Schallschutz für die Wärmepumpe: Nicht nötig, aber vorbeugend

Wärmepumpen arbeiten wie die meisten Geräte nicht geräuschlos, sind in der Regel aber sehr leise. Gerade neuere Modelle sind auf die Anforderungen in Wohngebieten eingestellt. Ein Schallschutz für die Wärmepumpe ist daher meist nicht nötig. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie auf Nummer sicher gehen und das passende Gerät mit niedrigem Geräuschpegel auswählen. Außerdem stellen wir die wichtigsten Maßnahmen vor, wie sie den Schallschutz bei der Wärmepumpe umsetzen können.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Wärmepumpe braucht in der Regel keinen Schallschutz
  2. So finden Sie ein geräuscharmes Gerät und sorgen für einen noch leiseren Betrieb
Wärmepumpe Schallschutz: glückliche Familie mit Hund

Die Wärmepumpe braucht in der Regel keinen Schallschutz

Grundsätzlich arbeiten Grundwasser- und Erdwärmepumpen leiser als Luft/Wasser-Wärmepumpen. Letztere nutzen die Luft als Wärmequelle und geben sie in den Wasserkreislauf der Heizung ab. Dazu haben die Geräte Ventilatoren, Wärmetauscher und Verdichter.

Je nach Aufstellungsort überträgt sich der Schall anders. So wird das Geräusch bei außen aufgestellten Anlagen als sogenannter Luftschall in die Umgebung abgegeben.

Moderne Luftwärmepumpen sind im Betrieb jedoch leiser als Regen und brauchen daher meist keinen Schallschutz. Die speziell designten Ventilatorblätter einiger Hersteller sorgen in Kombination mit geringen Drehzahlen für einen leisen Betrieb. Wenn hingegen plötzlich neue Geräusche auftreten, sollten Sie hellhörig werden und das Gerät von einem Fachbetrieb inspizieren lassen. Die Ursache für eine ungewöhnlich hohe Lautstärke kann ein Defekt sein.

Die Hersteller von Wärmepumpen entwickeln immer neue Techniken, um selbst leise Geräusche weiter zu minimieren und die Bauteile zu verkleiden, die Geräusche verursachen können. Dementsprechend halten die meisten Wärmepumpen die Vorgaben des Umweltbundesamts ein. In der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm)" sind die Grenzwerte nach Tageszeit und Gebietstypen genauer festgelegt.

Grenzwerte des Umweltbundesamtes und der TA Lärm

  • Gemessen werden die Schallemissionen – die Menge an erzeugtem Schall – einheitlich in dB(A).

  • Die Angabe dB(A) bezeichnet den an das menschliche Gehör angepassten Geräuschpegel. Das dB steht für Dezibel und das A für den Menschen. Die Messung bezieht das Frequenzspektrum mit ein und bewertet es in Bezug auf die menschliche Wahrnehmung.

  • Eine Schallleistung ab 50 dB(A) außerhalb des Hauses kann für Nachbarn problematisch sein, die sich beispielsweise in ihrem Garten aufhalten1.

  • Wenn Sie in einem reinen Wohngebiet leben, sind am Tag zwischen 6 und 22 Uhr im Freien 50 dB(A) und in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr 35 dB(A) zulässig. In einem Mischgebiet sind tagsüber entsprechend 60 dB(A) und nachts 45 dB(A) zugelassen.

Grenzwerte des Umweltbundesamtes und der TA Lärm

Gemessen werden die Schallemissionen – die Menge an erzeugtem Schall – einheitlich in dB(A).

Die Angabe dB(A) bezeichnet den an das menschliche Gehör angepassten Geräuschpegel. Das dB steht für Dezibel und das A für den Menschen. Die Messung bezieht das Frequenzspektrum mit ein und bewertet es in Bezug auf die menschliche Wahrnehmung.

Eine Schallleistung ab 50 dB(A) außerhalb des Hauses kann für Nachbarn problematisch sein, die sich beispielsweise in ihrem Garten aufhalten2.

