gering ist.

Luft/Luft-Wärmepumpe

Auch die Luft/Luft-Wärmepumpe bezieht ihre Energie aus der Umgebungsluft. Sie verteilen die Wärme jedoch nicht über Heizkörper, sondern über die Lüftungsanlage in den Wohnräumen. Aus diesem Grund wird sie auch Luftheizung genannt. Im Vergleich zur Luft/Wasser-Wärmepumpe ist die Effizienz jedoch niedrig. Deshalb lohnen sich Luft/Luft-Wärmepumpen, anders als Luft/Wasser-Wärmepumpen, nur für Passivhäuser. Eine gute Dämmung ist für die tatsächliche Effizienz der Wärmepumpe entscheidend.

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Sole/Wasser-Wärmepumpe und Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Der große Vorteil von Grundwasser- und Erdwärmepumpen: Die Temperatur der Wärmequelle ist das ganze Jahr über konstant. Gerade im Winter macht sich das bezahlt und die Effizienz der Geräte ist dementsprechend hoch. Allerdings hat diese ihren Preis:  Für das Anlegen von Schluck- und Saugbrunnen oder das Verlegen von Kollektoren sind Bohrungen erforderlich, die zum Teil genehmigungspflichtig sind. Außerdem muss das Grundstück hinsichtlich seiner Größe und Beschaffenheit für die Erschließung der Wärmequelle geeignet sein. Deshalb entscheiden sich viele Hausbesitzer für eine unkomplizierte Luft/Wasser-Wärmepumpe.

Abluftwärmepumpe oder Warmwasser-Wärmepumpe

Die Abluftwärmepumpe ist eine spezielle Form der Luft/Luft-Wärmepumpe. Anstatt die Umgebungsluft zu nutzen, verwendet die Abluftwärmepumpe die Wärme aus der Abluft des Raumes, in dem sie installiert ist, oder die Abluft des gesamten Gebäudes. In Kombination mit der Lüftungsanlage gewährleistet sie in besonders energieeffizienten Gebäuden die Versorgung der Wohnräume mit warmer Frischluft. Gleichzeitig entzieht die Wärmepumpe der Abluft thermische Energie, die sie für die Warmwasserbereitung aufwendet. Voraussetzung für den Betrieb ist zudem, dass ein klassisches Durchlüften über Fenster oder Türöffnung möglich ist.

Im Bestand eignet sich die Abluftwärmepumpe zum Beispiel dafür, die Abwärme im Heizungskeller nutzbar zu machen. Da Abluft nur begrenzt verfügbar ist, reicht das Wärmereservoir nicht für die Heizung, sondern nur für die Warmwasserbereitung aus. Sie heißt deshalb auch Warmwasser-Wärmepumpe. Sie kann außerdem eine Solaranlage, die das Warmwasser bereitet, unterstützen, wenn die Sonnenenergie knapp wird. Bei passender Installation hilft sie zusätzlich, Kellerräume zu entfeuchten.

Welche Kosten fallen für die Kombination aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung an?

Die Kosten für die Kombination von Wärmepumpe mit einer Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnung sind nicht pauschal festzulegen. Technologische Unterschiede, Fördermöglichkeiten, Angebot und Nachfrage sowie individuelle Gebäudeeigenschaften beeinflussen den Endpreis.

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Günstige Wärmepumpen wie die Luft/Luft-Wärmepumpe sind für unter 10.000 Euro verfügbar. Allerdings liegen die durchschnittlichen Anschaffungskosten einer effizienten, hochwertigen Wärmepumpe im Schnitt weit über 10.000 Euro. Eine Warmwasser-Wärmepumpe liegt geringeren Leistung liegt bei 2.000 bis 3.000. Für die Lüftungsanlage sind weitere mittlere bis hohe vierstellige Beträge einzukalkulieren.  Weitere Kosten kommen für die Installation auf Sie zu. So ergeben sich insgesamt Beträge jenseits der 20.000 Euro, die sich jedoch dank des wirtschaftlichen Betriebs schnell amortisieren. Mit staatlicher Förderung können Sie zusätzlich Kosten sparen.

Fazit: Vorteile von Wärmepumpe und Lüftungsanlage nutzen

Wärmepumpen und Lüftungsanlagen sind für sich genommen zukunftsorientierte Technologien, die sich positiv auf die Effizienz eines Gebäudes und die Klimabilanz auswirken. Aber nicht nur das: Sie können das Raumklima spürbar verbessern. So bleiben Sie gesund und verbessern Ihren Wohnkomfort. Die Kombination aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage macht sich außerdem in Form von sinkenden Heizkosten bemerkbar. Es lohnt sich also, in diese Technologien zu investieren und ihre Vorteile für sich zu nutzen.

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