Heizungsrohre dämmen und damit Kosten senken
Wieder eine hohe Heizungsrechnung erhalten? Das muss nicht sein! In diesem Text erklären wir Ihnen, wie Sie Ihre Heizungsrohre dämmen lassen können und so deutlich Kosten sparen.
Inhaltsverzeichnis
- Die richtige Dämmung macht‘s
- Kosten und Einsparpotenziale: Ein Beispiel
- Neubauten und Altbau-Sanierung: GEG/EnEV schreiben Heizrohr-Dämmung vor
- Dämmung ist Pflicht: Freiliegende Heizungsrohre in unbeheizten Räumen
- Welche Materialien kommen zum Einsatz?
- Wie dick sollte das Dämmmaterial sein?
- Wie erstellt der Heizungsbauer gute Isolierungen übers Eck?
Die richtige Dämmung macht‘s
Viele Hausbesitzer und Mieter investieren beträchtliche Summen in die Installation und den Betrieb einer leistungsfähigen und effizienten Heizung. Was viele Verbraucher aber nicht wissen: Auf dem Weg von der Therme bis zum Heizkörper geht viel Energie verloren. Da nützt der modernste Wärmeerzeuger nichts, wenn unterwegs die kostbare Energie an die Umgebung abgegeben wird.
Das Problem besteht darin, dass das erhitzte Heizungswasser durch Rohre und Zirkulationsanlagen viele Meter zurücklegen muss – meist durch den kalten Keller und anschließend über mehrere Stockwerke. Die Lösung: Lassen Sie Ihre Heizungsrohre dämmen. Die Spezialisolierungen sorgen dafür, dass das Heizungswasser seine Ausgangstemperatur in etwa behält. In Gebäuden, bei denen diese Isolierung durchgeführt wurde, sinken die Energiekosten erheblich.
Außerdem sind Sie unter bestimmten Umständen sogar verpflichtet, die Rohre Ihres Zirkulationskreislaufs zu isolieren, zum Beispiel im Falle einer Sanierung. Auskunft darüber geben die bis Oktober 2020 gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) beziehungsweise der mittlerweile geltende Gesetzes-Nachfolger, das Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Dazu kommt: In den kalten Wintermonaten können Heizungsrohre in unbeheizten Räumen einfrieren. Das Dämmen der Heizungsrohre bietet auch dagegen einen gewissen Schutz. Außerdem kommt bei isolierten Warmwasserleitungen das Wasser wärmer an der Zapfstelle an.
Kosten und Einsparpotenziale: Ein Beispiel
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co2online, eine gemeinnützige Beratungsgesellschaft für den Klimaschutz, schätzt, dass bei Häusern ohne Rohrdämmung 21,60 Euro Verlust pro Rohrmeter im Jahr entstehen.
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Geht man von einer durchschnittlichen Heizungsrohrlänge von 22,5 Metern im unbeheizten Bereich aus, ergibt sich ein Gesamtverlust von 486 Euro im Jahr!
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Werden beim gleichen Haus hingegen die Heizungsrohre sachgemäß durch Rohrschalen gedämmt, ergeben sich 15,20 Euro Ersparnis pro Meter im Jahr.
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In der Summe macht das 342 Euro, die Sie pro Jahr an Heizkosten sparen.
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Hierin sind schon die einmaligen Investitionskosten von zwei bis neun Euro pro Meter Dämmmaterial berücksichtigt.
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Hinzu kommen die Arbeitskosten, die je nach beauftragtem Fachbetrieb unterschiedlich ausfallen.
Sie sehen, Heizungsrohre zu dämmen ist kostengünstig und der Gewinn, auch für die Umwelt, fällt ausgesprochen hoch aus. Das gilt schon im ersten Jahr, nachdem der Heizungsbauer die Rohre isoliert hat. Auf die gesamte Lebensdauer einer Heizung gesehen, lohnt sich die Nachrüstung durch Dämm- oder Isolierschalen erst recht.
Neubauten und Altbau-Sanierung: GEG/EnEV schreiben Heizrohr-Dämmung vor
Wer ein Haus neu baut oder sanieren lässt, hat übrigens gar keine andere Wahl, als die Heizungsrohre zu dämmen: Das Gebäudeenergiegesetz (ehemals EnEV) schreibt die Isolierung von Heizungsrohren insbesondere für Mehrfamilienhäuser verbindlich vor. Ganz wichtig: Machen Sie sich klar, dass Sie bei Neubauten und Sanierungen nur eine Chance bekommen, es richtig zu machen! Stellen Sie später Mängel fest, ist deren Beseitigung mit aufwändigen Bau- und Instandsetzungsarbeiten verbunden.
Dämmung ist Pflicht: Freiliegende Heizungsrohre in unbeheizten Räumen
Aber auch wenn Sie in einem älteren Haus wohnen, sollten Sie aktiv werden. Denn auch hier sieht das GEG (ehemals EnEV) verpflichtend eine Isolierung aller freiliegenden Heizungsrohre in unbeheizten Räumen wie Kellern oder Dachböden vor. Und das ist in Ihrem eigenen Interesse. Mithilfe geeigneter Rohrisolierungen lässt sich der Brennstoffverbrauch im Bestand nicht selten um die Hälfte reduzieren1.
