Standspeicher: Jederzeit genug Warmwasser

Ein Warmwasserspeicher hält warmes Trinkwasser für Küche und Bad auf Vorrat bereit. Benötigen Sie größere Mengen davon, dann sollte es ein Standspeicher sein. Denn mit diesem haben Sie jederzeit ausreichend Warmwasser zur Verfügung. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Standspeichern es gibt, wie diese funktionieren und welcher der richtige für Ihre Heizung ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Standspeicher?
  2. Herstellung und Nutzung von Warmwasser zeitlich trennen
  3. Unterschiedliche Arten von Warmwasser-Standspeichern
  4. Die Einsatzmöglichkeiten von Standspeichern
  5. Die Kosten des Standspeichers
  6. Fazit: Expertise vom Fachbetrieb nutzen
Standspeicher: Warmes Wasser fließt aus Wasserhahn über eine Hand.

Was ist ein Standspeicher?

Ein Standspeicher ist ein Warmwasserspeicher, der auf dem Boden steht. Kleinere Warmwasserspeicher, die bis zu 100 Liter Inhalt aufnehmen können, sind leicht genug, um sie auch an der Wand zu installieren. In dieser Größenordnung können Sie zwischen einem stehenden und einem wandhängenden Behälter wählen. Größere Warmwasserspeicher ab 300 Liter sind immer Standspeicher. Alternativ sind sie direkt mit dem Wärmeerzeuger zu einer Heizzentrale verbunden.

Herstellung und Nutzung von Warmwasser zeitlich trennen

Größere Warmwasserspeicher bieten den Vorteil, dass die Bereitung und Nutzung des Brauchwassers zeitlich entkoppelt sind. Dies hat zum Beispiel zur Folge, dass die Zapfmenge am Wasserhahn in der Dusche größer sein kann, als die Leistung des Wärmeerzeugers allein es erlauben würde. Sie greifen dabei auf das Warmwasser im Speicher zurück und gleichen so Schwankungen im Warmwasserbedarf aus. Auf diese Weise vermeidet der Fachbetrieb bei der Planung und dem Einbau eine Überdimensionierung der Heizungsanlage.

Im Prinzip sind auch Pufferspeicher, die warmes Heizungswasser aufbewahren und Kombispeicher, die Wärme für die Warmwasserbereitung und Heizung enthalten, auf dem Boden stehende Behälter. Da diese Speicherformen fast immer groß und schwer sind, geht das nicht anders. Es ist daher nicht falsch, Puffer- und Kombispeicher auch als Standspeicher zu bezeichnen. Manche Hersteller benutzen den Begriff für alle bodenstehenden Behälter.

In der Regel hat sich die Bezeichnung Standspeicher für große Warmwasserspeicher als Abgrenzung zu wandhängenden, kleinen Trinkwasserspeichern etabliert.

Unterschiedliche Arten von Warmwasser-Standspeichern

Da Standspeicher mit frischem Wasser befüllt sind, das Sauerstoff enthält, müssen die Behälter gegen Korrosion geschützt sein. Der Markt bietet dafür drei Möglichkeiten:

Standspeicher können aus

  • Kunststoff,
  • Edelstahl oder
  • emailliertem Stahl

bestehen. Dabei spielt Kunststoff im Vergleich zu den Stahlvarianten eine geringe Rolle. Der WOLF Warmwasserspeicher SE-2 ist zum Beispiel durch eine Doppelschicht-Emaillierung besonders gut gegen das Durchrosten geschützt.

Als weiteren Korrosionsschutz enthalten solche Warmwasser-Standspeicher in der Regel zudem eine Magnesiumanode. Magnesiummetall ist ein unedles Metall, das mit dem Sauerstoff im Trinkwasser zu Magnesiumoxid reagiert. Durch die chemische Reaktion mit der Magnesiumanode ist der Stahl des Trinkwasserspeichers auch dort sicher, wo die Schutzschicht eventuell kleine Fehlstellen aufweist.

Im Aufbau unterscheiden sich Standspeicher je nachdem, wie sie die Warmwasserversorgung sicherstellen. Dafür kommt zum einen der Wärmeerzeuger der Heizung infrage. Zum anderen lässt sich das Wasser unabhängig von der Heizungsanlage elektronisch mit einem Heizstab (auch Heizpatrone genannt) erhitzen.

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Standspeicher mit Wärmetauscher

Für die Kombination der Warmwasserbereitung mit der Heizung kommen Standspeicher zum Einsatz, die einen Wärmetauscher in Form einer Rohrschlange enthalten. Immer dann, wenn die Speichertemperatur unter den gewünschten Wert fällt, startet die Heizungsregelung eine Pumpe und wälzt warmes Heizungswasser durch den Warmwasserbehälter. Das geschieht so lange, bis die gewünschte Temperatur wieder erreicht ist.

Erfolgt die Aufwärmung mit einem Plattenwärmetauscher anstelle einer Rohrschlange, steigert das die Leistungsfähigkeit des Standspeichers.

Solar-Standspeicher als Warmwasserspeicher für die Solaranlage

Ganz besonders wichtig ist der Standspeicher, wenn Sie das Heizsystem mit einer Solaranlage zur Warmwasserversorgung kombinieren. Je nach Größe des Behälters und der Solarthermieanlage können Sie auch nach mehreren bewölkten Tagen Brauchwasser aus der umweltfreundlichen Solarenergie gewinnen.

Ein Warmwasserspeicher für die Solaranlage enthält zwei Wärmetauscher. Ganz unten befindet sich der Solarwärmetauscher. Durch diesen strömt die heiße Wärmeträgerflüssigkeit, die sich in den Solarkollektoren auf dem Dach aufgewärmt hat. Wenn nach mehreren grauen Tagen die Wärme verbraucht ist und die Speichertemperatur nicht mehr ausreicht, startet die Heizungsregelung die Nachheizung mit dem Wärmeerzeuger. Das kann zum Beispiel eine Wärmepumpe sein.

