Heizkosten senken – 7 Tipps und ein praktisches Tool

Heizkosten sind sowohl für Hausbesitzer als auch für Mieter spätestens bei der Energiekostenabrechnung ein wichtiges Thema. Doch woher wissen Verbraucher, ob ihr Energieverbrauch und die Heizkosten zu hoch oder angemessen sind? Und wie lassen sich Heizkosten senken? Wir geben Antworten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Faktoren beeinflussen die Heizkosten?
  2. Heizkosten berechnen: Wie setzen sie sich zusammen?
  3. Sieben Tipps, um Heizkosten zu senken
  4. Das Tool zur Einordnung und Senkung der Heizkosten
  5. Fazit: Preise vergleichen und mit geeigneten Maßnahmen Heizkosten senken
Heizkosten senken: Thermometer

Welche Faktoren beeinflussen die Heizkosten?

Verschiedene Faktoren beeinflussen Ihre Heizkosten. Hierzu gehören:

  1. Art und Zustand der Heizung

    Je neuer eine Heizung ist, desto weniger Brennstoff verbraucht sie. Eine Gas-Brennwertheizung kann die Heizkosten zum Beispiel um bis zu 30% im Vergleich zu einer Heizwertheizung senken. Umweltfreundliche Heizanlagen wie Wärmepumpen verbrauchen hingegen gar keine fossilen Brennstoffe, sondern nur Strom. Diesen können Sie sogar über eine eigene PV-Anlage produzieren und Ihre Heizkosten so maßgeblich senken.

  2. Heizverhalten

    Jeder Verbraucher hat es zu einem gewissen Anteil selbst in der Hand, wie hoch die Heizkosten ausfallen. Dies hängt davon ab, wie Sie Ihre Räume heizen, lüften und was für Sie die angenehmste Temperatur ist. Lesen Sie hier mehr zu unseren 5 Tipps zum Energiesparen.

  3. Standort des Gebäudes

    Die Region, in der das Gebäude steht, hat maßgeblichen Einfluss auf die Heizkosten. Denn diese hängen unter anderem davon ab, wie kalt oder warm es draußen ist.

  4. Lage der Wohnung

    Eine Wohnung im Hinterhaus im zweiten Stock benötigt weniger Heizenergie als eine Parterrewohnung im Vorderhaus. Je mehr beheizte Räume sich unter und direkt neben Ihrer Wohnung befinden, desto weniger müssen Sie selbst heizen. Hat Ihre Wohnung jedoch viele ungeschützte Außenwände oder einen unbeheizten Keller darunter, ist das Gegenteil der Fall. Das alles führt zu höheren Energiekosten, um Ihre Räume auf warme Temperaturen zu bringen.

  5. Energetischer Zustand des Gebäudes

    Wie gut die Gebäudehülle sowie Fenster und Türen gedämmt sind, hat den größten Einfluss auf den Energieverbrauch und somit auf die Heizkosten. Schlechte Dämmung führt dazu, dass die Wärme schneller verloren geht. Haben Sie zugige Fenster in Ihrer Wohnung, können Sie den Wärmeverlust kurzfristig zum Beispiel durch Vorhänge minimieren.

  6. Energieversorger

    Die Brennstoff- und Strompreise können je nach Anbieter und Tarif deutlich variieren. Vergleichen Sie daher regelmäßig die Preise.

  7. Anteil erneuerbarer Energien

    Je mehr Wärme mit kostenlosen Umweltenergien wie Sonnenkraft oder Erdwärme erzeugt wird, desto geringer fallen die Heizkosten für fossile Energie aus.

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Heizkosten berechnen: Wie setzen sie sich zusammen?

Die Heizkostenabrechnung ist für Hausbesitzer in der selbst genutzten Immobilie mit eigener Heizung einfach. Sie zahlen die Energiekosten sowie Wartung und Pflege der Heizung in vollem Umfang. Gleiches gilt für Mieter, die mit einer Gas-Etagenheizung selbst für ihre Energieversorgung verantwortlich sind. Sie müssen die Heizkosten aus den Kosten für den Energieversorger und dem Anteil der Heizungswartung an der Nebenkostenabrechnung ermitteln.

In Mietshäusern ist die Abrechnung durch die Heizkostenverordnung gesetzlich geregelt, sobald eine Zentralheizung für Warmwasser und Wärme sorgt. Die Kosten werden demnach auf alle Mieter und Eigentümer verteilt. Vermieter müssen laut Gesetz den Verbrauch erfassen und auf dieser Basis eine verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung erstellen. Sie können den Verbrauch mithilfe von Wärmemengenzählern oder Heizkostenverteilern messen. Der Warmwasserverbrauch muss ebenfalls einmal jährlich ermittelt werden.