Welche Materialien kommen zum Einsatz?
Falls Sie neu bauen oder sanieren, können Sie auf vorkonfektionierte Kupfer- und Kunststoffverbundrohre inklusive Isolierung zurückgreifen. Mit dieser praktischen Systemlösung müssen Sie nicht extra Dämmmaterialien vergleichen und zukaufen.
Möchten Sie Ihre freiliegenden Rohre nachrüsten lassen, wird der Heizungsprofi mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine der folgenden drei Varianten zurückgreifen:
- Kunststoffaufschäumungen aus Polyurethan oder Polyethylen
- Kautschukdämmungen
- Dämmungen aus Glas- oder Steinwolle
Besonders die erstgenannten Schaumstoffhüllen, die wohl jeder schon einmal im Baumarkt gesehen hat, werden oft verwendet. Die grauen Schläuche mit Schlitz an der Seite gibt es mit vielen verschiedenen Innendurchmessern, abhängig von der Dicke der verlegten Rohre. Durch den seitlichen Schlitz kann der Schlauch leicht auf das Rohr aufgeschnappt werden.
Aber Vorsicht an Stellen, an denen die Rohre über Schellen mit der Wand verbunden sind! Hier wird der Experte sorgfältig passende Aussparungen in die Schläuche einarbeiten, um die Isolierleistung nicht herabzusetzen.
Im ökologischen Hausbau kommen auch noch andere Materialien als die oben erwähnten zum Einsatz, zum Beispiel Isolierungen aus Flachs, Hanf, Holzfasern, Kork, Wolle oder Zellulose. Aber diese müssen ebenfalls die gesetzlich geforderten Mindestwerte des GEG in puncto Leitfähigkeit der Dämmmaterialien und Entflammbarkeit erfüllen, so wie es auch bis Ende 2020 in der Energieeinsparverordnung vorgeschrieben war.
Wie dick sollte das Dämmmaterial sein?
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Als Faustregel gilt: Der Durchmesser des Dämmmaterials sollte mindestens dem Durchmesser des Rohrs entsprechen.
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Der Gesetzgeber hat hier aber für jeden Häusertyp genaue Vorschriften verfasst, über die Ihr Heizungsbauer genau informiert ist.
Wie erstellt der Heizungsbauer gute Isolierungen übers Eck?
Der kritische Punkt beim Dämmen der Heizungsrohre sind Leitungen, die um Ecken verlaufen oder T-förmig aufeinandertreffen. Um hier Dämmverluste zu vermeiden, schneidet der Heizungsbauer die Isolierschläuche an einem Ende in einem Winkel von 45 Grad zu. Zwei solcher Schlauchenden werden dann aufeinandergesetzt, so dass sie zusammen einen 90-Grad-Winkel ergeben.
Damit hier wirklich alles passt, verwendet der Heizungsbauer normalerweise eine sogenannte Gehrungslade, mit der er die Schläuche besonders präzise zuschneiden kann. Abschließend dichtet er den 90-Grad-Winkel mit Klebeband ab.
Bei T-Rohren schneidet der Heizungsbauer in den waagrecht verlaufenden Schlauch einen Keil im Winkel von 90 Grad. Den senkrechten Schlauch versieht er mit einer exakt passenden Spitze und setzt ihn dann in den Keil ein. Auch hier werden zum Abschluss wieder mit Spezialklebeband die Fugen abgedichtet.
Checkliste: Heizungsrohre dämmen
Damit Sie beim Dämmen der Heizungsrohre von Anfang an alles richtig machen, orientieren Sie sich einfach an unserer praktischen Checkliste. Ihr Heizungsbauer kann alle diese Punkte für Sie erledigen.
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Abklären: Aus welchem Material bestehen die Heizungsrohre (Kunststoff oder Metall, wichtig im Hinblick auf die Wärmeentwicklung)?
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Besteht ausreichend Platz im Legekanal oder Heizschacht?
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Wie hoch sind die Temperaturunterschiede im Heizsystem? Gibt es zum Beispiel wie bei Wärmepumpen eine Außenanlage, die im Winter kälteren Temperaturen ausgesetzt ist, als die Innenanlage?
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Reicht die Dämmwirkung des Isoliermaterials aus im Hinblick auf die gesetzlichen Vorschriften?
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Bietet das Dämmmaterial ausreichend Schutz vor Entflammbarkeit? (gesetzliche Vorschriften beachten)
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Wie steht es um die Biegsamkeit des Dämmmaterials? Haben Sie kritische Stellen wie Abzweigungen und Richtungsänderungen mitbedacht?
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Wie steht es um die Langlebigkeit der Befestigungen? (Klebeband, Kabelbinder, Schellen etc.)
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Sind Sie laut GEG beziehungsweise EnEV verpflichtet zu isolieren?
Jetzt Heizungsrohre dämmen!
Kein Zweifel: Mieter und Hausbesitzer können nur gewinnen, wenn sie sich zum Dämmen der Heizungsrohre entschließen. Die Kosten sind gering, um Energie im Haushalt zu sparen. Auf die gesamte Lebensdauer der Heizung bezogen, können mit der richtigen Isolierung mehrere Tausend Euro eingespart werden. Kümmern Sie sich deshalb noch heute darum, einen kompetenten Heizungsbauer zu finden.
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