Brennholzlagerung: Darauf sollten Sie achten

Die Leistungsfähigkeit einer Stückholzheizung ist abhängig von der richtigen Brennholzlagerung. Trockenes Feuerholz verbrennt im Ofen oder Kamin mit einer hohen Effizienz. Feuchtes Holz führt hingegen zu sinkender Effizienz, einem höheren Verbrauch und steigenden Kosten. In unserem Ratgeber geben wir Ihnen praktische Tipps und Methoden zur Lagerung von Brennholz mit auf den Weg.

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Gründe warum die richtige Brennholzlagerung so wichtig ist
  2. Brennholzlagerung: Darauf sollten Sie achten
  3. Lagerformen von Brennholz in Innenbereichen
  4. Techniken zur Brennholzlagerung in Außenbereichen
Brennholzlagerung: Holzstapel

3 Gründe warum die richtige Brennholzlagerung so wichtig ist

Das trockene Aufbewahren von Brennholz dient vor allem dazu, die Restfeuchte im Holz so gering wie möglich zu halten. Die Feuchte im Holz hat dabei nicht nur Einfluss auf die Effizienz des Verbrennungsprozesses, sondern auch auf den Ausstoß von Emissionen und die Belastung des Schornsteins.

  1. Heizkosten

    Feuchtes Holz verbrennt unvollständig und ineffizient. Aus diesem Grund führt eine hohe Restfeuchte zu einem steigenden Verbrauch an Scheitholz. Dadurch müssen Sie im Winter häufig Brennholz nachlegen, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Die sinkende Effizienz wirkt sich demnach natürlich auch auf die Energiekosten negativ aus. Weitere Informationen zum Brennwert von Holz finden Sie in diesem Beitrag.

  2. Umwelt

    Eine unvollständige Verbrennung durch einen zu hohen Feuchtegehalt führt zu höheren Feinstaub- und Kohlendioxid-Emissionen. Sowohl Feinstaub als auch Kohlendioxid sind sehr schädlich für die Umwelt und Gesundheit.

  3. Schäden am Schornstein

    Wenn Besitzer einer Holzheizung oder eines Kamins über einen längeren Zeitraum feuchtes Holz verbrennen, kann der hohe Ausstoß von Ruß Schäden am Schornstein anrichten. Diese muss ein Heizungsexperte zeit- und kostenintensiv beseitigen.

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Die hier genannten Argumente für ein fachgerechtes Holzlager sind auch der Grund dafür, dass die erste Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (1. BImSchV) einen maximalen Anteil von 25% Wasser im Brennstoff fordert. Im Allgemeinen gilt ein Anteil von 15 bis 20% Wasser bezogen auf das Trockengewicht als günstig.

Brennholzlagerung: Darauf sollten Sie achten

Im Folgenden haben wir für Sie Tipps rund um das fachgerechte Lagern von Brennholz zusammengestellt.

Lagerzeit und Trocknung des Brennholzes beachten

Bis das Brennholz den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt von rund 15 bis 20% erreicht hat, dauert es zwei bis drei Jahre. Die optimale Brennholzlagerung ist also recht zeitintensiv, wobei sich je nach Lagerstandort und Holzart Unterschiede ergeben. Mit einem handelsüblichen, günstigen Feuchtemesser können Sie den Feuchtigkeitsgehalt im Holz schnell und präzise bestimmen. Machen Sie mehrere Messungen an unterschiedlichen Stellen.

Eine zu lange Lagerzeit des Holzes ist ebenfalls ungünstig. Denn die gasreichen Bestandteile im Holz verflüchtigen sich mit der Zeit, wodurch der Brennwert des Energieträgers sinkt.

Größe der Holzscheite

Die Größe der Holzscheite hat einen starken Einfluss auf den Prozess der Trocknung. Scheitlängen von 30 Zentimetern sollten Sie vor dem Lagern halbieren und noch längere Scheite vierteln. Beim anschließenden Spalten ist darauf zu achten, dass alle Scheite in etwa gleich groß sind.

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Standort

Für eine effiziente Brennholzlagerung ist ein sonniger, trockener und gut belüfteter Standort empfehlenswert. Dieser sollte vor Witterungseinflüssen wie Regen und Schnee geschützt sein. Eine nach Süden ausgerichtete Hauswand bietet hierfür optimale Bedingungen.

