Warmwasserbereitung mit der Frischwasserstation

Immer mehr Haushalte in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren für eine Frischwasserstation zur Warmwasserbereitung entschieden. Die Frischwasserstation sorgt im Heizsystem für hygienisch einwandfreies Warmwasser, indem sie es bedarfsgerecht im Durchfluss bereitstellt. Außerdem macht diese Art der Warmwasserbereitung die Heizung effizienter. Erfahren Sie, wie eine Frischwasserstation funktioniert, und welche Vorteile sie für Ihre Heizung haben kann.

Inhaltsverzeichnis

  1. Hygienische Warmwasserbereitung im Durchfluss
  2. Die Vor- und Nachteile der Frischwasserstation
  3. Die Funktion der Frischwasserstation im Detail
  4. Welche Speicher lassen sich mit einer Frischwasserstation kombinieren?
  5. Was kostet eine Frischwasserstation?
Frischwasserstation: Trinkwasser wird in Glas gefüllt

Hygienische Warmwasserbereitung im Durchfluss

Für den Begriff Frischwasser gibt es unterschiedliche Definitionen. Frischwasser steht in der Regel für sauberes und für den menschlichen Verzehr geeignetes Wasser. Da nicht nur die Frischwasserstation sauberes Trinkwasser für die Nutzung als Warmwasser bereitet, passt der Begriff Frischwasser ebenso für alle anderen Arten der Warmwasserbereitung.

Eine Frischwasserstation erzeugt Warmwasser im Durchfluss. Das bedeutet, dass kaltes Trinkwasser in das Gerät fließt, sich dort erwärmt und dann an den Zapfstellen in Küche und Bad zur Verfügung steht. Für diese Art der Warmwasserbereitung ist die Bezeichnung Frischwasserstation (abgekürzt mit FriWa oder FWS) geläufig, weil sie Warmwasser immer wieder frisch und bei Bedarf erzeugt.

Im Gegensatz zu einem Durchlauferhitzer, der ebenfalls Warmwasser im Durchfluss erzeugt, gibt es in einem Frischwassermodul kein Heizgerät. Der Durchlauferhitzer erhitzt das Wasser mit Strom oder Gas. Eine Frischwasserstation entnimmt stattdessen warmes Heizungswasser aus einem Pufferspeicher und überträgt die gespeicherte Wärme auf das Trinkwasser. Sie benötigt also eine externe Wärmequelle.

Anders als bei einem Boiler, der größere Mengen an Warmwasser bereithält, verhindert die Warmwasserbereitung im Durchfluss eine Wasseransammlung. Dadurch wird Legionellenbildung unterbunden.

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Die Vor- und Nachteile der Frischwasserstation

Die bedarfsgerechte Warmwassererzeugung von hygienisch einwandfreiem Warmwasser ist der Vorteil der Frischwasserstation. Zudem unterstützt sie die Schichtung im Pufferspeicher und verbessert so die Effizienz der Heizung. Ein Nachteil der Frischwasserstation ist, dass das Gerät bei höheren Temperaturen zu Kalkbildung neigt. Das beeinträchtigt den Plattenwärmetauscher und erhöht den Wartungsaufwand. Außerdem benötigt eine Frischwasserstation mehr Platz als ein Hygienespeicher.

Die Funktion der Frischwasserstation im Detail

Die Frischwasserstation gewinnt mit einem Plattenwärmetauscher die Wärme aus dem Pufferspeicher. So gelangt die Wärme des Heizwassers in den Warmwasserkreislauf für Küche und Bad. Die Funktion der Frischwasserstation ist dabei die folgende: Sobald ein Zapfhahn geöffnet ist, strömt Trinkwasser hinein. Eine Pumpe im Frischwassermodul sorgt dafür, dass parallel zum Trinkwasser das warme Pufferwasser durch die Station fließt. In der Folge rauschen im Plattenwärmetauscher warmes Heizwasser und kaltes Trinkwasser aneinander vorbei. Der Wärmetauscher fungiert als Wärmeübertrager und entzieht dem Heizwasser die thermische Energie. So wird das Trinkwasser als Warmwasser nutzbar.

Die Qualität einer Frischwasserstation bemisst sich daran, wie konstant sie die Zapftemperatur halten kann. Denn unter der Dusche empfinden die meisten Menschen Schwankungen von wenigen Grad bereits als störend.

