Nachtspeicherheizung wird nicht warm: Was tun?

Mehr als eine Million Deutsche heizen heute noch mit Nachtspeicherheizungen.1 Wie bei allen technischen Geräten kann es auch bei Nachtspeicherheizungen zu Störungen kommen. Meist handelt es sich um Fehler bei der Einstellung oder Bedienung, die schnell behoben sind. Möglich sind aber auch gravierende Probleme, die zu Ausfällen des Nachtspeicherofens führen. Welche Schritte Sie unternehmen können, wenn Ihre Nachtspeicherheizung nicht warm wird, beschreiben wir in diesem Text.

Inhaltsverzeichnis

  1. Nur ein Ofen der Nachtspeicherheizung wird nicht warm
  2. Nachtspeicherheizung nicht selbst reparieren oder entsorgen
  3. Nachtspeicherheizung wird nicht warm: Alle Öfen sind betroffen
  4. Umweltfreundliche Alternativen zur Nachtspeicherheizung bedenken
Nachtspeicherheizung wird nicht warm: Frau mit Decke

Nur ein Ofen der Nachtspeicherheizung wird nicht warm

Nachts, wenn an vielen Orten günstiger Strom zur Verfügung steht, heizen Nachtspeicherheizungen den Speicherkern des Gerätes mit einer elektrischen Heizung auf bis zu 650°C auf. Diese Wärme gibt der Nachtspeicher langsam tagsüber in den Raum ab.

Was aber tun, wenn die Nachtspeicherheizung einmal nicht warm wird? Zunächst einmal sollten Sie herausfinden, ob nur ein Ofen der Nachtspeicherheizung nicht warm wird oder alle Geräte betroffen sind. Handelt es sich um nur einen Ofen, sollten Sie den folgenden ersten – banal klingenden und deshalb oft vergessenen – Schritt vornehmen.

Schritte wenn nur ein einzelner Ofen nicht warm wird

  • Prüfen Sie zunächst, ob der Ein- und Ausschalter des kalten Nachtspeicherofens überhaupt eingeschaltet ist.

  • Danach sollten Sie die Sicherungen im Schaltkasten kontrollieren.

Zeitschaltuhr verstellt

Heizt ihr Nachtspeicherofen zwar, aber gibt nicht ausreichend Wärme ab? Überprüfen Sie die Einstellung der Zeitschaltuhr an der Heizung. In den meisten Fällen regelt eine Zeitschaltuhr, wann der Raum geheizt wird.

  • Normalerweise sollte das zwischen 6 Uhr morgens und 21 Uhr abends sein. Diese Einstellung können Sie natürlich individuell nach Ihrem Tagesablauf variieren.
  • Achten Sie aber darauf, dass die Zeit des Heizens nicht zu kurz wird. Andernfalls kann sich die Raumtemperatur nicht richtig erhöhen.
  • Und aufgepasst: Tag und Nacht dürfen nicht vertauscht sein, sonst heizt der Nachtspeicherofen nur nachts und tagsüber wundern Sie sich, warum es kalt bleibt.
  • Manche Zeitschaltuhren benötigen zudem eine Batterie. Daher sollten Sie immer überprüfen, ob diese noch geladen ist.

Raumthermostat zu niedrig eingestellt

Eine weitere Fehlerquelle bietet der Raumthermostat. Dieser legt fest, wie hoch die Raumtemperatur im betroffenen Zimmer sein soll. Überprüfen Sie daher, ob der Raumthermostat auf die richtige Temperatur eingestellt ist. Es kann auch sein, dass eine Wärmequelle – zum Beispiel eine Glühlampe – direkt neben dem Thermostat platziert ist. Der Thermostat registriert, es sei schon schön warm im Raum und schaltet folglich die Heizung ab.

Die Stufe des Ladereglers erhöhen

Auch durch einen falsch eingestellten Laderegler wird die Nachtspeicherheizung möglicherweise nicht richtig warm. Viele alte Geräte müssen Sie abhängig von der Außentemperatur individuell regulieren. Oftmals gibt es bei der Bedienung nur drei Stufen, in anderen Fällen sind es sechs. Je kälter es draußen wird, desto höher müssen Sie den Laderegler drehen.

Zimmertüren geschlossen?

  • Manchmal reichen in der Wohnung auch schon offene Zimmertüren aus, damit die Nachtspeicherheizung nicht richtig warm wird.

  • Folglich muss ein Nachtspeicherofen unter Umständen zwei Räume heizen, was wiederum zu einer schnellen Entladung des Nachtspeichers führt.

Ventilator aus?

Mitunter kann auch ein im Gerät abgeschalteter Ventilator der Grund sein, weshalb Ihre Nachtspeicherheizung nicht warm wird. Dies geschieht manchmal, um zu vermeiden, dass Staub aufgewirbelt wird.

Ohne Ventilation gelangt jedoch nicht ausreichend Wärme in den Raum. Daher sollten Sie den Ventilator keinesfalls ausschalten. Es empfiehlt sich stattdessen, die Lüftungsgitter der Öfen in regelmäßigen Abständen zu reinigen. So verhindern Sie, dass die Nachtspeicherheizung staubige Luft in den Raum pustet.

Bei einigen Modellen dieser Heizung können sogar krebserregende Asbestfasern in der Luft sein. Fragen Sie daher beim Hersteller nach, ob diese Gefahr besteht. Wenn ja, sollten Sie solche Öfen unbedingt austauschen lassen.