Wenn Sie in einem reinen Wohngebiet leben, sind am Tag zwischen 6 und 22 Uhr im Freien 50 dB(A) und in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr 35 dB(A) zulässig. In einem Mischgebiet sind tagsüber entsprechend 60 dB(A) und nachts 45 dB(A) zugelassen.

So finden Sie ein geräuscharmes Gerät und sorgen für einen noch leiseren Betrieb

Folgende Punkte helfen Ihnen, ein möglichst leises Gerät auszuwählen. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen Möglichkeiten, mit denen Sie die Geräusche noch weiter reduzieren – falls diese Sie doch einmal stören sollten. Damit verhalten Sie sich als Hausbesitzer rücksichtsvoll. Besonders, wenn Sie auf einem kleinen Grundstück oder in einer dicht besiedelten Nachbarschaft leben.

Beim Kauf auf angegebenen Schallleistungspegel achten

Generell ist es ratsam, beim Kauf einer Wärmepumpe auf die angegebenen Schallleistungspegel Lw (A) in Dezibel (dB) zu achten. Damit sind die Geräuschpegel in Innenräumen und im Freien direkt am Gerät gemeint. Der Schallpegel gibt an, wie groß der Schall ist – unabhängig von der Entfernung zur Schallquelle. Die Angaben für die Schalleistungspegel sind auf dem Datenblatt unter den Effizienzklassen vermerkt. Grundsätzlich gilt: Je geringer der Wert der Schallleistung, desto leiser ist die Wärmepumpe im Betrieb.

Wärmepumpen mit diesen Schallleistungspegel-Werten sind laut dem Umweltbundesamt besonders leise: 3

  • unter 55 dB (< 6 kW Leistung)
  • 60 dB (6 bis 12 kW Leistung)
  • 65 dB (> 12 kW Leistung)

Eine weitere wichtige Kennzahl ist der Schalldruckpegel Lp (A), der ebenfalls in Dezibel (dB) gemessen wird. Er gibt den Geräuschpegel an, den die Wärmpumpe in einem bestimmten Abstand verursacht.

Moderne Wärmepumpen mit einer A-bewerteten Schallleistung von 58 dB(A) im Tagbetrieb und 49 dB(A) im Nachtbetrieb sind beispielsweise sehr geräuscharm. Der Geräuschpegel (Schalldruck) nimmt in etwas Entfernung stark ab. Bei einer frei aufgestellten Anlage beträgt er nachts lediglich 32 dB (A). Dabei hat das Gerät 3 Meter Abstand zur Hauswand. Dieses Beispiel zeigt auch, dass Sie einen geeigneten Standort für Ihr Wärmepumpe wählen sollten.

Schallschutz für die Wärmepumpe außen (Außeneinheit)

  • Auf effektive Einbettung der Komponenten achten (zum Beispiel schalldämmender EPP-Kern (EPP = expandierendes Polypropylen))

  • Gerät mit geräuschreduzierenden Ventilatorblättern und geringer Drehzahl auswählen

  • Körperschall reduzieren und Wärmepumpe elastisch-dämpfend aufstellen (ähnlich wie bei der Waschmaschine)

  • Für idealen Luftstrom frei auf einem Sockel installieren, ohne Wandberührung

  • Nicht auf oder vor harte Flächen stellen; der Schall kann zurückgeworfen werden

  • Nicht in der Nähe von Fenstern, Schlafräumen oder benachbarten Wohnräumen aufstellen

  • Mindestabstände zu schutzbedürftiger Bebauung einhalten

  • 3 bis 4 Meter Abstand zu Nachbarn einhalten

  • Ausblasöffnung nicht in Richtung nahestehender Gebäude ausrichten

  • Anbindeleitungen isolieren lassen

  • Um den Ventilatorkasten Pflanzen setzen, die den Schall „schlucken“

  • Gegebenenfalls Schallschutzwände bauen

Schallschutz für die Wärmepumpe (Inneneinheit)