Wer für seine Trinkwassererwärmung eine Frischwasserstation einsetzen will, kann mit dem Gerät auch gleich die Zirkulation erledigen. Diese lässt das Warmwasser in den Leitungen zirkulieren. So können Sie am Warmwasserhahn ohne lange Verzögerung Warmwasser zapfen. Einige Modelle sind bereits mit einer Zirkulationspumpe ausgerüstet. Damit die Frischwasserstation mit Zirkulation effizient und ohne große Wärmeverluste arbeitet, lassen sich verschiedene Zirkulationsmodi mit Zeitfenstern oder einer Zapferkennungen einstellen.

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Für wen kommt eine Frischwasserstation infrage?

Für die Warmwasserbereitung mit einem Frischwassermodul eignen sich alle Haushalte, die eine Heizung mit Pufferspeicher haben. Das Speichern von Heizwärme ist beispielsweise bei einer Wärmepumpe sinnvoll. Bei der Verwendung von Solarthermie ist der Speicher sogar ein Muss. Denn nur damit können Sie die Wärme von der Sonne nutzen, wenn sie nicht scheint. Der Vorteil an der Frischwasserstation hierbei: Die gespeicherte Energie kann für Heizung und Warmwasser verwendet werden.

Wo wird die Frischwasserstation montiert?

Meistens befindet sich die Frischwasserstation direkt am Pufferspeicher. Das hat verschiedene Vorteile. Die Wege für das warme Heizungswasser sind kurz, was die Wärmeverluste minimiert. Außerdem ist der Aufbau kompakt und nimmt keinen weiteren Platz für das Modul in Anspruch. Zusätzlich verringert die Vormontage den Installationsaufwand und spart Kosten.

Es ist jedoch genauso möglich, ein separates Gerät mit einem Pufferspeicher zu kombinieren. Wenn sie einen bestehenden Pufferspeicher mit einer Frischwasserstation nachrüsten, ist eine wandhängende Montage naheliegend.

Welche Speicher lassen sich mit einer Frischwasserstation kombinieren?

Neben dem klassischen Pufferspeicher kommt auch die Kombination aus Schichtenspeicher (ein Pufferspeicher mit Schichtsystem) und Frischwasserstation infrage. Wie beim Pufferspeicher kann sie direkt am Schichtenspeicher oder separat an der Wand platziert sein. Das Frischwassermodul kann zusätzlich zur Warmwasserbereitung die Temperaturschichtung im Speicher unterstützen. Denn sie entnimmt das heiße Wasser aus dem oberen Speicherbereich und speist es abgekühlt unten wieder ein. Das verbessert die Effizienz des Heizsystems und reduziert die Heizkosten. Je stärker die Frischwasserstation das warme Heizwasser aus dem Speicher abkühlt, desto besser. Die FWS-2 von WOLF kann das besonders gut, denn sie gehört zu den effizientesten Geräten auf dem Markt.

Ein Hygienespeicher ist in Kombination mit einer Frischwasserstation dagegen nicht sinnvoll. Denn dieser erzeugt ebenfalls Warmwasser im Durchfluss. Dabei kommt anstelle des Plattenwärmetauschers ein Wellrohrwärmetauscher zum Einsatz, der sich im Inneren des Speichers befindet.

Was kostet eine Frischwasserstation?

Die Kosten für eine Frischwasserstation hängen davon ab, wie viel Zapfleistung sie bieten soll. Geräte für ein Einfamilienhaus, das für 2 bis 6 Personen ausreichend Zapfvolumen an Warmwasser bietet, kosten zwischen 1.200 und 2.000 Euro. Für ein Gerät mit Zirkulation fallen 1.600 bis 2.400 Euro an.

Kaufen Sie das Frischwassermodul zusammen mit einem Pufferspeicher, liegt der Preis ja nach Größe des Pufferspeichers und des Zapfvolumens des Moduls bei circa 3.500 Euro. Hier kommen für die Erweiterung mit der Zirkulation einige Hundert Euro hinzu. Exklusive sind ebenfalls die Kosten für die Montage, die weitere 50% des Gerätepreises ausmachen können.

Falls Sie Unterstützung bei der Wahl für die FWS brauchen, können Sie mithilfe unserer PLZ-Suche einen kompetenten Installateur finden.

Jens-Peter Meyer,
Dr. rer. nat.

Über den Autor

Dr. Jens-Peter Meyer schreibt freiberuflich seit dem Jahr 2000 über Heizungsthemen. Sein journalistischer Schwerpunkt liegt auf erneuerbaren Energien in der Wärmetechnik – speziell in Solarwärmesysteme, Wärmepumpen und Holzheizungen.

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