Wenn Sie den Schalter des Ventilators auf „An“ stellen, sollten Sie das Gebläse und das Verstellen von Klappen hören. Ist das nicht der Fall, spricht das für einen Defekt des Nachtspeicherofens. Auch um diesen kann sich nur ein Fachmann kümmern.

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Steuerung defekt

Haben Sie alle vorher genannten möglichen Störungen ausgeschlossen und einer der Nachtspeicheröfen funktioniert trotzdem nicht? Das kann an einem defekten Steuergerät oder schadhaften Heizeinsatz liegen. Dann hilft nur der Heizungsbauer.

Nachtspeicherheizung nicht selbst reparieren oder entsorgen

Sie sollten prinzipiell nicht selbst versuchen, eine Nachtspeicherheizung zu reparieren. Es besteht die Gefahr eines elektrischen Schlages. Außerdem könnten Sie ungewollt Schadstoffe wie Asbest, Chromat und PCB (polychlorierte Biphenyle) freisetzen.

Unser Artikel „Nachtspeicherheizung entsorgen“ informiert Sie hierzu im Detail. Ist ein Austausch der Nachtspeicherheizung nötig, sollten Sie sich über eine alternative Heizung informieren. Es gibt mehrere energieeffizientere und komfortablere Heizmöglichkeiten.

Nachtspeicherheizung wird nicht warm: Alle Öfen sind betroffen

Sie stellen fest, dass nicht nur ein Ofen der Nachtspeicherheizung nicht richtig warm wird, sondern alle Geräte kalt bleiben? Das könnte an der Außenregelung liegen. Viele Nachtspeicherheizungen besitzen eine zentrale Steuerung über einen Außenfühler. Es kann sein, dass an dieser eine zu geringe Temperatur eingestellt ist. Daher laden sich die Öfen unzureichend auf.

Außenfühler defekt

Auch der Außenfühler kann beschädigt sein. Oder – ähnlich wie beim Raumthermostat – ist eine Wärmequelle in seiner Nähe das Problem. Registriert der Außenfühler diese Wärme, meldet er eine falsche, zu hohe Außentemperatur. Das führt nachts zu einer unzureichenden Aufladung des Nachtspeichers. Wärmequellen wären beispielsweise die Abluftöffnung eines Wäschetrockners oder der Luftauslass der Dunstabzugshaube.

Generell wirkt sich die Außenregelung nachteilig aus, da diese alle Nachtspeicheröfen gleich heizt. Daher müssen die Bewohner den Laderegler der einzelnen Nachtspeicherheizungen manuell nachstellen. Somit bleibt dann auch die Raumtemperatur des Schlafzimmers kühler als die des Wohnzimmers.

Zudem stellt sich die Außenregelung immer nach der Temperatur des Vortages ein. Bei einem starken Wetterwechsel mit einem Temperatursturz bringt diese Regelung wenig und es bleibt in den Räumen kalt. Das gehört zu den Schwächen der Nachtspeicherheizung und ist mit ein Grund dafür, über eine alternative Heizung nachzudenken.

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Stromlieferung nicht korrekt

Ist mit der Außenregelung alles in Ordnung, kann die Störung auch an der Stromlieferung liegen. Nachtspeicherheizungen laufen in der Regel mit günstigem Nachtstrom. Wenn dieser zur Verfügung steht, bekommt der spezielle Stromzähler einen Impuls vom Stromversorger.

Sie können an Schaltgeräuschen hören, ob Nachtstrom auch wirklich geliefert wird. Falls Sie keinen nennenswerten Stromverbrauch nachts feststellen, liegt der Fehler wahrscheinlich an der Stromlieferung. In diesem Fall sollten Sie den Stromanbieter kontaktieren.

Umweltfreundliche Alternativen zur Nachtspeicherheizung bedenken

Nachtspeicherheizungen sind eigentlich eine längst überholte Heiztechnik. Im Vergleich zu modernen Heizsystemen sind sie nicht nur umweltschädliche Energiefresser – sie sind auch in der Bedienung wenig komfortabel. Es können zahlreiche Störungen und Fehleinstellungen passieren, wodurch die Nachtspeicherheizung nicht warm wird.

Durch schädliche Bestandteile wie Asbest, Chromat und PCB schadet diese Form der Heizung darüber hinaus in vielen Fällen Ihrer Gesundheit. Daher sollten Sie wenn möglich auf jeden Fall über eine Heizungsmodernisierung nachdenken.

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Müssen Sie beim Heizen mit Strom bleiben, kommen trotz einigen Nachteilen Infrarotgeräte als Alternative in Frage. Doch auch der Umbau auf eine normale Heizung mit wasserführenden Leitungen muss nicht aufwendig sein. Auf diese Weise können Sie sogar umweltfreundlich mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage heizen.

 

1Süddeutsche Zeitung: Die teuerste Art zu heizen

Jens-Peter Meyer,
Dr. rer. nat.

Über den Autor

Dr. Jens-Peter Meyer schreibt freiberuflich seit dem Jahr 2000 über Heizungsthemen. Sein journalistischer Schwerpunkt liegt auf erneuerbaren Energien in der Wärmetechnik – speziell in Solarwärmesysteme, Wärmepumpen und Holzheizungen.

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