Abstand zur Hauswand

Um eine optimale Luftzirkulation zu erreichen, sollte ein Abstand von rund 5 bis 10 Zentimetern zur Hauswand beziehungsweise zum nächsten Brennholzstapel eingehalten werden.

Untergrund und Abdeckung

Den Untergrund bilden idealerweise Steine, Europaletten oder Kanthölzer. So stellen Sie sicher, dass das Holz keine Feuchtigkeit zieht. Als Abdeckung bietet sich eine Überdachung an. Das Abdecken des Holzstapels mit einer Plastikplane ist allerdings ungünstig, da sich Feuchtigkeit anstauen kann.

Stapeltechnik

Stellen Sie beim Stapeln der Scheite eine optimale Luftzirkulation sicher. Es ist empfehlenswert, die Seiten der Stapel stets freizuhalten und die Scheite gekreuzt übereinander zu legen. Darüber hinaus sollten Sie die Scheite immer mit der Rinde nach unten lagern, um das Faulen zu verhindern.

Praxistipp

  • Die Lagerung von Brennholz darf durchaus auch einen dekorativen und optisch ansprechenden Charakter haben.

  • Wenn Sie beispielsweise mehrere Holzarten zum Heizen nutzen, können Sie diese in Form einer bunt gemischten Holzwand stapeln und damit tolle optische Akzente setzen.

  • Mit ein wenig Geschick gelingt es Ihnen, kreative Muster oder Motive einzubauen.

Lagerformen von Brennholz in Innenbereichen

Bei der Aufbewahrung von Brennholz sollten Sie stets bedenken, dass Sie in den Innenbereichen ausschließlich trockenes Holz lagern sollten – und auch das nicht in zu großen Mengen. Selbst in Kellerräumen besteht aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit und der mangelnden Belüftung die Gefahr von Schimmelbildung.

Kleinere Mengen für den täglichen Brennholzbedarf können Sie hingegen problemlos im Keller, in der Garage oder im Wohnzimmer lagern, wenn das Holz trocken ist. Dazu bieten sich beispielsweise die folgenden Methoden an.

Kaminholzkorb

Mit einem Kaminholzkorb können Sie Ihr Kaminholz optisch ansprechend im Wohnzimmer aufbewahren. Solche Körbe bestehen häufig aus Draht oder Filz und sehen schön aus.

Kaminholzregale

  • Wenn Sie eine etwas größere Menge an Kaminholz im Keller oder in der Garage aufbewahren möchten, bietet sich das Kaminholzregal an.

  • Dieses spezielle Regal hat ein ausreichendes Fassungsvermögen für mehrere Tagesrationen und eignet sich gut für die Brennholzlagerung.

Freies Stapeln

Auch Brennholz können Sie kreativ und dekorativ im Haus stapeln. Achten Sie dabei immer darauf, keine zu großen Mengen zu lagern.

Hinweis: Lagern Sie Brennholz nicht in Schubladen, da sich durch die unzureichende Belüftung Schimmel bilden kann.

Techniken zur Brennholzlagerung in Außenbereichen

In Außenbereichen gibt es verschiedenste Möglichkeiten, das Brennholz für den eigenen Kamin fachgerecht und optisch ansprechend zu lagern. Hier lesen Sie die wichtigsten Optionen im Überblick.

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Kaminholzunterstand

Der Kaminholzunterstand hat ein Dach und das Brennholz lagert daher auch bei Regen und Schnee trocken. Im Fachhandel finden Sie neben Unterständen für Kaminholz praktische Seitenhalter zur zusätzlichen Stabilisierung.

Kaminholzregal

Kaminholzregale sind etwas günstiger als komplette Unterstände und eignen sich perfekt zur Brennholzlagerung an der Wetter abgewandten Seite des Hauses. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zur Hauswand.

Holzmiete

Die sogenannte Holzmiete ist die wohl ansprechendste Form der Holzlagerung. Dabei schichten Sie das Holz stilvoll, zum Beispiel als Rundstapel, unter freiem Himmel auf und setzen tolle optische Akzente. Achten Sie auf eine leicht nach innen geneigte Stapelweise, ein Holzscheite-Dach als Wetterschutz und eine wasserundurchlässige Folie als Untergrund.

Die Möglichkeiten zur Brennholzlagerung sind sehr vielseitig. Egal für welche Variante Sie sich entscheiden – vergessen Sie beim Stapeln nicht die Freude an der Arbeit.

 

statista (BDEW, Statistisches Bundesamt): Wie Deutschland heizt

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