Gesetzlich vorgegeben ist außerdem, dass nur ein Teil der Heizkostenabrechnung verbrauchsabhängig ermittelt werden darf. Der Vermieter legt hier 50 bis 70% fest. Die restlichen Kosten teilen sich anhand eines festen Verteilungsmodells zwischen den Wohneinheiten auf.

Ein Verhältnis von 70 zu 30 ist dabei üblich. So ist sichergestellt, dass auch die regelmäßigen, verbrauchsunabhängigen Kosten für die Wartung der Heizung, den Schornsteinfeger oder Betriebsstrom berücksichtigt und gerecht verteilt werden.

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Sieben Tipps, um Heizkosten zu senken

Hausbesitzer und Mieter können mithilfe von sieben einfachen Tipps ihre Heizkosten senken. Dazu sind keine großen Investitionen oder geringe Raumtemperaturen notwendig. Das angegebene Einsparpotenzial bezieht sich auf einen Haushalt mit zwei bis drei Personen in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung.

1. Sparduschkopf

Ein Sparduschkopf kann die Heizkosten deutlich senken. In einem Zwei-Personen-Haushalt lassen sich dadurch die jährlichen Heizkosten bis zu 100 Euro reduzieren. Als schöner Nebeneffekt verbrauchen Sie weniger Wasser und sparen dadurch zusätzlich. Die Investition für diese Sparmaßnahme liegt bei 20 bis 50 Euro.

2. Elektronische Heizkörperthermostate mit modernen Thermostatventilen

Durch die genauere Regelung der Heizkörper mit einem elektronischen Thermostat und modernen Thermostatventilen lassen sich pro Jahr rund 60 bis 120 Euro Heizkosten sparen. Für entsprechende Thermostate werden zirka 60 bis 100 Euro fällig. Durch die genauere Regelung der Heizkörper mit einem elektrischen Thermostat und modernen Thermostatventilen lassen sich pro Jahr rund 60 bis 120 Euro Heizkosten sparen. Für entsprechende Thermostate werden zirka 60 bis 100 Euro fällig.

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3. Richtig heizen: Raumtemperatur reduzieren

Heizen Sie effizient. Wenn Sie die Raumtemperatur nur um wenige Grad herunterregeln, sparen Sie jährlich mehr als 35 Euro. Die ideale Raumtemperatur liegt generell bei etwa 20 bis 22 Grad, im Bad bei 24 bis 26 Grad. Im Schlafzimmer sorgen Temperaturen von 16 bis 18 Grad für einen guten und erholsamen Schlaf. Zusätzlich sollten Sie Türen schließen, sodass die Wärme im Raum bleibt.

4. Richtig lüften

Stoßlüften lautet die Zauberformel: Öffnen Sie Ihre Fenster für kurze Zeit komplett, da gerade im Winter durch Kipplüftung viel Energie verloren geht. Stoßlüften sorgt für ein besseres Raumklima. Auch sinkt die Gefahr der Schimmelbildung, Sie sparen Energie und senken Ihre Heizkosten um bis zu 80 Euro. Lesen Sie mehr in unserem Artikel „Richtig Lüften im Winter".

5. Heizkörper entlüften

Entlüften Sie Ihre Heizkörper regelmäßig, sparen Sie bis zu 35 Euro pro Jahr. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Artikel „Heizkörper entlüften".

6. Heizkörper nicht verdecken

Wichtig ist auch, dass Sie Ihre Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen, denn so kann die Wärme nicht optimal im Raum zirkulieren. Ebenso sollten Sie es verhindern, Ihre Heizkörper zu verkleiden, auch wenn das oft schöner aussieht. Achten Sie vor allem im Winter darauf, dass diese nicht die Verteilung der Wärme im Raum verhindern.

7. Heiztechnik prüfen lassen

Das Heizen und die Warmwasserversorgung machen im privaten Haushalt zirka 84% der Energiekosten aus. Ein Großteil dieser Heizkosten lässt sich senken, wenn Sie in eine effiziente Heizungsanlage investieren. So nutzen Sie die Energie optimal aus.

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Mit geringen Mitteln senken Sie die Heizkosten, sparen Energie und haben einen geringeren Verlust von Wärme. Teilweise sind Ersparnisse ohne Zusatzkosten möglich und erfordern nur etwas Anpassungsfähigkeit. Bereits die hier genannten Maßnahmen haben ein Einsparpotenzial von rund 300 Euro pro Jahr. Den größten Einfluss hat jedoch der Austausch ineffizienter Heizungen.

Ein einfacher Zusatztipp: Allein der Wechsel des Gasanbieters oder eine günstige Einkaufsstrategie beim Heizöl bringen ebenfalls Einsparungen mit sich. Ein regelmäßiger Preisvergleich lohnt sich.