Für die Nachheizung befindet sich im oberen Teil des Solar-Standspeichers ein zweiter Wärmetauscher, durch den bei Bedarf das warme Heizungswasser fließt. Die getauschte Wärme erwärmt nur den oberen Bereich des Speichers, damit im unteren Teil noch Speicherkapazität freibleibt, wenn sich die Sonne wieder blicken lässt.

Elektro-Standspeicher ohne Wärmetauscher

Für eine elektrische Warmwasserbereitung benötigt der Standspeicher keinen Wärmetauscher. Die Warmwasserbereitung erfolgt ähnlich wie bei einem Wasserkocher mit einem elektrischen Heizstab (Heizpatrone).

Standspeicher mit Wärmetauscher und Elektroheizung

Eine Besonderheit sind Standspeicher, die neben dem Wärmetauscher zusätzlich eine Elektroheizung bieten. Mit diesem Speichertyp können zum Beispiel Betreiber von Photovoltaikanlagen ihren überschüssigen Solarstrom für die Warmwasserbereitung nutzen.

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Die Einsatzmöglichkeiten von Standspeichern

Standspeicher kommen immer dann zum Einsatz, wenn das Heizsystem keinen Pufferspeicher für Heizungswärme benötigt, es aber dennoch Speicherbedarf für größere Mengen von Warmwasser gibt. Das kann zum Beispiel bei einer Wärmepumpe der Fall sein, die dank einer Fußbodenheizung genug Speicherkapazität für Heizwärme hat. Der Warmwasserspeicher gewährleistet Ihnen dann eine hohe Zapfleistung.

Im Vergleich zu der Warmwasserbereitung mit einem elektronischen Durchlauferhitzer oder einem kleinen wandhängenden Behälter hat ein Standspeicher aber immer den Nachteil, dass die Wärmeverluste größer sind.

Bei der Solarthermie kann es zudem sinnvoller sein, gleich einen Pufferspeicher mit Frischwasserstation, einen Hygienespeicher oder einen Tank-in-Tank-Kombispeicher einzusetzen. Denn nur mit einem solchen Speicher lässt sich die Solarwärme nicht nur für die Warmwasserbereitung, sondern gleichzeitig zum Heizen nutzen. Auch eine Holzheizung benötigt in vielen Fällen einen solchen Heizwärme-Speicher. Dabei übernimmt der Kombispeicher die Funktion des Standspeichers gleich mit, wodurch dieser überflüssig wird.

Größe des Standspeichers richtig bemessen

Die Größe eines Standspeichers hängt vom Heizsystem und von der Personenzahl im Haushalt ab. Wenn es nur darum geht, ausreichend Zapfvolumen zur Verfügung zu stellen, ist ein Trinkwasserspeicher mit mindestens 150 Liter sinnvoll. Je mehr Bewohner im Haus leben, desto größer sollte er sein.

Ein Standspeicher für eine Solarthermieanlage sollte 200 Liter oder mehr fassen. Andernfalls ist die Speicherkapazität für die umweltfreundliche Solarenergie zu gering. Gängig sind hier Standspeicher mit 300 Liter, 400 Liter und 500 Liter Fassungsvermögen. Ein Solar-Standspeicher mit 300 bis 400 Liter Inhalt reicht bei einem Vier-Personen-Haushalt in der Regel aus.

Bei fünf oder sechs Personen sollten es jedoch 500 Liter sein. Diese Angaben gelten für typische Solarthermieanlagen, die möglichst wirtschaftlich sein sollen. Generell gilt: Je größer der Solar-Standspeicher, desto größer kann auch die Solarkollektorleistung sein und desto mehr Solarenergie können die Bewohner nutzen. Die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage nimmt aber ab, wenn die Anlage zu groß ausfällt.

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Die Kosten des Standspeichers

Wie viel ein Standspeicher kostet, hängt von der Größe und dem Material der Verkleidung ab. Ein einfaches Modell mit 150 Liter Fassungsvermögen ist ab 700 Euro zu haben. Bei einer Variante mit Doppelschicht-Emaillierung sind es mindestens 800 Euro. Ein Standspeicher der gleichen Größe mit einer Verkleidung aus Edelstahl kostet 1.200 bis 1.800 Euro.

Für einen typischen Solar-Standspeicher mit 300 Liter Volumen sollten Sie mit einem Preis von 1.200 Euro rechnen. Größere Modelle kosten entsprechend mehr. In jeden sind zusätzlich die Montagekosten zu beachten, die in der Regel mit 50 % der Materialkosten zu Buche schlagen.

Fazit: Expertise vom Fachbetrieb nutzen

Ein Standspeicher kann für Sie aus mehreren Gründen eine lohnende Investition sein. Wer bei der Warmwasserbereitung flexibel bleiben möchte, profitiert vom großen Volumen eines Standspeichers. Außerdem können Standspeicher als Schnittstelle zur Solaranalage fungieren. Ob zu Ihrem Heizsystem ein Standspeicher passt und welcher Typ von Standspeicher am besten geeignet ist, weiß der Heizungsbauer Ihres Vertrauens.

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Jens-Peter Meyer,
Dr. rer. nat.

Über den Autor

Dr. Jens-Peter Meyer schreibt freiberuflich seit dem Jahr 2000 über Heizungsthemen. Sein journalistischer Schwerpunkt liegt auf erneuerbaren Energien in der Wärmetechnik – speziell in Solarwärmesysteme, Wärmepumpen und Holzheizungen.

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