  • Strömungsgeräusche an den Luftöffnungen durch Leitungsführung dämpfen

  • Schalldämpfer an den Luftöffnungen installieren

  • Körperschallübertragung der Anschlussleitungen durch Entkoppelung reduzieren (synthetische Schläuche am Vor- und Rücklauf, Rohrverbindung aus Gummi zwischen Wärmepumpe und Heizwasserkreislauf)

  • Anlage vom Untergrund entkoppeln

  • Auf einen freigeschnittenen Sockel stellen

  • Ohne Wandberührung aufstellen

  • Fundamentplatte in Verbundestrich ausführen, zum Beispiel Beton mit Gummimatte

  • Gegebenenfalls massive Wände und schwere, dichtschließende Tür im Aufstellraum

  • Gegebenenfalls schallabsorbierende Auskleidung der Wand- und Deckenflächen

Geräusche nachträglich durch eine Schallschutzhaube eindämmen

Eine Schallschutzhaube für Wärmepumpen kann die Geräusche durch Umlenkungen der Luft im Inneren noch weiter verringern. Je nach Aufstellung lässt sich der Schall damit um bis zu 15 dB(A) reduzieren. Es ist auch möglich, einen Schallschutz für die Wärmepumpe selber zu bauen – zum Beispiel ein kleines Häuschen, das Sie mit schalldämmenden Platten auskleiden. Hier sollten Sie aber unbedingt einen Luftkanal integrieren, da sonst die Pumpe leidet. Wenn Sie diesen in Kurvenform bauen, verbessern Sie die Schalldämmung.

Moderne und hochwertige Luft/Wasser-Wärmepumpen brauchen aber wie erwähnt keinen Schallschutz, da sie sehr leise arbeiten. Wenn der Hersteller Schallschutzhauben anbietet, könnte das sogar darauf hinweisen, dass die Geräte eine problematische Lautstärke haben.

Wärmepumpe optimal einstellen

Ein Schallschutz für die Wärmepumpe ist zudem ganz einfach durch die richtige Einstellung möglich. Achten Sie daher bei Ihrer Anlage bereits im Vorfeld auf eine sachgerechte Installation. Auch wenn die Wärmepumpe bereits im Betrieb ist, sollten Sie auf eine fachgerechte und geräuscharme Nutzung achten.

Die Anlage lässt sich zum Beispiel so einstellen, dass sie vor allem tagsüber arbeitet. Dann ist sie aufgrund der wärmeren Außenluft sowieso am effektivsten. Beispielsweise kann die Wärmepumpe zur Mittagszeit das Warmwasser erhitzen. In der Nacht pausiert sie oder arbeitet im leiseren Nachtmodus für einen guten Schallschutz. Das reduziert die Lautstärke im Wohngebiet oder Mischgebiet weiter.

Die Wärmepumpe arbeitet im Winter wahrscheinlich durchgängig, um Ihr Haus auf Temperatur zu halten. Die meisten Haushalte haben dann aber ihre Fenster geschlossen. Im Winter ist die Lautstärke daher sehr selten ein Thema.

Heizungsbauer finden

 Finden Sie jetzt einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe und lassen Sie sich zu den optimalen Einstellungen für Ihre Wärmepumpe vor Ort beraten. 

Insgesamt sollten Sie bereits bei der Planung und Auswahl Ihrer neuen Wärmepumpe darauf achten, dass diese einen niedrigen Schallpegel hat. Sollten Sie das versäumt haben, können Sie durch verschiedene Maßnahmen wie die richtigen Einstellungen einen Schallschutz für die Luftwärmepumpe herstellen.

 

1, 2, 3 Umweltbundesamt: Wärmepumpe

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Hilke Ohrt,
M.A. phil.

Über den Autor

Hilke Ohrt ist studierte Germanistin (M.A. phil.) und arbeitet seit vielen Jahren als freiberufliche Journalistin. Sie schreibt unter anderem für die Bauwirtschaft. Ihre Schwerpunkte liegen auf dem Bauen und Wohnen sowie der Wärme- und Heiztechnik.

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