Das Tool zur Einordnung und Senkung der Heizkosten

Die gemeinnützige Verbraucherorganisation co2online stellt auf heizspiegel.de ein kostenloses Tool bereit, mit dem Sie die Heizkosten berechnen und bewerten können. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Eigentümer oder Mieter sind. Auch alternative Heizanlagen wie Wärmepumpen oder Solarthermie können in die Berechnung der Heizkosten einbezogen werden.

Heizkostenrechner

  • Der Heizkostenrechner prüft die Kosten des Nutzers und vergleicht diese mit dem Durchschnitt in der jeweiligen Region oder ganz Deutschland.

  • Auf der Basis der Berechnung haben Verbraucher die Möglichkeit, ihre Heizkosten einzuordnen und mögliche Heizkosten im Vorfeld zu ermitteln.

So funktioniert das Tool des Heizspiegels

Zunächst benötigen Sie Ihre Heizkostenabrechnung oder die Abrechnung Ihres Energieversorgers. Anschließend wählen Sie aus, ob Sie in einem Mehrfamilienhaus oder einem Einfamilienhaus wohnen. Im nächsten Schritt klicken Sie an, ob Sie Mieter, Verwalter oder Eigentümer sind. Danach folgt die Auswahl der Heizung.

Schließlich werden noch das Alter des Hauses, die verwendeten Energieträger sowie die Postleitzahl abgefragt. Die Angabe der Postleitzahl ist wichtig, weil der Rechner anhand der regionalen Zuordnung die jährliche Durchschnittstemperatur ermitteln kann. Diese wiederum hat Einfluss auf den Energieverbrauch. Im letzten Schritt müssen Sie weitere relevante Daten wie die beheizte Fläche und den Jahresenergieverbrauch angeben.

Der Heizkostenrechner schätzt dann auf der Basis Ihrer Daten ein, wie hoch der Heizenergieverbrauch des betreffenden Gebäudes ist. Die Ergebnisse lassen sich auch als PDF per E-Mail verschicken.

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Für Mieter gibt es eine Zusatzfunktion: den „Wohnungstest". Der Heizkostenrechner vergleicht dann die Heizkosten mit denen anderer Wohnungen, die im gleichen Haus erhoben werden. Auf diese Weise lässt sich ein mögliches Sparpotenzial aufdecken, da unter anderem die Lage der Wohnung den Energieverbrauch entscheidend beeinflussen kann.

Deutschlands Heizspiegel

Der Heizspiegel gibt den Heizenergieverbrauch und die Kosten exemplarisch für eine 70 Quadratmeter - Wohnung mit zentraler Gasheizung an. Demnach lag die Preisspanne im Abrechnungsjahr 2021 zwischen 545 und 1.185 Euro. Die Wärmedämmung eines Gebäudes beeinflusst die Kosten entscheidend. So sind die Heizkosten in einem Altbau vor 1977 für die Beispielwohnung jährlich um knapp 350 Euro höher als bei einem Haus mit dem Baujahr 2002.

Heizkosten senken: Einsparpotenzial Grafik
Sie wollen Ihre Heizkosten senken? Dann ist die Sanierung Ihres Gebäudes eine Möglichkeit. Wenn jedes zweite Gebäude in Deutschland saniert wird, dann lassen sich schon 37 Milliarden Euro Heizkosten einsparen.

Den günstigsten Durchschnittspreis erzielt die Wohnung, die mit einer Wärmepumpe beheizt wird. Wenn Sie in einem Altbau leben und das Gebäude nicht energetisch saniert ist, müssen Sie mit höheren Heizkosten rechnen.

Fazit: Preise vergleichen und mit geeigneten Maßnahmen Heizkosten senken

Mit dem Heizspiegel lassen sich Preise für Heizkosten schnell und einfach ermitteln und vergleichen. Wer daraus die geeigneten Maßnahmen ableitet, kann mit vergleichsweise geringem Aufwand bares Geld und Energie sparen. Nutzen Sie elektronische Thermostate, schließen Sie die Türen von beheizten Räumen und sorgen Sie für eine gute Zirkulation der Luft, indem Sie die Heizkörper nicht zustellen und Sie werden bereits so Effekte auf Ihre Heizkostenabrechnung spüren!

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Phil R.,
M.A.

Über den Autor

Phil R. hat mehrere Jahre in der Marketing-Abteilung eines Unternehmens für Heiz- und Kamintechnik gearbeitet. Dort hat er tiefe Einblicke in die Technik und Branche bekommen und gelernt, komplexe Heizungsthemen für Laien verständlich aufzubereiten.

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